Josef Stalin

Der Russisch-Osmanische Krieg nimmt eine Wende als Russland nach Rumelien vordringt. Am 3. März stimmt das Osmanische Reich einem Diktatfrieden mit Russland zu. Die Großmächte Frankreich, Österreich-Ungarn und Großbritannien erklären sich nicht einverstanden mit dem Machtzuwachs von Russland. Erst im Berliner Kongress werden die Besitztümer aufgeteilt. Rumänien muss einen Teil von Bessarabien an Russland abgeben. Herzegowina und Bosnien wird Österreich-Ungarn zugesprochen. Zypern wird Großbritannien zugewiesen. Dem Osmanischen Reich bleibt Rumelien, Makedonien, Albanien und Raszien erhalten. In dieser turbulenten Zeit wird 6. Dezember 1878 Josef Wissarionowitsch Dchugaschwili geboren. Den Namen Josef Stalin nahm er 1912 an. Sein Vater war ein Schuhmacher mit 10 Angestellten. Der Alkoholismus kostete ihn seine Firma. Seine Frau und der Sohn Josef sind von ihm verprügelt und abwertend behandelt worden. Stalin begriff in dieser Zeit das ohne Wissen keine Macht zu erlangen ist. In der Schule konnte er sich schnell behaupten. Die Empfehlung für das orthodoxe Priesterseminar verschaffte ihm den Zugang zur Opposition gegen den Zarismus.

Im Alter von 15 Jahren erfolge der Kontakt zum marxistischen Zirkel. Im Alter von 20 Jahren ist Stalin der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russland (SDARP) beigetreten. Voller Elan organisierte er für die Eisenbahner Streiks und Demonstrationen, die zu seiner ersten Festnahme führten. Die Festnahme steigerte seinen Tatendrang, weitere Demonstrationen anzuführen. In dieser Zeit kam es zu 8 Verhaftungen, die mit einer Verbannung endeten. Seiner Geschicklichkeit hatte Stalin es zu verdanken, dass er aus der Verbannung entfliehen konnte. Im Jahr 1903 spaltete sich die SDARP in zwei Gruppen auf den Menschewiki und den Bolschewiki. Stalin las schon im Jahre 1898 die ersten Werke von Lenin, der die Bolschewiki anführte. Lenin und Dchugaschwili verfolgten beide das gleiche Ziel. Den politischen Sturz von Russland. Die Bolschewiki organisierten sich unter der Führung von Lenin. Die Organisation benötigt Geld, um ihr Position stärken zu können. Stalin führte den Bankraub von Tiflis an und erbeutete 250.000 Rubel. Diese blutige Tat verschaffte Josef Stalin den Aufstieg in das Zentralkomitee der Bolschewiki. In dieser Zeit trafen Lew Kamenew, Josef Stalin und Grigori Sinowjew aufeinander die im späteren Verlauf als das Triumvirat benannt wurden.

Die Revolution, die zur Machtübernahme führte

Die Aufnahme von Stalin im Zentralexekutivkomitee (ZVK) auf dem ersten Allrussischen Sowjetkongress 1917 bildete, die provisorischen Regierung die von Kerenski geleitet wurde. Lenin, der im Exil in der Schweiz lebte, kehrte über Deutschland nach Russland zurück. Lenin bezichtigte Kerenski durch sein unentschlossenes Handeln der Untreue an die Bolschewiki. Stalin erkannte das geistige Potenzial von Lenin schon vor langer Zeit und unterstütze ihn. Die folgende gewaltsame Machtübernahme der Bolschewiki wird als die Oktoberrevolution bezeichnet. Als Dank seiner Loyalität zu Lenin bekam Stalin in der neu gegründeten Sowjetunion die Stellung von einem Kommissar. Die folgenden Jahre verbrachte Stalin damit, die abgegliederten Staaten der Sowjetunion wieder zu integrieren. Kiew oder die Ukraine, die sich nach der Oktoberrevolution für eigenständig erklärt hatten, wurden in die Sowjetunion wieder eingegliedert. In dem nicht mehr abzuwendenden Bürgerkrieg 1918 wurde Stalin eine neue Position zugeordnet.

Trotzki, der die Führung über die Rote Armee hatte, ernannte ihn zum Befehlshaber mit der Aufgabe das wichtigste Getreideanbaugebiet der Sowjetunion zu schützen. Bis auf Georgien konnte der Kaukasus in die Sowjetunion integriert werden. Josef Stalin eroberte 1921 Georgien als noch fehlendes Mitglied der Sowjetunion zurück. Lenin war der Auffassung das Sinowjew und Kamenew die mit Stalin zusammen das Triumvirat bildeten den Plan für den Sturz der provisorischen Regierung unter Kerenski preisgegeben hätten. Stalin konnte nur durch seine Treue zu Lenin die Konsequenzen für seine beiden Freunde verhindern. Stalin riskierte diesen Einsatz für seine beiden Freunde nicht nur aufgrund der Vergangenheit. Die gemeinsame Animosität gegenüber dem Befehlshaber der Roten Armee Trotzki war der wahre Grund.

Das Wirken von Stalin nach dem Tod von Lenin

Nachdem Lenin sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurückgezogen hatte, war der Weg für das Triumvirat frei. Die drei Freunde führten das Zentralkomitee an. Stalin kümmerte sich um die Auswahl der Parteifunktionäre. Sinowjew nutzte seine Gabe als Redner innerhalb der Partei und Kamenew war für den Vorsitz bei den Sitzungen verantwortlich. Die Funktion von Stalin ermöglichte es, die Anhänger von Trotzki aus der Partei fernzuhalten. Sein Konkurrent Trotzki, der zu Lebzeiten von Lenin nichts zu befürchten hatte, wurde 1929 aus der Sowjetunion verbannt. Lenin gab vor seinem Tod dem Zentralkomitee seine Bedenken über das harte Vorgehen von Stalin bekannt. Trotzki wurde in diesen Briefen als der fähigere Mann von Lenin dargestellt. Das Triumvirat konnte die Briefe geheim halten. Das Triumvirat gliederte sich in zwei Teile auf. Stalin auf der einen Seite und auf der anderen Seite Sinowjew und Kamenew.

Durch seine Funktion die Auswahl der zentralen Parteifunktionäre zu treffen konnten die Widersacher von Stalin aus der Partei verwiesen werden. Josef Stalin war ab 1927 Herrscher über die UDSSR. Politische Gegner wurden in manipulierten Prozessen zum Tode verurteilt. Sinowjew und Kamenew wurden öffentlich hingerichtet. Die Bauern wurden zu einer Kollektivierung ihrer Ländereien gezwungen. Stalin wollte auf diese Weise den Widerstand der wohlhabenden Bauern brechen unter der Ideologie des Kommunismus. In der Zeit der Kollektivierung von 1928 bis 1932 wurden über 60 Prozent der Bauer in Kolchosen überführt. Die extreme Hungersnot in dieser Zeit war massiv und forderte viele Opfer. Stalin führte im Namen des Sozialismus das Volk in den Kommunismus. Ein Prozess gegen die führenden Spitzen der Roten Armee nahm jegliche Grundlage für eine Opposition gegen Stalin. Er baute einen Geheimdienst auf (NKWD), der jeden Verdacht einer Gegenwehr in seinem Namen beendete.

Stalin im und nach dem 2.Weltkrieg

Eine geheime Vereinbarung zwischen Deutschland und der UDSSR wurde am 23. August 1939 geschlossen. Nachdem Deutschland Polen besetzt hatte, wurden Teile von Ostpolen der UDSSR zugesprochen. Das rumänische Bessarabien und baltische Staaten wurden von der UDSSR besetzt. Handelsverträge sollten das Deutsche Reich die Sicherheit vor einer Seeblockade geben. Die finnische Grenze zu Leningrad war ein guter Ausgangspunkt Raketen auf Russland zu stationieren. Dieser strategisch wichtige Punkt veranlasste Stalin Finnland zu besetzen. Der Angriff der deutschen Wehrmacht 1941 wurde von Stalin als Provokation gesehen. Die Fehleinschätzung und eine mangelnde Kriegsstrategie führten zu starken Verlusten. Während der Kriegszeit wurde von Stalin keine Propaganda für den neuen Menschen in der Sowjetunion publiziert. In der Sowjetunion wurden ganze Volksgruppen wie die Russlanddeutschen inhaftiert und nach Sibirien deportiert. Nach dem Sieg in der Schlacht um Stalingrad wurde der Einzug der deutschen Wehrmacht gestoppt.

Im Jahr 1944 rückten die Truppen der Roten Armee in Deutschland ein. Die neuen Grenzen wurden auf der Konferenz in Jalta von 1945 von den vier Großmächten festgelegt. Stalin wurde für sein Wirken in den Jahren 1945 und 1948 für den Friedensnobelpreis nominiert. In der Nachkriegszeit einigte man sich auf einen Sicherheitsrat. Die UDSSR, China, USA, Großbritannien und Frankreich erhielten ein Vetorecht. Das besetzte Finnland erhält seine Unabhängigkeit zurück. Deutschland wurde aufgeteilt in Westdeutschland und der DDR. Der Kalte Krieg zwischen den USA und der UDSSR hatte begonnen. Jede der beiden Seiten versuchte mit allen Mitteln, den Einfluss der anderen einzudämmen. Am 5. März 1953 starb Josef Stalin an den Folgen eines Schlaganfalls.

Zurück zur Hauptseite: Personen der Zeitgeschichte
Permalink dieser Seite zur Zitation auf Webseiten & in Hausarbeiten: