Zyklon Cleopatra verwüstet Sardinien

Auf der italienischen Mittelmeerinsel herrschen momentan (Stand: November 2013) chaotische Zustände, nachdem ein Zyklon sintflutartige Regenfälle bescherte. Teilweise fielen in der Küstenstadt Olbia über 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden. Normalerweise beträgt in dieser Jahreszeit die Regenmenge gerade einmal die Hälfte. Die Folgen sind natürlich verheerend: Unpassierbare Straßen, von der Flut mitgerissene Bäume, Häuser sowie Autos, Verletzte und auch Tote. Überall herrscht Ausnahmezustand, die Regierung rief den Notstand aus.

Das volle Ausmaß der Schäden wird erst jetzt sichtbar, da das Hochwasser nun größtenteils abgeflossen ist. Die Menschen machen Bestandsaufnahme in ihren Häusern und Wohnungen und auch an der Infrastruktur: Kaum ein Teil der Insel ist verschont geblieben, vielerorts ist nichts mehr zu gebrauchen. Lokale und Geschäfte in den sardischen Städten sind ohne Strom, die Einrichtungen der Häuser ruiniert und viele Verkehrswege stark beschädigt, da Brücken einstürzten und Straßen einfach weggeschwemmt wurden. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange, jedoch kann noch keine Entwarnung gegeben werden, denn in den nächsten Tagen werden weitere starke Regenfälle erwartet.

Steckt der Klimawandel dahinter?

Bei extremen Wetterverhältnissen wie diesen kommt sofort die Frage auf, ob dies Auswirkungen des weltweiten Klimawandels sind. Der Verdacht liegt nahe, denn derartiger Starkregen wird meist mit einer Erwärmung des Klimas in Verbindung gebracht. Jedoch halten sich Meteorologen mit Schlussfolgerungen zurück. Der Klimawandel sei nur indirekt schuld, vielmehr handele es sich hier um das ungünstige Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Der starke Regen hielt sich mehrere Stunden über der Insel auf und die Strömungsverhältnisse in den oberen Schichten der Atmosphäre beeinflussten die Situation zusätzlich.

Ob solche Unwetter mit fast apokalyptischen Ausmaßen über Sardinien oder andernorts als Folge des Klimawandels nun häufiger auftreten, ist unklar. Jedoch kann fest damit gerechnet werden, dass bei zunehmender Erderwärmung Unwetter stärker ausfallen als in der Vergangenheit. Denn eine Erwärmung der Luft bedeutet immer, dass diese mehr Wasser aufnehmen kann. Das führt wiederum dazu, dass es starke Regenfälle geben wird.

Darüber hinaus werden durch die Erwärmung Hitze- und somit auch Dürreperioden im Mittelmeerraum häufiger, und besonders in diesem Gebiet ist der Anstieg der Durchschnittstemperatur höher ausgefallen als in Resteuropa. Aber wenn der Regen dann einmal kommt, fällt er dementsprechend stark aus und Katastrophen wie diese sind vorprogrammiert.

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