Krisen

Krisen haben in der Vielzahl ihre Ursachen in einem irgendwie gelagerten Fehlverhalten von einzelnen Akteuren oder Gruppen oder bestehenden Missverhältnissen und stellen zugleich auch einen Wendepunkt in einer bestimmten Entwicklung dar. Im besten Falle führen Sie dazu, dass sich die Beteiligten und Verantwortlichen in einer Reflektion zum Gegensteuern entschließen und nachhaltige Strategien entwickeln, wie die Krisen bekämpft und in Zukunft verhindert werden können. Zu diesen Krisen zählen aktuell die Eurokrise, aber u.a. auch die Weltwirtschaftskrise von 1929, die Ölkrise, Flüchtlingsbewegungen, Überfischung der Weltmeere und Piraterie.

Euro- und Bankenkrise

Als Eurokrise wird die Verschuldung einiger Mitgliedstaaten der Euro-Zone bezeichnet, die auf Grund für sie steigender Zinsen ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Der Anfang dieser Krise wird von Finanz-Experten vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2010 angesehen, als Griechenland nach der neuen Regierungsbildung die Haushalts-Defizite und den tatsächlichen Schuldenstand offenlegte. Um die Insolvenz des Landes abzuwenden, bat Griechenland die EU sowie IWF um finanzielle Hilfe und Beistand.

Neben Griechenland konnten Italien, Irland und Portugal ihre staatlichen Schulden ebenfalls nicht mehr bedienen. Neben Zypern, was ebenfalls auf Hilfe bei der Finanzierung des Staats-Haushaltes angewiesen ist benötigt auch Spanien finanzielle Hilfe zur Unterstützung des eigenen Bankensystems. Zu den Krisenländern zählt ebenfalls Slowenien, da das Land ebenfalls größere Probleme hat, am Kapitalmarkt Kredite aufzunehmen.

Im Jahr 2010 wurde die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität und der im Jahr 2011 geschlossene Vertrag zum Europäischen Stabilitäts-Mechanismus eingerichtet, damit wurden mehrere Rettungsschirme verabschiedet, die eine Staatsinsolvenz von Griechenland, Irland und Portugal bisher verhindern konnten. Die Europäische Zentralbank gab weitere Kredite an die Krisenstaaten ab, sodass deren Wirtschaft und Banken wieder Liquidität erlangen konnten. Die Folge war die Herabstufung mehrerer Krisenländer und deren Banken von den Ratingagenturen. In den betroffenen Ländern fanden als Folge der wirtschaftlichen Lage Regierungswechsel statt, entweder wurden diese durch Neuwahlen oder Übergangsregierungen vollzogen.

Für die Eurokrise werden verschiedene Ursachen benannt, die allerdings bis heute immer noch sehr umstritten sind. Die starken Wirtschaftsnationen wie Frankreich und Deutschland setzten sich für den 750 Milliarden schweren Rettungsfond ein, um vor allem den Euro zu retten. Allerdings entfernen sich inzwischen die Finanzmärkte in den einzelnen Ländern immer mehr von der realen Wirtschaft, womit sich nach Meinung der Experten das Risiko für die Eurozone immer mehr erhöht.

Flüchtlingsbewegungen

In der Genfer Flüchtlingskonvention vom Jahr 1951 wurde der Begriff Flüchtling zwar definiert, allerdings wurden zu dieser Zeit weder Umweltflüchtlinge als auch Wirtschaftsflüchtlinge berücksichtigt. Die meisten Flüchtlinge, die in der EU aufgenommen werden wollen, stammen aus Afrika. Diese Menschen verlassen ihr Land, weil sie in ihrer Heimat die Folgen des Kriegs erleben müssen, ihre Familien nicht ernähren können oder einfach nur einen Job suchen. Doch auch innerhalb eines Landes sind Menschen auf der Flucht und Menschen flüchten nicht nur in reiche Länder, sondern auch in die ärmeren Länder, um ohne Krieg und Hunger leben zu können. Die Definitionen Migranten oder Migration passen deshalb besser in die heutige Zeit, jedoch gibt es auch heute noch die Flüchtlinge nach alter Definition, die Asyl beantragen.

Daneben gibt es auch unzählige nicht registrierte Einwanderer, die in anderen Ländern ihr Glück versuchen. Neben den persönlichen Gründen wie ein Studium oder eine Arbeit im Ausland sind vor allem politische Gründe oder Krieg eine der Hauptursachen, warum Menschen zu Flüchtlingen werden. Dabei wird der Klimawandel nach Meinung der Experten einen noch größeren Flüchtlingsstrom in den kommenden Jahren veranlassen. Selbst Umweltschäden sorgen dafür, dass Menschen aus ihrer Heimat flüchten, weil Ackerbau und Viehzucht unmöglich geworden sind. Denn diese zählen immer noch zu den Haupternährungsquellen der Menschen.

Allerdings ist das gerade in den Entwicklungsländern zum großen Teil nicht mehr möglich und die abschreckenden Bilder von hungernden Kindern erreichen die Menschen in der EU immer wieder. Auch der Streit um die Rohstoffe in den Ländern eskaliert aus dem stetigen Hunger der Multis nach immer neuen noch billigeren Rohstoffen. Dabei werden Gesundheitsschäden der Arbeiter hingenommen, solange der Profit stimmt. Vor allem aus dem Niger, aus Namibia oder Indien fliehen deshalb die Menschen aus unwürdigen Arbeitsverhältnissen.

Die Ölkrise

Schon im Jahr 1973 begann die erste große Ölkrise, als die OPEC die Fördermengen bewusst drosselte, um den Preis für Erdöl zu beeinflussen. Das Öl-Produktionsmaximum war kurz zuvor überschritten worden, deshalb wurde die strukturelle Schwäche der USA erstmalig durch die OPEC ausgenutzt. Die Folge war die Anhebung des Preises pro Barrel Öl, was 159 Liter entspricht, von etwa drei Dollar auf über fünf Dollar. Der Anstieg des Preises betrug dabei etwa 70 Prozent. Zur gleichen Zeit wurde ein Ölembargo gegen die Niederlande und die USA verhängt. Im darauf folgenden Jahr stieg der Ölpreis weltweit auf über zwölf Dollar an. Im Jahr 1979 fand die nächste Ölkrise statt, die durch Förderungsausfälle und den Krieg zwischen Iran und Irak begründet wurde. Der Preis war zu dieser Zeit bei 38 Dollar angelangt. Auch im Jahr 1990 waren die Auswirkungen des Golfkrieges durch einen kurzzeitigen Anstieg der Preise zu spüren.

Im Jahr 2004 kam es zum nächsten Hoch beim Ölpreis. Anschläge auf Ölfirmen und Pipelines sowie die eskalierenden Konflikte im Irak, geringe Lagerbestände und eine verstärkte Nachfrage aus China und Indien waren hier als Ursache zu sehen. Die OPEC wurde aufgefordert, die Fördermenge zu erhöhen, um damit die Preise zu senken. Die Preise stiegen zwar auf 40 Dollar pro Barrel an, erreichten aber nicht den Preis vom Jahr 1980. Die Auswirkungen der voran gegangenen Krisen zeigte unter anderem die Störanfälligkeit der Industriestaaten.

Daraus resultierte eine Initiative, die eine größere Unabhängigkeit vom Öl zur Folge hat. Vermehrt wurde darauf in die Kernenergie und die Wärmedämmung von Gebäuden investiert, wobei auch bei der Bevölkerung das Bewusstsein zum energiesparenden Verhalten geweckt wurde. Zeitgleich wurden die Anteile von Öl der OPEC gesenkt, indem die unterirdischen Ölfelder in der Nordsee erschlossen wurden. Experten sprechen jetzt schon von einer finalen Ölkrise, die durch den Rückgang der Förderung ausgelöst werden könnte.

Öl ist nach wie vor ein wichtiger Rohstoff in vielen Bereichen der Wirtschaft, dabei kann der steigende Ölpreis die Weltwirtschaft enorm beeinflussen. Dabei machen stetig steigende Preise vom Öl eine anhaltende weltweite Wirtschaftskrise sehr wahrscheinlich.

Weiterführende Informationen aus dem Themenkomplex "Krisen":

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