OPEC

Die Abkürzung OPEC steht für Organization of the Petroleum Exporting Countries. Die OPEC ist eine weltweite Organisation erdölexportierender Länder. Ihre Mitgliedsstaaten befinden sich auf verschiedenen Erdteilen. In Afrika gehören Algerien, Angola, Libyen und Nigeria zur OPEC. Im Nahen Osten, wo die größten Erdölvorkommen zu finden sind, gehören der Irak, der Iran, Katar, Kuwait, Saudi-Arabien und die Vereinigte Arabische Emirate Südamerika der OPEC an. In Südamerika sind Ecuador und Venezuela in der OPEC. Die OPEC wurde 1960 gegründet und vertritt weltweit die Interessen der Staaten, die ihr beigetreten sind. Gründungsmitglieder sind Saudi-Arabien, der Iran, der Irak, Kuwait und Venezuela. Ecuador war zwischen 1973 und 1992 Mitglied, entschied sich dann für den Austritt und kehrte 2007 wieder in das Kartell zurück. Gabun war ebenfalls für einige Jahre von 1975 bis 1992 Mitglied der OPEC. Indonesien ist im Jahr 2009 ausgetreten. Es sind also nicht alle Staaten der Welt, die Erdöl fördern, Mitglieder, aber die OPEC Staaten verfügen über etwa 40% der weltweiten Erdölförderung und über mehr als drei Viertel der bekannten Erdölreserven. Der Einfluss der OPEC auf die Weltpolitik ist bedeutend und man kann davon ausgehen, dass er in Zukunft noch ansteigen wird, weil alle Nicht-Mitglieder bereits ihr Fördermaximum überschritten haben. Seit dem Jahr 1965 hat die OPEC ihre Zentrale in Wien, in Österreich.

Zielsetzung der OPEC

Ziel der OPEC ist die Bestimmung des Ölpreises auf dem Weltmarkt. Dadurch, dass die OPEC die Fördermengen von Erdöl reguliert, wird Erdöl entweder knapp oder ist ausreichend vorhanden, was sich auf den Preis auswirkt. Die OPEC kann also nach Absprache mit ihren Mitgliedern dafür sorgen, dass der Ölpreis steigt, fällt oder stagniert. Hin und wieder kommt es vor, dass sich eines der Mitglieder nicht an die festgesetzten Fördermengen hält, weil es andere politische oder wirtschaftliche Ziele hat. Die Festlegung von Höchstfördermengen war zum Beispiel der Grund dafür, dass Indonesien im Jahr 2009 der OPEC den Rücken gekehrt hat. Der Eigenbedarf des südostasiatischen Landes überstieg die festgelegten Fördermengen und machte die Mitgliedschaft in der OPEC folglich für Indonesien unattraktiv. Zu den Staaten, die sich innerhalb der OPEC für Preissteigerungen einsetzen gehören in der Regel der Iran, Libyen, Venezuela und Algerien. Andere Mitglieder sind eher dazu bereit, sich auf die Forderungen der Öl verbrauchenden Staaten einzulassen und sehen das Risiko einer Rezession.

Organisation der OPEC

Zu den leitenden Organen der OPEC gehört die Ministerkonferenz, in der jeder Mitgliedsstaat durch seinen für Energie oder Erdöl zuständigen Minister vertreten ist. Jeder Staat hat in dem Ministerrat eine Stimme, sind also alle gleich berechtigt. Für eine Entscheidung ist eine Mehrheit von drei Fünfteln erforderlich; für Entscheidungen materieller Art sogar Einstimmigkeit. Wenn ein Mitglied des Ministerrates bei einer Entscheidung nicht anwesend ist, kann es im Nachhinein noch seine Stimme abgeben und damit die Entscheidung noch kippen. Für jede Sitzung dieses Rates wird ein neuer Vorsitzender gewählt, der die jeweilige Sitzung leitet. Im Ministerrat werden die Ziele und die Politik der OPEC beraten und beschlossen. Er kann außerdem die Statuten der OPEC ändern. Die Sitzungen finden in der Regel in Wien im Hauptquartier statt. Ein weiteres Organ ist der Rat der Gouverneure, in den jeder Mitgliedsstaat für je zwei Jahre einen Gouverneur entsendet. Der Gouverneursrat setzt die vom Ministerrat getroffenen Entscheidungen um. Das Sekretariat der OPEC setzt die Entscheidungen dann in die Tat um. Der Generalsekretär, welcher von der Ministerkonferenz ernannt wird, ist der höchste Bedienstete der OPEC und er koordiniert die Aktivitäten so wie es von der Ministerkonferenz beschlossen wurde. Ihm unterstehen zwei Direktoren und sieben Abteilungsleiter mit ihrem jeweiligen Stab. Zudem gibt es einen internen Rechnungsprüfer und einen Rechtsbeirat.

Funktionsweise der OPEC

Zweimal im Jahr treffen sich die Minister in der Ministerkonferenz und besprechen die aktuelle Lage auf dem internationalen Erdölmarkt. Sie diskutieren verschiedene Maßnahmen, die dazu dienen sollen, den Ölmarkt stabil zu halten und die Gewinne der Mitgliedsstaaten attraktiv zu halten. Im Anschluss an die Konferenz werden die beschlossenen Förderquoten bekannt gegeben. Wenn ein Staat diese Quoten überschreitet, kann die OPEC Sanktionen über ihn verhängen. Bisher ist dies in der Geschichte der OPEC jedoch noch nicht eingetreten. Das Sekretariat der OPEC kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit und die Erstellung von Statistiken. Das Sekretariat so wie auch die umfangreiche Bibliothek der OPEC werden von den Beiträgen der Mitgliedsstaaten finanziert.

Geschichte der OPEC

In den 1950er Jahren wurden zahlreiche neue Ölquellen entdeckt. Es kam durch die vermehrte Förderung zu einem Überangebot und zu einem sinkenden Ölpreis. Viele ölfördernde Staaten hatten mit starken Verlusten zu kämpfen und bis 1960 hatten einige von ihnen ernsthafte finanzielle Probleme. Auf die Initiative von Saudi Arabien hin, gründete sich ein Ölförderkartell, das die Fördermengen kontrollieren und den mächtigen Ölkonzernen etwas entgegen setzen sollte. Verschiedene große Ölkonzerne erwirtschafteten noch immer aufgrund von Verträgen aus der Kolonialzeit enorme Gewinne, ohne dass die Staaten daran teilhaben konnten. 1960 wurde also in Bagdad vom Irak, dem Iran, Kuwait, Saudi Arabien und Venezuela die OPEC gegründet. Zu den ersten Maßnahmen gehörte, dass die Ölquellen verstaatlicht wurden und eine Vereinbarung getroffen wurde, zukünftig die Fördermengen untereinander abzusprechen. Zunächst war die OPEC wenig erfolgreich und hatte kaum Einfluss auf den Markt. Weitere Maßnahmen in den 60er und 70er Jahren zeigten jedoch nach und nach Wirkung und die Ölpreise stiegen wieder an. Der Öl Boykott nach dem Jom Kippur Krieg sorgte dafür, dass der Preis um mehr als das dreifache anstieg. Die OPEC kontrollierte zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als die Hälfte der weltweiten Ölförderung. Zwischen 1974 und 1978 erhöhte die OPEC die Ölpreise um fünf bis zehn Prozent pro Halbjahr, um die Inflation auszugleichen. Nach der Ölkrise 1979 stieg der Preis weiter an, bis schließlich 1981 der Absatz zurückging. Weltweit hatte eine Rezession eingesetzt und viele Staaten in der Welt wichen auf alternative Energien aus. 1982 beschloss die OPEC eine Senkung der Preise und das Öl wurde wieder erschwinglich. Über die Jahre und Jahrzehnte hinweg beeinflusst die OPEC sehr stark den Weltpreis für Öl. Durch den Aufstieg Chinas zur Wirtschaftsmacht steigt in letzter Zeit der Bedarf an Erdöl und die OPEC rechnet damit, dass diese Entwicklung noch einige Jahre lang andauern wird. Südkorea machte den Vorschlag, eine Art Gegenkartell der ölimportierenden Staaten zu gründen, um die Macht der OPEC zu reduzieren, aber es bliebt bei der Idee und die OPEC hat den Erdölmarkt der Welt fest in der Hand.

Zurück zur Hauptseite: Organisationen
Permalink dieser Seite zur Zitation auf Webseiten & in Hausarbeiten: