IMF

Der Internationale Währungsfonds wurde bereits im Juli des Jahres 1944 von Gründungsmitgliedern der Vereinten Nationen auf der internationalen Währungs-und Finanzkonferenz in Bretton Woods gemeinsam mit der Weltbank ins Leben gerufen. Im deutschsprachigen Raum ist die Abkürzung IWF, Internationaler Währungsfonds, im englischsprachigen Raum die Abkürzung IMF, International Monetary Fund, für diese Institution gebräuchlich. Seit dem Jahre 1947 gilt der IMF innerhalb der Vereinten Nationen als eine Sonderorganisation. Der IMF war nach dem 2.Weltkrieg im sogenannten Bretton-Woods-System für die Einhaltung fester Wechselkurse verantwortlich. Die meisten Wechselkurse sind seit dem Jahre 1973 nicht mehr an den US-Dollar gekoppelt, wie das im Bretton-Woods-System der Fall war. Bis heute bestimmen die Ziele des Gründerabkommens die Ziele des Internationalen Währungsfonds, dem weltweit 186 Staaten angehören. Intention des IMF sind vor allem das Fördern von stabilen Wechselkursen sowie der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik. Außerdem sieht es der IMF als seine Aufgabe an, das Wachstum des Welthandels zu erleichtern, Mitgliedern mit finanziellen Schwierigkeiten durch Kredite zu helfen und Ungleichgewichte in den Zahlungsbilanzen der Mitgliedsstaaten möglichst zu reduzieren.

Armutsbekämpfung als eines der Hauptziele des IMF

Empfängerländer müssen allerdings bestimmte Auflagen erfüllen, um einen Kredit erhalten zu können. Es handelt sich dabei vorwiegend um finanz- und wirtschaftspolitische Auflagen, wie beispielsweise die Sanierung des eigenen Staatshaushaltes. Ganz auf das jeweilige Problem eines Mitgliedstaates zugeschnitten, stellt der Internationale Währungsfonds unterschiedliche Kredite mit eigenen Konditionen zur Auszahlung bereit. Allen Mitgliedern des IMF, die Probleme mit ihrer Zahlungsbilanz haben, stehen die normalen Kredite des IMF zu. Daneben hat der IMF allerdings für Niedrigeinkommensländer bestimmte Sonderfazilitäten geschaffen. Hauptsächlich den Entwicklungsländern kommen diese Sondermittel des IMF zugute.

Die im Jahre 1988 in Kraft getretene ESAF, Strukturanpassungsfaszilität, ist ein Beispiel für diese Sondermittel, welche sich an einkommensschwache Mitgliedstaaten mit erheblichen Zahlungsschwierigkeiten richten. Diese Länder führen dann umfangreiche Strukturanpassungsprogramme durch. Die ESAF wurde im Jahre 1999 in die sogenannte PRGF, Wachstumsfazilität und Armutsreduzierung, umgewandelt. Die Armutsbekämpfung gilt ab diesem Zeitpunkt als Hauptziel. Die entsprechenden Länder müssen vorher eine umfassende Strategie zur Armutsbekämpfung ausarbeiten, um die Fördermittel zu erhalten. Im Jahre 2008 waren immerhin 78 Länder dazu berechtigt, einen PRGF-Kredit in Anspruch zu nehmen. Es bestanden neben der PRGF für krisenbedingte Notfallsituationen noch weitere Ausleihfaszilitäten des IMF. 2009 leitete der Internationale Währungsfonds eine grundlegende Reform seiner Konzessionären Kreditinstrumente ein.

Niedrigeinkommensländer erhalten größeren Einfluss

Im Zuge der Umsetzung dieser Reform wurden Fazilitäten für vorsorgliche und kurzfristige Hilfen, für mittelfristige Schwierigkeiten der Zahlungsbilanz sowie eine zentrale Nothilfe-Fazilität neu eingerichtet. Im Falle der zentralen Nothilfe-Fazilität werden Kredite äußerst gering verzinst oder sogar zinsfrei vergeben. Die Mittel des Internationalen Währungsfonds stammen überwiegend aus den Quoteneinzahlungen der Mitgliedsstaaten, die allerdings je nach finanzieller Stärke und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit erheblich variieren können. Im Frühjahr des Jahres 2008 einigten sich die Mitgliedsländer des IMF nach jahrelangen kontrovers geführten Diskussionen auf eine Reform der Quotenanteile und damit verbunden auch auf eine Reform der Stimmrechte. Kernelemente dieser Reform sind unter anderem eine neue Quotenformel sowie eine Runde von Quotenerhöhungen basierend auf der neuen Quotenformel.

Darüber hinaus wurden die Stimmrechte von Niedrigeinkommensländern im Zuge der Reform verdreifacht, außerdem wurden die Büros beider afrikanischen Vertretungen besser personell ausgestattet. Legt man einmal das Jahr 2009 zugrunde, so lag das Kapital des IMF bei 217,4 Milliarden SZR, Sondererziehungsrechten, was etwa 325 Milliarden US-Dollar entspricht. Im Jahre 1969 wurde SZR als Rechnungseinheit eingeführt, um den Dollar in seiner Funktion als Weltwährung zu entlasten. Täglich wird der Wert eines SZR aus den Währungen der 5 wichtigsten Mitgliedsländer neu ermittelt. Es handelt sich dabei um die USA mit der Währung Dollar, um Japan mit der Währung Yen, um Großbritannien mit dem Pfund Sterling und seit dem Jahre 1999 auch um die Länder Frankreich und Deutschland mit dem Euro als Währung. Die bundesdeutsche Quoteneinzahlung macht mit 13 Milliarden SZR etwa 6 Prozent der Gesamtquoten aus.

Der IMF ist in seinen Wachstumsprognosen vorsichtig optimistisch

Aktuell sagt der Internationale Währungsfonds ein weiteres Minusjahr für die Eurozone voraus. Nachdem es in den kommenden Monaten des Jahres 2013 erst einmal um 0,2 Prozent bergab gehen wird, rechnet der IMF mit seinen Prognosen erst wieder in 2014 mit einem europäischen Wachstumskurs. Der Weltwirtschaftsausblick des IMF hatte zunächst ein Wachstum prognostiziert, dann aber eine Abwärtskorrektur dieser Prognose vorgenommen. Die Gründe dafür liegen vor allem in der anhaltenden Unsicherheit bei Konsumenten und Unternehmen, ob die Maßnahmen der Politik zur Bekämpfung der Schuldenkrise auch wirklich ausreichen. Die Erholung der Wirtschaft verläuft daher um einiges langsamer als zunächst erwartet. Doch ein vorsichtiger Optimismus ist laut IMF auf jeden Fall gerechtfertigt, bisher fehlt allerdings noch der entscheidende Funke, damit die Konjunktur wieder an Fahrt gewinnt.

Unternehmen und Konsumenten warten nach Aussagen des IMF auf wirkliche und stärkere Zeichen für Wachstum, womit sie die Erholung allerdings selbst verlangsamen. Der IMF geht davon aus, dass die akuten Gefahren für die weltweite Wirtschaft zwar ausgestanden sind, es aber weiterhin einen Berg von großen Herausforderungen gibt. Insbesondere der Defizitabbau müsse nach Ansicht des IMF von den Staaten unbedingt konsequent weiter vorangetrieben werden. Selbst für das als wirtschaftlich stark geltende Deutschland senkte der IMF seine Prognose von 0,9 auf 0,6 Prozent. Für rezessionsgeplagte Staaten wie beispielsweise Spanien und Italien prognostiziert der IMF für das Jahr 2014 eine Rückkehr ins Plus. Die positiven Erwartungen des IMF stehen aber eindeutig unter dem Vorbehalt, dass geplante Anti-Krisen-Maßnahmen auch tatsächlich umgesetzt werden.

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