Klimawandel in Deutschland

Schon seit Jahren ist der Begriff Klimawandel fester Bestandteil in Nachrichten und wissenschaftlichen Auswertungen. Die ärmsten Länder sind oft am meisten von dieser Veränderung des Klimas betroffen, doch auch in Deutschland sind die Auswirkungen zu spüren. Der Anstieg des Meeresspiegels, sowohl als auch Extremwetter hinterlassen ihre Spuren und macht es erforderlich, einerseits Maßnahmen zur Anpassung an die veränderte Situation zu treffen und andererseits den Klimawandel so weit wie möglich einzugrenzen.

Die Zeichen des Klimawandels

Während auch heute viele Menschen in den nördlichen Breitengraden sich noch nicht vor Augen führen, dass der Klimawandel langfristig auch die Lebensweise in Deutschland bedroht, sind die Anzeichen für einen grundlegenden Klimawandel in den letzten 20 Jahren vermehrt spürbar. In den letzten Jahren sind zunehmend extreme Wettersituationen aufgetaucht. Starkregen, Hagel und Stürme haben in den letzten Jahren zugenommen und Klimaforscher sehen voraus, dass sich diese klimatischen Erscheinungen auch in den nächsten Jahren weiter vermehren werden. Klimamodelle, die für die nächsten dreißig Jahre erstellt wurden, sehen besonders eine Steigerung bei Stürmen und Niederschlagsmengen voraus. Die verstärkten Niederschläge führen zu Überschwemmungen, wie man sie schon in den letzten Jahren immer wieder beobachtet hat. Die Anhäufung dieser Wetterbedingungen beruht nicht auf Zufall. Das erwiesen auch die Forscher des Potsdamer Instituts für Klimaforschung. Die vermehrten Regenfälle und auch oft auftretende Hitzewellen lassen sich durch den Klimawandel erklären, der durch die globale Erwärmung ausgelöst wird. Den Forschern ist es gelungen, den Zusammenhang zwischen Extremwettersituationen und globaler Erwärmung durch physikalische Prinzipien zu erklären. Die Erwärmung der Atmosphäre hat zur Folge, dass die Luft mehr Feuchtigkeit enthalten kann. Das erklärt die erhöhte Niederschlagsmenge. Auch die Computersimulation bestätigt die Theorie, dass Extremwetter eine Folge der Erwärmung ist. Diese regionalen Wetterbedingungen unterliegen auch immer wieder örtlich begrenzten Einflüssen. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Hochdruckgebiet handeln, oder auch um eine Meeresströmung, wie El Niño. Jedoch werden auch diese lokalen Wettersysteme von der globalen Erwärmung beeinflusst, so dass sie sich in Extremwetter verwandeln können.

Die Zukunft ist ungewiss

Klimaforscher arbeiten heute immer wieder an Klimamodellen, um die klimatische Entwicklung für die nächsten Jahrzehnte vorauszusagen. Auch die Bundesregierung hat eine Klimaprognose veröffentlicht, die für jede Region Deutschlands die Klimaentwicklung bis zum Jahr 2100 vorstellt. Diese Studie soll als Grundlage der politischen Planung gelten. Damit soll aber auch Katastrophenschützern, Landwirten und Privatleuten die Möglichkeit geben werden, sich auf die veränderten Bedingungen einzustellen. Natürlich hängt die Entwicklung des Klimas davon ab, wie sich die Schadstoffemissionen im Vorhersagezeitraum entwickeln werden. Beim erstellen dieser Klimaprognose gingen die Forscher des Hamburger Max-Planck-Instituts davon aus, dass die Emissionen von Treibhausgas nur allmählich abgebaut werden können. Die Studie gelangt zu dem Ergebnis, das der Klimawandel in Deutschland bis zum Ende des Jahrhunderts zu einschneidenden Veränderungen führen wird. Jedoch scheinen diese nicht so katastrophal zu werden, wie oft befürchtet wurde. Die Gefahren, mit denen Deutschland zu rechnen hat, werden in einigen Punkten zusammengefasst. Eines der zu erwartenden Probleme besteht in einem Absinken des Grundwasserspiegels, der besonders den Südwesten des Landes betreffen wird. Auch eine erhöhte Waldbrandgefahr wird sich der Studie zu Folge bemerkbar machen. Diese wird ebenfalls im Besonderen Südwestdeutschland, aber auch Teile Norddeutschlands betreffen. In Süddeutschland werden die Temperaturen merklich ansteigen, was eine Zunahme von Krankheiten, die durch Hitze ausgelöst werden, nach sich ziehen wird. Aus diesem Grund kann im Sommer auch in Süddeutschland die Kühlung von Atomkraftwerken problematisch werden. Verstärkte Regenfälle im Herbst werden Überschwemmungen nach sich ziehen. Davon ist besonders die Elbe betroffen. Jedoch erhofft man sich vom Klimawandel auch einige Vorteile. Die neuen klimatischen Bedingungen sollen höhere Ernteerträge und eine besonders ertragreiche Weinlese möglich machen. Während hitzebedingte Krankheiten zwar im Vormarsch sind, werden doch gleichzeitig die kältebedingten Krankheiten abnehmen. Nicht zuletzt erhofft sich Deutschland durch das wärmere Klima für diese Jahrhundert einen Tourismusboom, der besonders den Küstenregionen zu Gute kommen wird. Die Sommer werden besonders im Norden wärmer werden. Schon um das Jahr 2021 soll hier die Durchschnittstemperatur um rund ein Grad höher liegen, als das zur Zeit der Fall ist. Gleichzeitig müssen dich die Küsten jedoch auf einen steigenden Meeresspiegel vorbereiten. Zu diesem Zeitpunkt werden sich auch die Wintertemperaturen in den Alpen erhöht haben und das um zwei Grad. Es wird vorhergesagt, dass bis zum Ende des Jahrhunderts unter der Grenze von 1500 Metern kaum noch Schnee fallen wird. Da gibt es natürlich zu bedenken, dass heute die meisten Skigebiete unter dieser Grenze liegen. Gleichzeitig ist es auch denkbar, dass die Bäume das ganze Jahr über Laub tragen werden. Somit wird der Klimawandel also in Deutschland viele Veränderungen mit sich bringen. Wer sich heute schon darauf einstellt, kann von einigen dieser Phänomene jedoch auch profitieren.

Wie kann der Klimawandel aufgehalten werden

Obwohl die Prognose des Hamburger Max-Planck-Instituts für die Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland für dieses Jahrhundert nicht die schlimmsten Befürchtungen bestätigen, ist es dennoch offensichtlich, dass es nicht ausreichend ist, die Lebensbedingungen diesem Wandel anzupassen. Gleichzeitig müssen weltweit umfassende Maßnahmen eingeleitet werden, um der globalen Erwärmung und dem damit in Verbindung stehenden Klimawandel Einhalt zu gebieten. Dazu ist zunächst eine Stabilisierung und danach ein kontinuierlicher Abbau des Kohlendioxid Ausstoßes notwendig. Einer Studie US amerikanischer Wissenschaftler kann dieses Ziel am besten durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen erreicht werden, die wie Keile in den Klimawandel getrieben werden. Dazu ist zunächst einmal eine gesteigerte Energieeffizienz nötig. Der durchschnittliche Verbrauch von Kraftstoff bei Pkws muss gesenkt werden und auch der Stromverbrauch in Haushalten und kommerziellen Einrichtungen sollte kontrolliert werden.
Die Nutzung nicht fossiler Energie kann ebenfalls einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Verbrennt man beispielsweise Holz, so handelt es sich dabei um einen Prozess, der CO2 neutral ist, da die Kohlenstoff Menge, die bei der Verbrennung freigesetzt wird, in der Wachstumszeit des Baums schon produziert wurde. Die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie kann bei diesem Prozess ebenfalls eine große Rolle spielen, genau wie die Nutzung von Ethanol. Brandrodung und das Abholzen von Wäldern sollte soweit wie möglich unterbunden werden. Gleichzeitig sollte Ackerland auf eine Weise bearbeitet werden, die den Boden schont. So kann der hier gespeicherte Kohlenstoff erhalten bleiben.

Somit ist es auch in Deutschland ratsam, die Methoden weiterhin zu fördern, die den Klimawandel vermeiden können. Sparen von Hausstrom und effizientere Nutzung von Kraftstoff für Fahrzeuge sind nur einige von den Beiträgen, die heute jeder Einzelne leisten kann. Weiterhin wird der Ausbau von Nah- und Fernwärme gefördert, die mit Hilfe von Biomasse und Biogas erzeugt wird und nicht mit fossilen Brennstoffen. Das geht überein mit einem verbesserten Wärmeschutz, der sowohl im privaten Wohnbereich als auch in öffentlichen Gebäuden angestrebt wird. Dazu gibt es heute ein festes Regelwerk für Neubauten, Die sogenannten Energiesparhäuser tragen dazu bei, Heizenergie optimal zu nutzen. Altbauen können saniert werden, um diesen Effekt zu erzeugen. Solche Maßnahmen tragen in großem Maße zur Kontrolle des Klimawandels bei. Zusätzlich produzieren sie auch noch eine Reihe von weiteren Vorteilen für Deutschland. Konzentriert man sich auch weiterhin auf die Nutzung von erneuerbaren Energien, kann die Abhängigkeit von Ländern, aus denen heute Rohstoffe wie Rohöl eingeführt werden, begrenzt werden. Gleichzeitig wird auch die Luftverschmutzung eingedämmt, die heute für viele Krankheiten verantwortlich ist. Auf diese Weise können Umweltkatastrophen, die in der Zukunft drohen vermieden werden und es wird gleichzeitig eine gesündere Umwelt gefördert, die bessere Lebensbedingungen schaffen kann.

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