Leonardo da Vinci
Am 15.April 1452 in Anchiano bei Vinci wurde Leonardo di ser Piero geboren – besser bekannt als Leonardo da Vinci. Der Zusatz „da Vinci“ ist daher kein Familienname sonder bedeutet nur so viel wie „aus Vinci“. Leonardo da Vinci galt als ein sehr berühmter Universalgelehrter. Maler, Architekt, Mechaniker, Bildhauer, Naturphilosoph, Anatom und Ingenieur waren seine Spezialgebiete. Seine Abstammung wurde noch nicht zu 100 Prozent bewiesen. Doch man geht davon aus, dass der Vater ein Notar Namens Piero da Vinci war. Die Mutter war dagegen eine Sklavin aus Arabien Namens Caterina. Caterina soll damals als Magd bei Piero vorübergehend in gearbeitet haben. Beide heirateten trotz der Geburt von Leonardo verschiedene Partner. Seine Jugend verbrachte Leonardo da Vinci in Florenz. Zeichnen, Malen und Modellieren waren schon in frühester Kindheit seine Interessen, wo sich auch seine Begabung abzeichnete. Auf Empfehlung seines Vaters konnte Leonardo da Vinci bei Andrea del Varrocchio als Bildhauer in die Lehre gehen. In dieser Werkstatt war Leonardo von 1470 bis 1477 mit weiteren Schülern tätig. Früher war es Standard gewesen, dass der große Meister seine Werke nicht allein vollendete, sondern einen Teil seiner Arbeit an die Schüler und Gesellen abgab.
Werdegang des Genies
Das Werk „Tobias und die Engel“ ist unter aller Wahrscheinlichkeit, das erste Werk an dem Leonardo da Vinci mitgearbeitet hat. Die Kunsthistoriker gehen davon aus, dass Leonardo den Fisch gemalt hat, welchen Tobias in der linken Hand hält sowie den Hund. Auch der Haarschopf zeigte einige Übereinstimmungen an, die aus der Hand von Leonardo da Vinci stammen könnten. Nach Abschluss der Lehrzeit verweilte Leonardo noch einige Zeit in dem Atelier von Andrea. Auf dem Bild „Die Taufe Christi“ soll er den Engel, welcher kniend auf der linken Seite zu sehen ist, mit einer unübertrefflichen Perfektion gemalt haben. Das Bild ist heute noch in den Uffizien in Florenz zu sehen. Dieses Bild wurde einst in Tempera gemalt, welches jedoch später vermutlich von Leonardo da Vinci zum Teil mit Öl übermalt wurde. Ab dem Jahre 1472 finden sich einige Aufzeichnung der Listen wieder in dem der Name Leonardo da Vinci öfters in der St.-Lukas-Gilde vorkam. Dort soll er nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses mit Andrea del Parochial weitere zehn Jahre gearbeitet haben. Leonardo wurde als freundlich und sehr offen beschrieben, ganz im Gegensatz zu dem erst später geborenen Michelangelo.
Leonardo da Vinci – Einsamkeit eines Malers
Männerfreundschaften gehörten zu seinem Lebensstil. Das war auch der Grund warum er 1476 wegen Sodomie, worunter im Mittelalter auch Homosexualität fiel, angeklagt wurde. Die Beamten ermittelten, jedoch gab es keine eindeutigen Beweise, sodass Leonardo da Vinci freigesprochen wurde. Wie fast jeder Künstler begann er früh, seine Gedanken niederzuschreiben. Aus den Aufzeichnungen ist abzuleiten das er sich nie als Künstler gesehen hat sondern als ein Schüler der Natur. Die Schönheit der Natur war für ihn etwas Faszinierendes, deswegen musste er diese im Einklang mit den Menschen immer wieder darstellen. Er war bekannt für seine außergewöhnlichen Formen, in denen er Hügel und Felsen sah. Tiere sowie Pflanzen wurden in einer fast merkwürdigen weise in seinen Bildern verewigt. Die erste Zeichnung ist die Arnolandschaft – noch heute in den Uffizien zu sehen. Der Hintergrund aus einzigartiger Natur wurde auf fast allen seinen Werken ersichtlich. Er studierte Tiere und die ungewöhnlichsten Pflanzen, die sich immer wieder in seinen Werken spiegelten.
Ein Künstler zu Hofe
1477 arbeitete er als freier Künstler. Von da an entstanden einige Porträts und Marienbilder. 1481 malte er ein Altarbild. Dieses Bild zählt zu seinem ersten großen Auftrag, welcher Leonardo da Vinci für das Augustinerorden malen durfte. Er hatte Talent, doch wurden seine Leistungen weder geschätzt noch belohnt – also blieb er weiterhin arm. In diesem Jahr gingen alle seine Künstlerkollegen nach Rom, um dort im Auftrag des Vatikans zu arbeiten. Da Vinci jedoch entschied sich für Mailand, wo er die Chance hatte, am Hof der Sforzas eine Festanstellung zu ergattern. Mit einem Empfehlungsschreiben an den Herzog hat Leonardo da Vinci auf seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten in der Militärtechnik hingewiesen. Die Kämpfe zwischen der Republik Venedig und Mailand, welche anstanden gaben ihm genug Grund den Brief zu verfassen. Er wies auf sein Können als Architekt sowie als Bauingenieur hin und ganz zum Schluss noch auf sein Talent als Maler und Bildhauer. Über 20 Jahre sollte diese Verbindung letztendlich halten. Der Künstler war verantwortlich für die Festlichkeiten. Er entwarf das die Kostüme und Bühnenbilder.
Als die Pest in Mailand wütete, schlug er schließlich vor die Sanitäranlagen zu verbessern. Das war auch der Zeitpunkt, als er die erste Müllabfuhr in Mailand ins Leben rief. Von 1499 bis 1512 begab er sich auf Wanderschaft nach Venedig. Als Ingenieur wollte er seine Kriegsmaschinen verkaufen, was jedoch auf Taube Ohren stieß. Er zog weiter nach Mantua. Dort fertigte er von Isabella Ganzaga eine Kreidezeichnung an, die noch heute im Louvre zu sehen ist. Im Jahre 1500 trieb es ihn nach Florenz. Mit einigen Aufträgen versuchte er, sich zwanghaft über Wasser zu halten. 1502 erhielt er eine Anstellung bei Cesare Borgias. Als Ingenieur reiste er viel nach Mittelitalien. Im Jahre 1503 bis 1506 bestand seine Aufgabe darin das Porträt der Mona Lisa zuerstellen und vollenden. In seinen letzten Jahren gab er seinen Kollegen recht und stellte sich dem Dienst des Vatikans. Dort bekam er ein eigenes Atelier. Da er sich im Vatikan nicht wohlfühlte, beschloss er seinen Lebensabend in Frankreich zu verbringen, wo er auch am 2. Mai 1519 auf dem Schloss Clos Lucé in Amboise, Frankreich verstarb.