L. Ron Hubbard

Lafayette Ronald Hubbard wurde am 13. März 1911 in Tilden (Nebraska, USA) geboren und starb am 24. Januar 1986 in San Luis Obispo (Kalifornien, USA). L. Ron Hubbard war Schriftsteller, vor allem von Science Fiction, Pulp Fiction sowie Self-Help. Bekannt wurde er als Begründer und Leiter der Organisation, bzw. der in den USA als Kirche anerkannten Vereinigung Scientology.

Leben

Seine Kindheit verbrachte Hubbard in Montana, wo sein Vater, Harry Ross Hubbard, ein ehemaliges Mitglied der US-Navy, als Kartenverkäufer eines Theaters und später als Buchhalter arbeitete. 1917 trat Harry Ross Hubbard wieder in die US-Navy ein und kämpfte im Ersten Weltkrieg. Damit konnte er seine militärische Karriere fortsetzen. Nach dem Krieg war er als Versorgungsoffizier tätig. L. Ron Hubbards Mutter, Ledora May Hubbard (geb. Waterbury), folgte ihrem Mann an mehrere Stationierungsorte. Seit 1927 befanden sich L. Ron Hubbards Eltern in Guam, so dass L. Ron Hubbard ihnen 1928 folgte, nachdem er seine High-School-Zeit in den USA beendet hatte.

Nach seiner Rückkehr in die USA heiratete L. Ron Hubbard 1933 Margaret „Polly“ Louise Grubb. Aus dieser Ehe stammen sein Sohn, L. Ron Hubbard junior (geb. 1934), der sich später in Ronald DeWolf umbenannte, und seine Tochter Catherine May (geb. 1936). Die Ehe wurde 1947 geschieden. Im Jahr 1946 heiratete L. Ron Hubbard Sara Northrup, mit der er eine gemeinsame Tochter, Alexis, bekam. Diese Ehe wurde ebenfalls geschieden; die von seiner Frau erhobenen Vorwürfe wegen Bigamie wurden ihrerseits jedoch noch vor der Scheidung zurückgezogen. Hubbard heiratete erneut. Seine dritte Ehefrau, Mary Sue, spielte in der Organisation Scientology eine Rolle und wurde Leiterin dieser Vereinigung. Hubbard wurde 1979 in Frankreich – allerdings in Abwesenheit – wegen Betrugs zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Die festgesetzte Strafe hat er jedoch niemals angetreten. Hubbard starb 1986 auf seiner Ranch in Kalifornien an einem Schlaganfall.

Ausbildung und Beruf

In Guam begann Hubbard 1928 seine ersten schriftstellerischen Versuche. Ende desselben Jahres fiel er durch die Aufnahmeprüfung der Navy-Akademie. Im folgenden Jahr wurde er von der US Navy wegen mangelhafter Augen abgelehnt, so dass er ein Studium des Bauingenieurwesens (engl.: civil engineering) an der George-Washington-Universität aufnahm. Er musste die Universität jedoch ohne Abschluss 1932 verlassen. Seine publizistischen Arbeiten setzt er in diesen Jahren zunächst durch das Verfassen von Artikeln fort. In diesem Zeitraum entdeckte er die damals noch neue Strömung der Pulp Fiction für sich. Sein erster Roman Bucksking Brigades erschien 1937. Im Jahr 1938 folgte das Werk The Dangerous Dimension. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bewarb sich Hubbard erneut bei der US Navy. Diesmal hatte er Erfolg. Im Jahr 1941 wurde er als Leutnant aufgenommen und der Public-Relations-Abteilung zugewiesen. Bereits Ende 1941 verließ er jedoch die US-Streitkräfte und kehrte in die USA zurück. Die Begründung hierfür liegt im Dunkeln. Es gibt verschiedene Ansichten, die von Frontverletzungen (so L. Ron Hubbard), über Krankheitsgründe bis hin zu Anzeichen von Geistesgestörtheit als Entlassungsgrund reichen.

Scientology

Am bekanntesten ist L. Ron Hubbard für die Gründung der Organisation Scientology im Jahr 1954. Nach seiner Entlassung aus der US Navy reiste er über San Francisco nach Pasadena, wo er sich mit Religion und Magie beschäftigte. Hierbei interessierte er sich speziell für den Ordo Templi Orientis von Aleister Crowley. Hubbard wollte nun gemeinsam mit Jack Parsons, einem Briefschüler Crowleys, durch eine so genannte magische Aktion ein Mondkind (engl.: moon-child) erschaffen. Dieses Unterfangen verärgerte jedoch Crowley, den Erfinder der Arbeitsanweisung für die Erzeugung des Mondkinds, außerordentlich. Aber auch mit Parsons überwarf sich Hubbard in dieser Zeit. Er entführte dessen Yacht gemeinsam mit Parsons früherer Freundin, Sarah Northrup. Das Kentern der Yacht erklärte er sich in der Folge durch eine Magieeinwirkung Parsons.

Im Jahr 1950 folgte ein Wendepunkt im Leben L. Ron Hubbards. Er veröffentlichte das Buch Dianetik und legte mit diesem in der Folge die Grundlagen für die Organisation Scientology. In dem Werk entwarf er Therapien, welche mit dem Ziel operierten, ein unsterbliches Genie zu werden. Dem Buch, das einen gewissen Erfolg verzeichnen konnte, folgte sehr bald die Dianetik-Lehre mit ihren Seminaren. Hubbard gründete 1954 die Kirche Scientology, wobei der Aspekt der Steuerfreiheit für Kirchen eine nicht unwesentliche Rolle gespielt haben soll. Hubbard beschäftigte sich im Rahmen von Scientology mit verschiedenen Fragen. So entwickelte er unter anderem die so genannte Studiertechnologie. Dabei handelt es sich um einen Ansatz, welcher Studienprobleme auf bestimmte Ursachen zurückführt. So solle beispielsweise das falsche Verstehen von Wörtern oder fehlender Realitätsbezug physische Symptome wie Gähnen oder Schwindel bewirken, oder gar zu einem Studienabbruch führen. Dieser Ansatz wird in Scientology-Gemeinden oder in von Scientologen geleiteten privaten Schulen gegen Analphabetismus oder Schulmüdigkeit genutzt.

Die Wissenschaftlichkeit dieses Verfahrens ist stark umstritten, zumal Hubbard selbst keinen akademischen Abschluss vorweisen konnte. Im Jahr 1966 verließ Hubbard offiziell die Leitung von Scientology. Er gründete die Sea Org als eine Art Spezialtruppe von Scientology und kreuzte einige Jahre mit einer Schiffsflotte auf dem Nordatlantik und dem Mittelmeer. 1975 kehrte er in die USA zurück und ließ sich in Florida und später in Kalifornien nieder.

Schriftstellerisches Werk

L. Ron Hubbard schriftstellerisches Werk umfasst mehr als 220 Romane und über 100 Sachbücher. Hinzu kommen noch verschiedenste andere Schriften, die als Loseblattsammlungen existieren. Seine Romane veröffentlichte er vornehmlich in den 1930er und den 1940er Jahren. Aus seinen letzten Lebensjahren jedoch sind zwei größere Science-Fiction Romane bekannt. Dazu gehört auch das Werk Battlefield Earth. Dieses Buch wurde später mit John Travolta verfilmt. Seine zahlreichen Sachbücher veröffentlichte Hubbard vor allem ab 1950.

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