Peak Oil

Der englische Begriff „Peak Oil“ bezeichnet einen bestimmten Zeitpunkt bei der Ölförderung. Dabei ist das globale Ölfördermaximum von Bedeutung. Hinsichtlich der Erdölproduktion weltweit stellt das globale Ölfördermaximum die Rate dar, die bei der Erdölproduktion maximal gefördert wird. Dieser Zeitpunkt, zudem genau das Maximum erreicht wird, trägt den Namen Peak Oil. Mitunter wird dabei auch von Hubbert Peak gesprochen. In diesem Fall ist also das globale Maximum beim Ölfördern erreicht. Betrachtet man die Entwicklung in Bezug auf den Maßstab im globalen Sinn, so nimmt dieses Maximum nach Erreichen dieses Zeitpunktes ab. Da es jedoch schwierig ist, zu konkreten Angaben zu kommen, ist der Zeitpunkt des Ölfördermaximums nur schwer festzustellen. Dies zeigt allein die in der Vergangenheit mehrfach erfolgte Verschiebung auf Jahre in der Zukunft. Auch heute kann das Erreichen des globalen Ölfördermaximums noch nicht sicher bestätigt werden.

Das Konzept wird entwickelt

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts war Marion King Hubbert als leitender Ölexperte beim Unternehmen Shell tätig. Gleichzeitig war er in der technokratischen Bewegung Mitglied. Der Begriff „Peak Oil“ wurde von ihm im Jahr 1956 geprägt. Die Grundlagen dafür fand Hubbert in der Ölförderung und dem ihm bekannten Verlauf der Förderung. Das traf auf kleinere Ölfelder ebenso zu wie auf einzelne Quellen. Es entsteht dabei auch im groben Sinne Ähnlichkeit mit einer Verteilung im logistischen Sinne. Im Hinblick auf diese Daten erfolgte durch ihn anschließend eine Übertragung auf die Förderung, die im nordamerikanischen und im globalen Raum erfolgte.

Auf diesem Weg basierend erhielt er eine Prognose, wie in den Vereinigten Staaten das Ölfördermaximum aussehen würde. Diese Prognose wurde als sehr zuverlässig angesehen und gewann durch die Präzision dieser Aussage an Aufmerksamkeit. Inzwischen gibt es seit einigen Jahren neuere Vorhersagen. Diese wurden zum Beispiel von der Internationalen Energieagentur veröffentlicht, die sich dem Thema ab dem Jahr 2008 widmete. Darin wird Bezug auf die unkonventionelle Ölförderung genommen. Möglich sei es jetzt, durch diese das zu Beginn der 70er Jahre erreichte Maximum hinsichtlich der Ölförderung noch zu steigern. Während des Jahres 1974 hatte Hubbert einen Zeitpunkt für das globale Ölfördermaximum prognostiziert. Er stufte das Jahr 1995 als maßgebend ein. Allerdings wurde seine Prognose widerlegt, da die Fördermenge real eine andere Entwicklung nahm.

Fördermaximum

Das Thema Fördermaximum stand im Jahr 1998 erneut auf der Tagesordnung. Während dieser Zeit beschäftigten sich Publizisten, Geologen, Physiker und Energieberater mit dem Thema. Sie schlossen sich in einer Organisation zusammen, die sich als ASPO mit Studien zu Peak Oil und Gas beschäftigte. Gegründet wurde die Assoziation von Colin J. Campbell, einem Geologen. In den ersten zehn Jahren des neuen Jahrtausends wurde das weltweite Ölfördermaximum erneut intensiv diskutiert. Anschließend sollte es zu einer Verringerung in exponentieller Hinsicht kommen.

Die Folge waren zahlreiche Diskussionen in der Öffentlichkeit, die sehr aufmerksam auf das Thema reagierte. Zu den Schwerpunkten gehörten damals Szenarien, nach denen den wichtigsten Produzenten des Erdöls eine Ausweitung der Produktion nicht möglich sein könnte. Zweifel gab es auch im Hinblick auf die Zahlen, die hinsichtlich der Reserven genannt wurden. Es gibt dabei allerdings auch Stimmen, die dagegen sprechen, wie beispielsweise verantwortliche Mitarbeiter innerhalb von Mineralölunternehmen.

Keine leichte Aufgabe: Bestimmung vom Ölfördermaximum

Blickt man aus historischer Sicht auf den Zeitpunkt, wann das Ölfördermaximum erreicht werden sollte, scheint dies einfach zu sein. Dies gilt sowohl für ein Land als auch für die Welt insgesamt. Kompliziert wird es allerdings, wenn eine Prognose erstellt werden soll. Zunächst erscheint dies einfach, wenn man sich über die Situation auf allen Ölfeldern innerhalb einer Region oder vielleicht auch weltweit auskennt. In diesem Fall kann man sich realistischen Werten leicht annähern. Oft genug ist jedoch das Gegenteil der Fall, da man in sehr vielen Ländern nicht an alle Daten herankommt.

Besonders die OPEC-Länder mit ihrer hohen Bedeutung hinsichtlich der globalen Förderung von Öl machen aus diesen Zahlen stets ein Staatsgeheimnis. Hinsichtlich der Zahlen in Bezug auf das Ölfördermaximum gibt es dabei auch gravierende Unterschiede. Dies wird schon anhand eines Berichts deutlich, den die Internationale Energieagentur (IEA) im Jahr 2010 veröffentlicht hat. Danach wäre bei Erdöl, das leicht förderbar und konventionell ist, im Jahr 2006 das Maximum beim Fördern erreicht. Für die Förderung aller Ölsorten sei das Fördermaximum im Jahr 2011 erreicht worden. Erreicht wurden dabei 89 Millionen Barrel/Tag. Im absoluten Sinn wird das Maximum beim Fördern laut der IEA in den Jahren nach 2020 oder gar nach 2030 erreicht.

Die Ölförderung und die Reserven

Um das Jahr 1920 gab es bereits Zweifel, wie lange es eine Förderung von Öl möglich sei. Doch während der kommenden Jahrzehnte stieg die Ölförderung bis zum Jahr 1972 weiter an. Das so genannte exponentielle Wachstum wurde allerdings durch zwei Ölkrisen, die politisch begründet waren, zeitweilig gestoppt. Nach dem die Krisen nachließen, stieg die zuvor nachlassende Ölförderung erst langsam wieder an. Auch die Asienkrise und die geplatzte Dotcom-Blase wirkten sich auf die Ölförderung aus, da die Nachfrage zurück ging.

Auch die folgenden Jahre waren nicht unproblematisch, dass verschiedene Ölfelder bei der Phase der Förderabnahme angekommen waren. Werden Mengen angegeben und als Reserve bezeichnet, so ist damit nicht die Gesamtmenge gemeint, die sich noch im Boden befindet. Es handelt sich vielmehr um die Menge, die im Rahmen der Förderung aus dem Boden geholt werden kann. Von entscheidender Bedeutung sind dabei die geologischen Voraussetzungen. Dazu gehört unter anderem die Porosität des Speichergesteins. Eine entscheidende Bedeutung kommt dabei auch der Technik zu, die zum Fördern eingesetzt wird, sowie dem Ölpreis. Je teurer die Technik ist, die dabei zur Ölförderung genutzt wird, desto optimaler kann eine Förderung erfolgen.

Überblick über die Ölförderung im Jahr 2010

Weltweit wurden im Jahr 2009 insgesamt 82.093.000 Barrel Öl pro Tag gefördert. Ein Jahr später zeigte sich im Hinblick auf verschiedene Länder ein interessantes Bild. In Russland erfolgte beispielsweise die Förderung von 10.270.000 Barrel Öl, während in Saudi-Arabien 10.007.000 die Ölförderung pro Tag bestimmten. Auf den folgenden Plätzen lagen die USA mit 7.513.000, Iran mit 4.245.000 und China mit 4.071.000 Barrel Öl.

Zurück zur Hauptseite: Krisen
Permalink dieser Seite zur Zitation auf Webseiten & in Hausarbeiten: