Galileo Galilei

Am 15. Februar 1564 erblickte Galileo Galilei in der italienischen Stadt Pisa das Licht der Welt. Ein Philosoph, Astronom, Mathematiker und Physiker, dem so manch eine Entdeckung in der Naturwissenschaft zu verdanken ist. Schon sein Vater Vincenzo Galileis war als Tuchhändler, Musiktheoretiker und Musiker unterwegs. Vor allem aber die mathematischen Kenntnisse hatte Galileo von seinem Vater vererbt bekommen. Galileos Vater erkannte den Zusammenhang zwischen Tonhöhe und Saitenspannung – eine nichtlineare Physik. Galileo wuchs zunächst in einem Kloster auf und dachte darüber nach sich dem Benediktinerorden zu unterwerfen. Etwas was dem Vater gar nicht gefiel und ihn deshalb wieder nach Hause holte, wo er letztendlich Medizin studieren musste. Nach vier Jahren Studium in Pisa hielt er es nicht mehr aus und ging nach Florenz. Dort fing er an, Mathematik zu studieren. Er gab Privatunterricht, aus dessen Einnahmen er sich sein Leben finanzierte. Seine Interessen widmete er ausschließlich der Mathematik, Hydraulik und Mechanik. Nach einiger Zeit fing Galileo sogar an, Vorträge zu halten. Mit einem Referat über Topografie machte er auf sich aufmerksam. 1585 hatte er die Ergebnisse, was schwere feste Körper anbelangte. Seine Konstruktion der hydrostatischen Waage, mit der man ein spezifisches Gewicht bestimmen konnte, löste ein langes schwerwiegendes Problem.

Galileo Galilei – ein Reisender

Von Florenz ging es 1589 wieder zurück nach Pisa, wo er an der Universität bis 1592 eine Stelle als Lektor für Mathematik bekam. Er entwickelte ein sehr ungenaues Thermometer, untersuchte Pendelbewegungen und wollte herausfinden, wie man die Konstruktion für eine Pendeluhr verwenden konnte. Mit völlig neuen Erkenntnissen von Fallgesetz, Geschwindigkeit und langsam anrollenden Kugeln veröffentlichte er diese Erkenntnis im Saggiatore. Von 1592-1610 hatte er eine Anstellung als Professor in Padua – selbstverständlich wieder als Lehrer für Mathematik. Er erteilte immer noch Privatunterricht, was allerdings für seinen Lebensunterhalt nicht mehr notwendig gewesen wäre. 1597 vertrieb er sogenannte Proportionszirkel. Es verbesserte einen Compasso, so wurde der Rechenschieber einst genannt. Im selben Jahr verkündete er, dass er das geozentrische Weltbild favorisierte. Er veröffentlichte drei Vorträge zu dem Thema Astronomie. 1609 erhielt er Nachricht über die Erfindung des Fernrohrs. Er versuchte, es nachzustellen und zu verbessern. Das ging soweit, dass er es bis zu einer 33-fachen Vergrößerung schaffte – das Teleskop war erfunden.

Dieses Fernrohr nutzte er selbst, um die Sterne und den Himmel zu beobachten. Genau jetzt hatte sich eine Revolution ergeben. Denn vorher konnte man dies nur mit dem bloßen Auge tun. Galileo war es auch, der zu der Erkenntnis kam, dass der Mond nicht glatt, sondern rau und uneben ist. Das die Milchstraße nicht nur ein nebliger Streifen sein sollte begriff er, als er entdeckte, dass sie aus unzähligen Sternen bestand. 1610 veröffentlichte er seine Erkenntnis, welche ihn zu einem berühmten Mann machte. Nach seiner Zeit in Pisa kehrte er wieder nach Florenz, wo er als Hofmathematiker angestellt wurde. Der Großherzog der Region Toskana in Italien ernannte ihn zum Hofphilosophen, Hofmathematiker und zu einem Mathematikprofessor, der nicht mehr zum Lehren verpflichtet war. Als erster Mathematikprofessor wurde es ihm somit ermöglicht, sich ganz der Forschung hinzugeben.

Galileo Galilei – seine Entdeckungen

1611 machte er seine Entdeckungen öffentlich. „Le cose nueve del cielo“ was nichts weiter heißt als „Die neuen Sachen am Himmel“. Das hatte zur Folge, dass er zum sechsten Mitglied der Accademia die Lincei gekrönt wurde. Diese Ehre brachte ihn so weit, dass er sich selbst den Namen Galileo Galilei Linceo gab. Auch widerlegte er eine Behauptung von Aristoteles, dass Eis nicht weil es flach ist, auf dem Wasser schwimmt, sondern weil es einfach leichter ist als Wasser. Mit einem simplen Experiment bewies er seine Aussage. Die Entdeckung, der Sonnenflecken geht auch auf Galileos Forschungsarbeit zurück. Er kam zu der Erkenntnis, das Sonnenflecken kommen und gehen. Auch wollte er der Ursache der Gezeiten auf den Grund gehen. Die Drehung der Erde um die eigene Achse und die Drehung der Sonne um die Erde waren der ausschlaggebende Punkt für die Gezeiten, so dachte Galileo. Doch Isaac Newton fand später heraus das sowohl Anziehung von Mond und Sonne für die Gezeiten verantwortlich sind. 1614 entdeckte er, dass Luft sehr wohl Gewicht hat, was bis zu dieser Erkenntnis völlig absurd erschien.

Galileo Galilei hatte drei Kinder mit seiner Haushälterin, zwei Töchter und einen Sohn. Von der Haushälterin namens Marina Gamba trennte er sich, als er sich nach Florenz begab. Mit der Hilfe von Kardinal Maffeo Barberini brachte er seine zwei Töchter in einem Kloster unter. Denn damals hatte man als uneheliches Kind keine Aussicht darauf, ordentlich verheiratet zu werden. Als Marina Gamba in den Bund der Ehe trat, wurde der Sohn zu Galileo nach Florenz geschickt. 1633 wurde ihm der Prozess gemacht. Er wurde des Ungehorsams beschuldigt und dabei zu einer lebenslangen Kerkerhaft verurteilt. Der Dialog, so lautete der Titel des Buches über die zwei Weltsysteme, wurde ihm zum Verhängnis und mit den Worten „Eppur si Muove – die Erde dreht sich doch“ verließ er den Gerichtssaal. 1638 erblindete er aufgrund der Erkrankung seiner Augen. Während er unter Hausarrest stand, verstarb er am 8. Januar 1642 in Arcetri bei Florenz.

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