Ronald Reagan

Ronald Wilson Reagan wurde am 06. Februar 1911 in Tampico, Bundesstaat Illinois geboren. Er war ein erfolgreicher US-Amerikanischer Schauspieler und Politiker; von 1981 bis 1989 der 40. Präsident der USA.

Leben bis zur Präsidentschaft

Nach dem College hat er Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Theaterwissenschaften studiert. Er arbeitete eine Zeitlang als Sportkommentator für Baseball-Spiele. 1937 erhielt er von Warner Brothers einen Vertrag und spielte in den folgenden rund zwanzig Jahren in über 50 Filmen mit. Nach dem Ende seiner Karriere als Schauspieler war er als Gastgeber und Werbevertreter einer Werbesendung im MCA-Fernsehen tätig. Seine erste Ehe mit Jane Wyman scheiterte. 1952 heiratete er Nancy Reagan (geb. 1921).

Einstieg in die Politik

1962 wurde Reagan Mitglied der Republikanischen Partei. Im Präsidentschaftswahlkampf 1964 hielt er eine weit verbreitete Rede, um den Republikaner Goldwater bei seinem Wahlkampf zu unterstützen. Schon in dieser Rede zeigte er seine außen- und innenpolitischen Ansichten. Reagan trat für die Befreiung der Menschen, „hinter dem Eisernen Vorhang“ sowie die Zurückdrängung staatlichen Einflusses ein. 1967 wurde Ronald Reagan als 33. Gouverneur von Kalifornien vereidigt, nachdem er die Wahl gegen E. G. Brown gewann. In seiner Amtszeit als Gouverneur unterstützte er die kalifornische Wirtschaft und sorgte für den Ausgleich des kalifornischen Haushaltes. 1970 gewann er gegen Jesse Unruh die Wiederwahl zum Gouverneur von Kalifornien.

Präsidentschaftskandidatur und Wahl

1974 scheiterte seine Kandidatur für das Präsidentenamt parteiintern an Gerald Ford. (Nachfolger von Nixon) 1980 bei der erneuten Bewerbung um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, gelang es Reagan sich gegen die innerparteiliche Konkurrenz durchzusetzen. Im November gewannen Ronald Reagan und George H.W. Bush gegen Jimmy Carter – den amtierenden Präsidenten der Demokraten. Ronald Reagans Amtsantritt wurde in der Wirtschaft mit Optimismus aufgenommen. Der neue Präsident setzte sein Wirtschaftsprogramm durch, das unter anderem Senkung der Einkommenssteuer sowie Erleichterungen bei Industrieabschreibungen vorsah. Reagan wirkte aktiv im Ost-West Konflikt, in dem er entschlossen gegen den Einfluss der Sowjetunion kämpfte. Am 30. März 1981 wurde Ronald Reagan bei einem Attentat schwer verletzt.

Außenpolitik

Reagens Außenpolitik war stark durch seine antikommunistischen Ansichten geprägt. Seiner Auffassung nach war es notwendig, die militärische Überlegenheit der Sowjetunion bezüglich herkömmlicher Waffen auszugleichen, was eine Erhöhung der Militärausgaben notwendig machte. Nach dem Rüstungswettlauf in seiner ersten Amtszeit, verfolgte Reagan in seiner zweiten Amtszeit eine Abrüstungsstrategie. 1987 hat er mit M. Gorbatschow in einem INF-Vertrag die Vereinbahrung getroffen, die europäischen nuklearen Mittelstreckenraketen abzurüsten. Mit dem Argument, dem kommunistischen Einfluss in Lateinamerika entgegenwirken zu müssen, führte Reagans Regierung einen verdeckten Krieg gegen die Regierung in Nicaragua. In dem Contra-Krieg – 1981-1990, der zur Terrorisierung der nicaraguanischen Bevölkerung führte, wurden ein Großteil des Landes zerstört sowie um die 60000 Menschen – vorwiegend Zivilisten – getötet. Eine Untersuchungskommission kritisierte den Präsidenten, zudem mussten mehrere leitende Beamte ihre Posten räumen. 1986 verurteilte der Internationale Gerichtshof die USA zur Zahlung von Reparationen und forderte die Regierung auf, die illegale Anwendung von Gewalt gegen Nicaragua zu beenden.

Als sich die USA weigerten, das Urteil anzunehmen, wurde von dem UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die alle Staaten dazu auffordert, das internationale Gesetz zu befolgen. 1983 wurde die karibische Insel Grenada von amerikanischen Truppen besetzt, da angeblich eine kubanische Intervention geplant wurde, der die USA zuvorkommen wollten. Die Kämpfe endeten nach einer Woche mit über 600 Todes- bzw. Verletzungsopfern. Diese Invasion wurde von beinah allen Ländern Lateinamerikas verurteilt. 1985 und 1986 traf sich Reagan mit Michail Gorbatschow – dem sowjetischen Generalsekretär, um Abrüstungsverhandlungen zu führen. Zu einem Abkommen zur Abschaffung aller Mittelstreckenraketen in Europa kam es aber erst im Jahr 1987. Ronald Reagan wurde bei der Präsidentschaftswahl 1984 wieder gewählt. Er setzte sich gegen den Demokraten Walter Mondale durch. Im Juni 1987 hielt Reagan vor der Berliner Mauer in Berlin eine Rede, in der er an Gorbatschow appellierte, die Berliner Mauer abzureißen. Am 9. November 1992, drei Jahre nachdem die Mauer gefallen war, wurde Reagan Ehrenbürger von Berlin.

Wirtschaftspolitik

Als Ronald Reagan sein Amt übernahm, belief sich die Staatsverschuldung der USA auf 0,93 Billionen Dollar. Reagans Steuersenkungspolitik sowie die Erhöhung der Staatsausgaben, insbesondere für militärische Mittel, zeigten zunächst unerwünschte Wirkungen: die Inflationsrate stieg, der US-Wirtschaft drohte der Absturz. Die Zentralbank reagierte mit Zinserhöhungen, was zur Rezession führte. Obwohl sich die Wirtschaft danach erholte, und die Arbeitslosigkeit wieder sank, stieg während der Präsidentschaft von Ronald Reagan das Haushaltsdefizit an, nicht zuletzt wegen der enormen Militärausgaben. Die Staatsverschuldung stieg bis 1988 auf 2,6 Billionen Dollar.

Reagan und der American Exceptionalism

Während seiner politischen Zeit benutzte Ronald Reagan einfallsreiche Termini, um die Rolle der USA in der Welt hervorzuheben. Er betonte medienwirksam seine Gottesfurcht bzw. seinen christlichen Glauben. Oft unterbrach er seine Reden, um die versammelte Menschenmasse zum Gebet aufzufordern.

Ruhestand

Im November 1994 wandte sich Ronald Reagan in einem Brief an die US-Bevölkerung und gab bekannt, dass bei ihm die Alzheimersche Krankheit diagnostiziert wurde. Trotz seiner Krankheit arbeitete er bis 1998 an verschiedenen Projekten und besuchte regelmäßig sein Büro in der Presidential Library in Simi Valley.
Ronald Reagan wurde 93 Jahre alt. Er starb am 05.Juni 2004 im Bel Air infolge einer Lungenentzündung.

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