Weltwirtschaftskrise

Zwischen 1928 und 1930 wurde die Welt von einer schweren Weltwirtschaftskrise heimgesucht. Sie war von Land zu Land unterschiedlich ausgeprägt und erstreckte sich über den gesamten Kontinent. Grund hierfür war der schlagartige weltweite Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Leistung. Daraus ergab sich, dass viele Unternehmen zahlungsunfähig wurden und schließen mussten. Die Massenarbeitslosigkeit sorgte für großes soziales Elend und für eine Deflation. Durch das große Elend gab es vermehrt immer größere politische Krisen, dies sich recht schnell ausbreiteten und dazu beitrugen, dass das Wechselkurssystem für den Außenhandel ins Schwanken geriet.

Die Weltwirtschaftskrise beendete die so genannten „Goldenen zwanziger Jahre“, die besonders für Deutschland einen großen Aufschwung bedeuteten. 1936 war dann auch in Deutschland die Weltwirtschaftskrise beendet und das Land erreichte als eines der ersten Länder weltweite eine flächendeckende Vollbeschäftigung. Unter anderem auch, weil die Wehrmacht massiv aufgerüstet wurde.

Der Beginn der großen Krise

Alles begann in den 20er Jahren. Die USA weiteten ihre Konsumgüterproduktion und ihre landwirtschaftliche Produktion deutlich aus. Den Menschen sollte es besser gehen. Es sollten genügend Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs vorhanden sein. Doch die Vermögensverteilung innerhalb der Bevölkerung war zu unterschiedlich. Es gab nur sehr wenige Menschen, die genügend Geld hatten, um die ganzen Produkte auch kaufen zu können.

Und so geschah es, dass viele amerikanische Bürger einen Kredit aufnahmen, um in den goldenen 20er Jahren ein Stück vom großen Kuchen kaufen zu können. Doch das allein war noch nicht der Auslöser. Denn zusätzlich entstand ein Spekulationsfieber an der Börse. Der industrielle Aufschwung lockte nicht mehr nur gutbetuchte Menschen an die Börse für den Aktienkauf, sondern auch Arbeiter und Angestellte. Wenn sie der Meinung waren, dass ein hoher Kursgewinn einer Aktie bevorstand, nahmen sie kurzerhand einen Kredit auf, um diese zu kaufen. Doch die Zinssätze für diese Kredite waren mitunter sehr hoch und für viele ging die Rechnung nicht auf. Die Kurse gingen nach unten und die Menschen verloren ihr Geld. Und so kam es zum „Schwarzen Donnerstag“ im Oktober 1929 an der New Yorker Börse, der für den Start der Weltwirtschaftskrise verantwortlich gemacht wird.

Die Auswirkungen dieses Börsenkrachs verbreiteten sich sehr schnell in der gesamten Welt. Die Menschen verloren ihr Vertrauen in die Wirtschaft. Auch die Banken waren nun nicht mehr so großzügig mit ihren Krediten. Als Resultat daraus mussten viele Unternehmen ihre Produktion zurückfahren und Mitarbeiter entlassen. Die Menschen gaben weniger Geld aus, da nun weniger da war und das wenige behutsamer eingesetzt werden sollte. Banken und große Unternehmen gingen in die Insolvenz und die Spirale setzte ihren Abwärtstrend fort.

Die Weltwirtschaftskrise in den einzelnen Ländern

In kürzester Zeit machten sich die Probleme der USA auch in den anderen Ländern bemerkbar. Auch hier strauchelten immer mehr Banken, Unternehmen hatten Absatzprobleme und mussten diese mit Entlassungen kompensieren. Während in den skandinavischen Ländern nach und nach damit begonnen wurde, die Krise durch die Bildung eines Wohlfahrtsstaates abzumildern, setzten die USA auf wachstumsfördernde öffentliche Investitionen.

Andere Länder, wie beispielsweise Großbritannien, koppelten ihre Währungsreserven an den Goldbestand und konnten so einen Großteil des staatlichen Geldes retten. In Deutschland hingegen baute man staatliche Sozialleistungen ab, was zu einer großen Radikalisierung innerhalb in der Politik führte und den Weg für den verheerenden Nationalsozialismus ebnete.

Der Weg aus der Krise

Die USA hatten die Weltwirtschaftskrise im Jahr 1933 wieder im Griff. Präsident Roosevelt übernahm das Amt von seinem Vorgänger und überwand die wirtschaftliche Depression. Die gesellschaftlichen Spannungen gingen zurück und ebenso die Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Armut. Das Bankenwesen wurde reformiert und die Deflation abgebaut.

Möglich war dies alles durch den so genannten „New Deal“, den Roosevelt ausarbeitete und vorantrieb. Er startete staatliche Arbeitsprogramme, baute neue Schulen und Krankenhäuser und andere öffentliche Einrichtungen und kurbelte dadurch die Wirtschaft wieder an. Zudem schaffte er Mindestlöhne und gründete eine Rentenversicherung. Das Steuersystem wurde überarbeitet und die Gehälter der Bundesbediensteten gekürzt. All diese Maßnahmen halfen der USA, die Krise so schnell zu überwinden.

Krisenmanagement in Deutschland

In Deutschland sah das Krisenmanagement ein wenig anders aus. 1930 übernahm Heinrich Brüning das Amt des Reichskanzlers. Er galt als Finanzexperte und hatte die schwere Aufgabe, Deutschland wieder auf finanziell sichere Beine zu stellen. Brüning versuchte es mit einer Deflationspolitik, die genau das Gegenteil von dem war, was die Amerikaner machten. Zwar wurden auch in Deutschland die Gehälter der Staatsdiener gekürzt. Doch Brüning senkte auch die Ausgaben für die Arbeitslosenversicherung, stellte die Reparationszahlungen ein sparte so an allen Ecken und Enden. Für ausländische Investoren war dies ein gutes Zeichen. Doch die Bevölkerung litt und Brüning ebnete mit seinen Maßnahmen den Weg für die Nationalsozialisten. Die anhaltende Massenarbeitslosigkeit, die Verelendung der Bevölkerung und die damit einhergehenden Unruhen machten es möglich, dass die NSDAP bei der Bevölkerung immer mehr Anhänger fand. Scheiterte Hitler als Anführer bei den Reichspräsidentenwahl 1932 noch an Hindenburg, so konnte er wenige Jahre später das Volk auf seine Seite ziehen und Deutschland und die gesamte Welt in einen fürchterlichen Krieg stürzen.

Die aktuelle „Weltwirtschaftskrise“

Momentan steckt die Welt wieder in einer wirtschaftlichen Krise. Sie ist noch lange nicht mit der Weltwirtschaftskrise aus den 30er Jahren zu vergleichen. Doch besorgte Ökonomen schauen mit ängstlich auf das, was sich seit einigen Jahren vollzieht. Viele Unternehmen gehen in die Insolvenz, Massenarbeitslosigkeit macht sich in Europa und den USA breit und die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer.

Auch wenn Deutschland momentan recht gut durch die Krise kommt, so sind es doch die anderen Länder, die berechtigten Anlass zur Sorge geben. Denn Deutschland hängt vor allen Dingen in Europa indirekt in der Krise mit drin. Durch den Rettungsschirm zahlt das Land viel Geld an andere Länder wie Griechenland und Irland, die in finanzieller Not sind. Geld, welches in Deutschland fehlt und vielleicht irgendwann auch hier zu einem Problem werden könnte.

Glaubt man den Experten, so ist die momentane Krise erst der Anfang. Viele andere Länder werden noch in Schwierigkeiten geraten. In welchem Umfang hier geholfen werden kann und wann die Krise wieder behoben ist, bliebt momentan noch abzuwarten. Wichtig ist, dass die Staatsausgaben in dieser schwierigen Situation genau kalkuliert werden und das jedes Land dafür sorgt, dass die Wirtschaft wieder angekurbelt wird. Das schafft Arbeitsplätze und die Menschen haben wieder mehr Geld. Geld, welches sie ausgeben können. Damit der Kreislauf des Lebens und der Wirtschaft niemals gebrochen wird und auch in Zukunft ein sicheres und zufriedenes Leben möglich ist.

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