Kurt Georg Kiesinger

Der deutsche Politiker Kurt Georg Kiesinger wurde ganz besonders dadurch berühmt, dass er als Bundeskanzler eine große Koalition geführt hat. Eine seiner prägnantesten Entscheidungen war zudem die Einführung der so genannten Notstandsgesetze. Allerdings begleitete ihn während seiner Arbeit auch die Geschichte um seine Vergangenheit, weshalb er zeitweilig sehr umstritten war.

Die Anfänge seiner Arbeit

Nachdem Kurt Georg Kiesinger 18 Monate lang in dem Internierungslager Ludwigsburg gesessen hatte, begann seine Arbeit an der Universität Würzburg im Jahr 1946. Dort übernahm er die Führung eines Repetitoriums, das sich an Jurastudenten richtete. Nur ein Jahr später übernahm er ein Ehrenamt bei der CDU Württemberg-Hohenzollern. Ernannt wurde er zum ehrenamtlichen Landesgeschäftsführer. Allerdings war seine Arbeit zunächst nicht ganz einfach, da er Mitglied in der NSDAP war. Daher erfolgte eine Einstufung von ihm als Mitläufer. Natürlich wollte er das nicht auf sich sitzen lassen. Ein Jahr später wurde er dann auch vollständig entlastet, was durch ein Spruchkammergericht veranlasst wurde. Im Anschluss an den Freispruch nahm er seine Tätigkeit als Rechtsanwalt auf, die er in Würzburg und in Tübingen ausübte.

Der Weg zur Position als Ministerpräsident

Im Laufe seiner Arbeit führte ihn diese im Jahr 1954 zur Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft e.V. Dort übernahm er in diesem Jahr den Vorsitz und behielt das Amt bis zum Jahr 1957. Noch während dieser Tätigkeit begann seine Mitarbeit im Europaparlament, die er vom 1. Juli 1956 bis zum 19. März 1958 wahrnahm. Unter anderem war er ferner zum Vizepräsidenten beim Europarat ernannt worden. Im Jahr 1958 übernahm er das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg. Sein Vorgänger Gerhard Müller ging nach Karlsruhe, wo dieser das höchste Amt beim Bundesverfassungsgericht übernommen hat. Während er das Amt des Ministerpräsidenten inne hatte, erlangte er im Jahr 1960 ferner ein Mandat als Abgeordneter im baden-württembergischen Landtag. Kurt Georg Kiesinger machte sich aber auch einen Namen als Gründer von Universitäten, die aufgrund seines Betreibens in Ulm und Konstanz eröffnet wurden. Als er das Ministerpräsidenten-Amt übernahm, war das Land Baden-Württemberg erst acht Jahre jung. Ihm wird nachgesagt, dass er dazu beigetragen habe, dass das Bundesland zu seiner inneren Stabilität gefunden habe.

Die Zeit als Bundeskanzler

Im Jahr 1966 kam es zu einer Regierungskrise innerhalb Deutschlands, als die FDP vier Minister aus dem Kabinett zurückzog. Nach einem Beschluss der Fraktion der CDU/CSU wurde ein neuer Kanzler-Kandidat gewählt. Im Anschluss an erfolglose Verhandlungen mit der FDP kam es bei Verhandlungen zu einer großen Koalition zu einer Einigung mit der SPD. Daher machte Kurt Georg Kiesinger am 1. Dezember 1966 von sich Reden, als er zum ersten Bundeskanzler einer großen Koalition ernannt wurde. Von den abgegebenen 447 Stimmen entfielen 340 Stimmen auf ihn. Das bedeutete für ihn ein Ergebnis von 68,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Seine Amtszeit als Bundeskanzler sollte bis zur Bundestagswahl im Jahr 1969 anhalten. Jedoch fiel das Ergebnis der Wahl eher enttäuschend für Kiesinger aus. Seiner Partei konnte er zwar die Position als stärkste Kraft des Landes sichern. Gewonnen hat jedoch die SPD, da sie sich mit der FDP zusammenschloss. So konnten die beiden Parteien insgesamt 48,5 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen. Enttäuscht über diese Wahl machte er eine Aussage in Bezug auf die FDP, die sein Ansehen erheblich schädigte. Er wollte diese Partei aus jedem Landtag wieder herausschicken, in dem diese sich befand. Als Kiesinger im Jahr 1969 abgewählt wurde, war er nur drei Jahre Bundeskanzler gewesen. Damit ging er in die Geschichte ein, da zu diesem Zeitpunkt kein Kanzler kürzer als er im Amt war.

Die Zeit nach dem Ende der Kanzlerschaft

Sein Amt als Bundesvorsitzender der CDU hatte Kurt Georg Kiesinger nur noch bis zum Jahr 1971 inne. Dann löste ihn Rainer Barzel in dieser Position ab. Ein Jahr später kam es zu einer neuen Krise, während der durch Kiesinger ein konstruktiver Misstrauensantrag initiiert wurde. Dieser richtete sich von der Fraktion gegen den amtierenden Bundeskanzler Willy Brandt. Daraus folgte ein konstruktives Misstrauensvotum, dessen Ziel es war, dass Rainer Barzel das Amt des Bundeskanzlers erhalten sollte. Willy Brandt konnte jedoch nicht in seinem Amt als Bundeskanzler abgelöst werden, da ihm zwei Stimmen fehlten. Ganz losgelassen hat ihn die politische Laufbahn jedoch nicht, wie sich in der achten Legislaturperiode in den Jahren 1976 bis 1980 gezeigt hat. Er machte als drittältester Abgeordneter im Bundestag von sich Reden. Älter wie Kurt Georg Kiesinger waren nur Ludwig Erhard und Johann Baptist Gradl. Mit dem Ende dieser Legislaturperiode zog sich jedoch aus dem politischen Geschehen zurück. Zu dieser Zeit hatte er noch eine Position als Ehrenvorsitzender ausgeübt. Während dieser Zeit gab es außerdem anhaltende Diskussionen über die Vergangenheit von Kiesinger, die viele noch als unbewältigt ansahen. Es gab sogar noch vor seiner Wahl zum Kanzler Aufrufe, dass er nicht in dieses Kanzler-Amt berufen werden sollte.

Auszeichnungen und Ehrungen für Kurt Georg Kiesinger

Im Laufe seiner Arbeit erhielt er eine Reihe von Auszeichnungen und Ehrungen, wie beispielsweise mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik im Jahr 1957. Nur drei Jahre später erhielt er das deutsche Großkreuz des Verdienstordens sowie im Jahr 1964 ein weiteres Großkreuz eines Ordens. Neben dem im Jahr 1968 verliehenen Großkreuz des Falkenordens wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatstadt Albstadt-Ebingen ernannt. Außerdem wurde er unter anderem mit weiteren Ehrenbürgerwürden sowie mit Ehrendoktorwürden ausgezeichnet.

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