Prinzessin Diana

Prinzessin Diana wurde als Diana Frances Spencer am 1. Juli 1961 auf dem königlichen Anwesen Sandringham geboren, das sich in der ostenglischen Grafschaft Norfolk befindet. Sie war das vierte von fünf Kindern von Edward John Spencer, dem 8. Earl Spencer und seiner Frau Frances Roche. Die Hochzeit von Dianas Eltern hatte 1954 zu den bedeutendsten gesellschaftlichen Großereignissen des Jahres gehört. Nachdem der bisher einzige Sohn des Ehepaares Spencer gestorben war, erhoffte man sich einen männlichen Nachfolger, weshalb zunächst gar kein weiblicher Vorname für das erwartete Kind ausgesucht wurde. Diana hat gemeinsame Vorfahren mit dem englischen Premierminister Winston Churchill und ist mit mehreren amerikanischen Präsidenten verwand. Die Spencers gehörten bereits seit Jahrhunderten zu den wichtigsten englischen Adelsfamilien.

Nach der Geburt Dianas geriet die Ehe ihrer Eltern in eine schlimme Krise. Da John Spencer kein Verständnis dafür hatte, dass eine Frau wieder ein Mädchen geboren hatte, erlosch ihre Liebe zu ihm. Obwohl sie später den gewünschten Sohn gebar, konnte sie ihrer Ehe nichts mehr abgewinnen. Als Diana acht Jahre alt war, ließ sich ihr Vater wegen Fremdgehens von ihrer Mutter scheiden. Diese musste die Familie verlassen und ihre Kinder bei deren Vater zurücklassen. Diana und ihre Schwestern erhielten als Vermächtnis ihres Großvaters väterlicherseits nach dessen Tod den Titel Lady. Nach der Scheidung ihrer Eltern stellte sich Diana auf die Seite ihrer Mutter und rebellierte gegen ihre Stiefmutter, mit der ihr Vater in zweiter Ehe verheiratet war. I

m Alter von neun Jahren wurde Diana auf ein anspruchsvolles englisches Internat geschickt. Wegen mangelhafter schulischer Leistungen wechselte sie später auf ein zweites Internat, in dem man die Latte weniger hoch legte. Trotzdem bestand sie auch hier keine Prüfung und verließ die Schule 1977 ohne Abschluss. Danach war sie für einige Monate auf einem Mädchenpensionat in der Schweiz, von dem sie jedoch bald nach England zurückkehrte. Obwohl Diana keinerlei akademische Ambitionen hatte und sich über die Anforderungen der Schulen stets lustig machte, fiel sie durch eine hohe emotionale Intelligenz, sowie durch überdurchschnittliches sportliches und tänzerisches Talent auf. Aus der Schweiz zurückgekehrt, arbeitete sie in London als Tanzlehrerin und als Kindergartenhelferin, um nicht bei ihrer Stiefmutter leben zu müssen.

Hochzeit mit Prinz Charles

Bereits 1977, im Alter von 16 Jahren begegnete Diana dem britischen Thronfolger Prinz Charles auf einer Fasanenjagd. Dessen Vater, Prinz Philip, fand Gefallen an ihr und war überzeugt, dass sie die passende Frau für seinen Sohn wäre. Charles, der 13 Jahre Älter als Diana war, hatte sich jedoch bereits in Camilla Shand, eine Frau seines Alters, verliebt. Wegen der besonderen Anmut Dianas, ließ er sich jedoch gern darauf ein, sich nicht mit Camilla, sondern mit Diana zu verloben. Im Sommer 1981 heirateten Charles und Diana im Londoner St. Paul’s Cathedral. Damit erhielt Diana den Titel Princess of Wales. Ihre Hochzeit entwickelte sich zum globalen Medienereignis. Weltweit wurde die pompöse Zeremonie von einer Milliarde Menschen im Fernsehen verfolgt. Für die Hochzeitsreise stellte die Queen die königliche Yacht „Britannia“ zur Verfügung, mit der das Paar eine Kreuzfahrt durch das Mittelmeer unternahm. Sie gingen in Tunesien, Griechenland, Sardinien und Ägypten von Bord statteten ihre ersten offiziellen Antrittsbesuche ab.

Schnell stellte sich heraus, dass die Medien Diana liebten. 1982 wurde Prinz William geboren und 1983, als William noch ein Baby war, reiste die junge Familie sechs Wochen durch Australien, wo sich die Medien fast ausschließlich für Diana interessierten. 1984 kam Prinz Harry zur Welt. Bereits ein Jahr später begann die Ehekrise von Diana und Charles, der es nur schwer verkraften konnte, dass er mittlerweile überall in der Welt im Schatten seiner populären Frau stand. Sie tanzte in den USA mit John Travolta und traf sich mit John Kennedy. Charles wandte sich wieder seiner früheren Freundin Camilla zu, obwohl diese inzwischen mit Andrew Parker Bowles verheiratet war. Diana lernte 1986 in England den Ägypter Dodi Al-Fayed kennen, dessen Vater in London das Kaufhaus Harrods führte. 1992 wurde vom englischen Parlament die Scheidung von Diana und Charles bekannt gegeben.

Königin der Herzen

Auch nachdem sich Diana von Prinz Charles getrennt hatte, war das Medieninteresse an ihr ungebrochen. Sie blieb die Königin der Herzen und nutzte ihre Popularität, um die Öffentlichkeit auf globale Probleme aufmerksam zu machen, deren Lösung ihr am Herzen lag. Diana wurde Botschafterin des internationalen Roten Kreuzes und bereiste in dieser Eigenschaft zahlreiche Länder. 1992 besuchte sie in Kalkutta das Hospiz der Mutter Teresa und referierte in Großbritannien über das Thema Essstörungen. In Angola unterstützte sie eine Kampagne gegen Landminen. Gleichzeitig kämpfte sie für das weltweite Verbot von Streubomben. Bei einem zweiten Treffen mit der Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa in New York erörterte sie Möglichkeiten der Geldbeschaffung für Hilfsorganisationen. Daraufhin verkaufte Diana per Auktion ihre gesamte Garderobe. Der Erlös waren 7.000.000 Schweizer Franken, die sie spendete.

Außerdem machte sich Diana für Aidskranke, Hungernde und Blinde stark. Später folgten viele weitere Prominente ihrem Vorbild. Doch nicht nur ihr Engagement für humanitäre Organisationen wurde von den Medien aufgegriffen, sondern auch das Privatleben Dianas füllte nach wie vor die Seiten der internationalen Presse. Die Gazetten berichteten über ihre Liaison mit einem französischen Herzchirurgen genauso wie über ihre Beziehung zu Dodi Al-Fayed. Während Diana mit Dodi und ihren Söhnen William und Harry in St. Tropez Urlaub machte, wurde aus Freundschaft Liebe. Sofort verbreiteten die Medien Gerüchte über eine bevorstehende Hochzeit. Aktuelle Fotos von Diana und Dodi wurden hoch gehandelt, sodass sich überall, wo die beiden auftauchten, sofort Paparazzi an ihre Fersen hefteten. Ende August 1997 flogen Prinzessin Diana und Dodi Al-Fayed nach dem Urlaub an der Côte d’Azûre nach Paris, von wo aus sie später nach London weiterreisen wollten.

Während eines Abendessens im Pariser Ritz-Hotel wurde das Paar so massiv von Paparazzi umlagert, dass Henry Paul, der damalige Sicherheitschef des Hotels, der eigentlich Dienstfrei hatte, hinzugerufen wurde. Er gesellte sich zunächst zu Dianas Leibwächtern an die Bar, wo er einige Drinks zu sich nahm. Trotzdem erklärte er sich später bereit, Dodi, Diana und deren englischen Leibwächter Trevor Rees-Jones vom Hotel in die Pariser Wohnung Dodi Al-Fayeds zu fahren.

Tod in Paris

Als der von Henry Paul gesteuerte Mercedes am 31. August 1997 kurz nach Mitternacht mit Prinzessin Diana, Dodi Al-Fayed und dem Leibwächter Trevor Rees-Jones das Hotel Ritz verließ, wurde der Wagen sofort von Paparazzi verfolgt. Den Insassen des Mercedes war es nicht mehr darum zu tun, auf schnellstem Weg Dodi Al-Fayeds Wohnung zu erreichen, sondern ihr Interesse galt nur noch dem Abschütteln der Verfolger. Auch als der leicht angetrunkene Fahrer die Geschwindigkeit des Wagens waghalsig erhöhte, dachte noch keiner der Mitfahrer daran, sich anzuschnallen. Henry Paul steuerte den Wagen auf die Alma-Unterführung in der Nähe der Pariser Alma-Brücke zu und hoffte, im Tunnel den Paparazzi entwischen zu können.

Als der Fahrer vor der Tunneleinfahrt nochmals die Geschwindigkeit erhöhte, soll sich Trevor Rees-Jones angeschnallt haben. Um 00:25 Uhr prallte der immer noch von Paparazzi verfolgte Mercedes mit hoher Geschwindigkeit im Tunnel gegen einen Pfeiler. Dodi Al-Fayed und der Fahrer Henry Paul waren sofort tot. Der offenbar angeschnallte Leibwächter Rees-Jones überlebte mit schweren Gesichtsverletzungen. Auch Diana war zunächst noch am Leben. Sie wurde ins Pariser Krankenhaus Pitié-Salpêtrière eingeliefert, wo man verzweifelt um ihr Leben kämpfte. Gegen 4 Uhr mussten die Chirurgen einsehen, dass der Kampf verloren ist. Diana war an ihren inneren Verletzungen verblutet. Bereits wenige Tage später wurde ihre nach England überführte Leiche eingeäschert. Am 6. September 1997 setzte man die Urne auf dem Spencer-Anwesen Althorp House bei. Seit Dianas Tod verbreiten ihre Anhänger auf der ganzen Welt zahlreiche Mythen und Legenden über sie.

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