Umweltschutz Klimawandel

Das Klima wird schon seit Beginn des Industriezeitalters durch den Menschen verändert. Ursache ist vor allem die Eintragung von klimawirksamen Gasen in die Erdatmosphäre. Vor allem führt das von den Menschen eingetragene Kohlendioxid (CO2) zu einer globalen Veränderung des Klimas mit drastischen Folgen. Um dem entgegen zu wirken werden verschiedene Vermeidungsstrategien diskutiert bzw. stehen Maßnahmen des Umweltschutzes im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Politische Maßnahmen zum Klimaschutz

Die Minderung der Treibhausgasemissionen wird in der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen festgelegt und ist eine völkerrechtlich verbindliche Regelung zum globalen Schutz des Klimas. Die UNFCCC wurde 1992 in New York City verabschiedet. Noch im selben Jahr wurde sie auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED), welche in Rio de Janeiro stattfand, von fast allen beteiligten Staaten unterschrieben. Die Rahmenkonvention sorgt dafür, dass auf die erhebliche Bedrohung der Umwelt gemeinsam reagiert wird. Auch die Agenda 21 wurde auf der Rio-Konferenz verabschiedet. Seither ist diese Basis für verschiedenste lokale Maßnahmen zum Schutz der Umwelt. Derzeit sind es 194 Staaten, die der Rahmenkonvention vertraglich beigetreten sind. Diese treffen sich jedes Jahr zu UN-Klimakonferenzen, wie beispielsweise 1997 in Kyoto, mit dem Ergebnis des Kyoto-Protokolls sowie 2009 in Kopenhagen.

Eine weitere politische Maßnahme zum Schutz des Klimas ist das 2-Grad-Ziel. Dieses benennt das Ziel, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen – gegenüber dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters. Diese politische Festsetzung erfolgte auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse, welche die möglichen Folgen einer globalen Erwärmung aufzeigte. Nach Artiktel 2 der UN-Klimarahmenkonvention soll eine bedrohliche, vom Menschen ausgehende Störung des Klimasystems unterbunden werden. Das 2-Grad-Ziel wurde demzufolge im Jahr 2010 in Cancún anerkannt wurde durch die Staatengemeinschaft konkretisiert, ab wann der weltweite Wandel des Klimas als gefährlich gilt. Ein Großteil der Entwicklungsländer erklärt das 2-Grad-Ziel als zu gering, da der damit einhergehende Wandel des Klimas immer noch ihre Existenz gefährdet. Vor allem die in der Alliance of Small Island States 42 vereinigten Inselstaaten setzen sich gemeinsam in internationalen Klimaverhandlungen für eine Verstärkung des Ziels auf 1,5 °C ein. Das Problem beim 2-Grad-Ziel besteht darin, dass ein Anstieg des Meeresspiels dadurch nicht angehalten werden kann.

Technische und individuelle Möglichkeiten des Klimaschutzes

Nur durch verwirklichende Maßnahmen können die politischen Vorgaben bezüglich des Klimaschutzes umgesetzt werden. Technisch sind viele Möglichkeiten gegeben, die Treibhausgasemissionen zu verringern. Hauptgrund der fehlenden Investitionen in die Klimaschutztechnik sind die hohen Kosten. Verglichen mit den eintretenden Kosten bei den durch den Klimawandel zu erwartenden Schäden, sind diese jedoch kaum erwähnenswert. Doch werden einige Schritte gemacht. Die Optimierung der Energieeffizienz ist ein wichtiges Element technischer Lösungen zum Klimaschutz. Durch eine Zunahme der Energieeffizienz sinkt der Energieverbrauch und somit auch der Ausstoß an Treibhausgasen. Auch der Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energiequellen stellt einen weiteren notwendigen Bestandteil der Klimaschutzpolitik dar. Bei der Nutzung vieler erneuerbarer Energien wird kein CO2 ausgestoßen. Das heißt, sie sind mehr oder weniger CO2-neutral und verursachen geringere oder gar keine sowohl ökologische als auch ökonomische Folgeschäden im Vergleich zu anderen Energieformen. Zur Ermittlung aller ökologischen Vorteile dient die Ökobilanz. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise ist dabei unabdingbar. Das heißt, dass bei der Nutzung von Biomasse beispielsweise der Landverbrauch, die Diversitätsminderung und der chemische Pflanzenschutz der gewollten Reduzierung an CO2 gegenübergestellt werden muss.

Nachhaltigkeit

Auch die nachhaltige Produktion von Lebensmitteln und die Ernährung spielen beim Klimaschutz eine wesentliche Rolle. Laut Schätzungen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sind zehn bis 12 Prozent der weltweiten Emissionen von Treibhausgasen auf die Landwirtschaft zurückzuführen. Unberücksichtigt blieben dabei allerdings z. B. die Auswirkungen der Abholzung von beispielsweise Regenwaldflächen für die Zwecke der Landwirtschaft. Circa 50 Prozent der durch die Nahrungsmittelproduktion verursachten Treibhausgasemissionen gehen auf Fleisch- und Milchprodukte zurück. Das FCRN (Food Climate Research Network) animiert daher mittels den Markt orientierten und regulativen Maßnahmen zu einer nachhaltigen Produktion mit einbegriffenem ebenso nachhaltigem Konsum von Lebensmitteln. Das kann z. B. durch CO2-emissionsabhängige Preise oder Steuern geschehen. Ein anderer Weg zum Minimierung der Emissionen stellt der Konsum von lokal produzierten Lebensmitteln dar. Durch den verminderten Transportweg werden immerhin rund 11 Prozent an Emissionen eingespart. Entscheidender als der Transportweg ist allerdings die Art der Lebensmittel, die konsumiert werden.

In Deutschland stammen circa 13 Prozent der Treibhausgasemissionen sowohl direkt als auch indirekt aus der Landwirtschaft. Trotzdem fehlt es bisher an konkreten Zielen für den Klimaschutz und an Konzepten zur Umsetzung. Eine reformierte EU-Agrarpolitik schließt diese noch fehlenden Zielsetzungen ein. Eine CO2-Abscheidung und Speicherung von CO2 (CSS) wird für laufende Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen verfolgt. Diese kann allerdings frühestmöglich ab 2020 kommerziell zum Einsatz kommen. Ziel ist dabei, dass die Abscheidung und Speicherung den Wirkungsgrad dieser Kraftwerke sichtbar mindert und infolge dessen die Kosten des fossil hergestellten Stroms erhöht. Der Preis für den Strom wird sich angesichts der Verteuerung dem aus regenerativen Quellen erzeugten Strom angleichen. Parallel dazu wird dieser andauernd günstiger ausfallen. Aufgrund der begrenzten geologischen Kapazität für Endlager in Deutschland, ist die dies allerdings nur eine Lösung für den Übergang. Für eine mögliche und langfristige Lösung wird als Energiequelle die Kernfusion diskutiert. Ab 2050 frühestens kann sie fossil befeuerte Großkraftwerke ablösen.

Lösungsansätze

Technische Maßnahmen gegen die Erwärmung der Erde sind mit Geo-Engineering möglich. Empfohlen wird Geo-Engineering als sogenanntes Cloud-Whitening. Dabei werden Partikel von Meerwasser in die Wolken gespritzt. Dies sollte zum Einsatz kommen, falls die anderen Emissionsreduktionen nicht genügend Wirkung erzielen. Kritisch ist die noch nicht bestätigte Wirksamkeit dieser Maßnahmen, die bisher als Experiment erfolgten. Auch in der städtischen Planung kann etwas gegen den Klimawandel getan werden. Nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch wertvoll sind die Begrünung von Dächern, die Renaturierung von Auenwälder als natürlich wirkender Schutz vor Hochwasser und auch der Einsatz von hitzeresistenten Straßenbelägen.

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