George W. Bush

Kein Präsident der USA war weltweit so umstritten, wie der 43. Präsident. Auslöser dafür war der „11. September„, der das Land vor eine große Herausforderung stellte und auch die Außenpolitik des Landes stark beeinflusste. Von 2001 bis 2009 war George W. Bush Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, bis er von Barack Obama abgelöst wurde. Geboren wurde George Walker Bush am 6. Juli 1946 in New Haven. Seine Eltern waren der spätere Präsident George Herbert Walker Bush und seine Frau Barbara. Er wuchs mit seinen Geschwistern Marvin, Neil, Jeb und Dorothy in Texas auf, wo er auch die Highschool besuchte und dort seinen Abschluss machte. Danach studierte er in Massachusetts an der Philips Andover Academy. Im Jahr 1977 heiratete George W. Bush Laura Welch, mit der er zwei Zwillinge, Barbara und Jenna, hat.

Sein politischer Werdegang

Von 1995 bis 2000 war er Gouverneur von Texas. Im Jahr 2000 gewann er nur knapp vor Al Gore die Wahl in Amerika und wurde zum 43. Präsidenten der USA gewählt. Es war ein sehr knappes Wahlergebnis und die Stimmen der Wahlzettel mussten sogar mehrmals ausgezählt werden. Doch bereits 2001, nach nur wenigen Monaten nach dem Antritt seiner Amtszeit wurde das Land von den Terrorangriffen des 11. Septembers 2001 erschüttert. Infolge dessen ordnete er eine Militäroffensive in Afghanistan an, die zum Sturz des dortigen Taliban-Regimes führte. Es folgten weltweite Repressionen gegen die sogenannte „Achse des Bösen“ und es entstand ein weltweiter Antiterrorkrieg, der seinen Höhepunkt im Irakkrieg fand. Dieser Krieg wurde jedoch durch die UNO nicht legitimiert, sondern gestaltete sogar die künftige Weltordnung in besonderem Maße.

Es wurde im Juli 2003 bekannt, dass die geheimen Dokumente über irakische Urankäufe, die als Vorwand für den Krieg gedient hatten, gefälscht waren. Im gleichen Jahr wurde der ehemalige Diktator Saddam Hussein in einem Erdloch entdeckt und festgenommen. Seit mehr als acht Monate hatte dieser sich hier versteckt. In die Kritik geriet George W. Bush auch, als von den Foltermethoden im Irak durch amerikanische Soldaten berichtet wurde. Dennoch wurde er im November 2004 für eine weitere Amtszeit als amerikanischer Präsident wiedergewählt. Aber auch innenpolitisch lief es nicht mehr gut für ihn. Sein fehlende Krisenbewältigung bei den beiden Hurrikans in Louisiana und Mississippi brachte ihm heftige Kritiken ein. Die Wahlen zum Senat im Jahr 2006 brachten den Republikanern eine deftige Niederlage ein. Sie verloren nicht nur die Mehrheit im Repräsentantenhaus, sondern auch die im Senat.

Kritiken aus der ganzen Welt

Die Politik George W. Bushs führte weltweit zu Kontroversen. Seine persönlichen Eigenschaften werden von Gegnern und Anhängern gegensätzlich beurteilt. Seine Befürworter sehen in seinem Glauben an Gott eine persönliche Stärke, während seine Gegner auf die Biografie verweisen, in denen auch seine frühere Alkoholsucht erwähnt wird. Einen besonderen Bekanntheitsgrad als Kritiker von George W. Bush erreichte der Filmemacher Michael Moore mit seinem weltweit bekannten Film Fahrenheit 9/11. Gleichzeitig gab dieser Film den Verschwörungstheoretikern neue Nahrung zum 11. September. Unter George W. Bush wurde das Informationsfreiheitsgesetz in den USA sehr stark beschnitten. Viele Akten der Regierung wurden nicht mehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, sondern nun mit dem Vermerk „geheim“ oder „Nur für den Dienstgebrauch“ versehen. In zahlreichen Ländern der Welt, die er während seiner Amtszeit besuchte, kam es zu heftigen Protesten. Kritik gegen seine Irakpolitik kam auch aus dem Vatikan. Dort kritisierte der damalige Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 anlässlich eines Besuches in Italien das Vorgehen der Amerikaner im Irakkrieg. Mit deutlichen Worten forderte er ihn auf, seine Politik gegenüber dem Land zu verändern.

Was macht er heute?

Mittlerweile ist es um George W. Bush sehr still geworden. Nicht nur auf dem politischen Parkett sorgte er als Politiker für Aufregung. Auch seine manchmal nicht freiwillig gelieferte Ironie sorge für die schönste Unterhaltung, von der besonders das Internet profitierte. Es gibt sogar zahlreiche Blogs, in denen seine sprachlichen Aussetzer veröffentlicht wurden. Mit Politik hat er heute nichts mehr zu tun. Stattdessen lebt er in einem Prominentenvorort von Dallas in Texas. Manchmal hält er Vorträge, die fürstlich honoriert werden. Seit 2009 soll er damit mindestens 15 Millionen Dollar verdient haben.

Darüber hinaus hat er seine Memoiren veröffentlicht. Sie sind im November 2010 in englischer Sprache erschienen und am Tag der Veröffentlichung über 200.000-mal verkauft worden. Im Februar 2011 haben Amnesty International und die Genfer Staatsanwaltschaft Anzeige gegen ihn wegen Verstoßes gegen die Genfer Konventionen bei der Schweizer Bundesanwaltschaft eingereicht. Auslöser war sein Buch, in dem er schrieb, dass er die Foltermethoden bei Scheich Mohammed persönlich angeordnet habe. Seine Reise nach Genf wurde nach heftigen Protesten jedoch abgesagt. Als George W. Bush in einem Telefon mit Barack Obama von dem Tod Bin Ladens erfahren habe, soll er sich für den guten Anruf bedankt haben. Eine Einladung zu einer Feier, die aus diesem Grund am Ground Zero abgehalten werden sollte, lehnte er allerdings ab. Sein Leben wurde im Jahr 2008 von Oliver Stone verfilmt.

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