Unterrichtsmaterial zum Thema Globalisierung

Die ganze Welt ist heute durch vielfältige Beziehungen miteinander verflochten. Egal ob es die Bereiche Politik, Währung, Kultur, Kommunikation und Umwelt betrifft, alle Menschen auf dem Globus sitzen in einem Boot. Unterrichtsmaterial kann diese Dinge gut nahe bringen und sollte sie kritisch beleuchten. Die Globalisierung spielt im Leben eines jeden Menschen eine große Rolle und wird in Zukunft eine noch größere Bedeutung haben. Handel spielt auf der ganzen Welt eine Rolle, die Regierungen haben weitreichende Gesetze geschaffen, um ihn für die Wirtschaft gut zu liberalisieren. Damit einher gehen umfangreiche Neuerungen auf technischem Gebiet, vor allem auch im Bereich der Kommunikation. Im Folgenden werden beispielhaft mögliche Aspekte zur Behandlung dieses Themas im Unterricht aufgeführt.

Das Internet als ein sichtbarer Ausdruck der Globalisierung

Der technische Fortschritt gilt als eine wichtige Ursache der Globalisierung und zeigt sich zum Beispiel im Internet. Das Internet ist ein wichtiger Ausdruck der Globalisierung, den wir alle kennen. Er bringt den Begriff in praktischer und selbst erlebbarer Form mittlerweile in jedes Wohnzimmer. Hier können ständig Nachrichten aus aller Welt eingesehen werden, es kann ein Gedankenaustausch über den ganzen Globus erfolgen und es können Produkte aus aller Welt geordert werden. Die Grenzen der Länder sind auf diese Weise für jeden Deutschen zum Beispiel bereits lange gefallen. Globalisierung kann durchaus unterschiedlich sein, und diese Wirkung demonstriert auch das Internet. Selbst in Deutschland gibt es viele Gebiete, in denen Internet nur über Modem möglich ist. (Stand Dezember 2012) Die Gegenden, in denen das so ist, können dieses selbstverständliche Medium nur sehr eingeschränkt nutzen. So ist zwar die Übermittlung von Mails und Daten möglich, Bilder, Filme und andere Inhalte mit großer Auflösung können nur sehr schwer genutzt werden. So ist diese Region dann von den Vorteilen des Internets ziemlich abgeschnitten und kann nicht partizipieren. Es entstehen eher noch Nachteile: Das Internet kann nicht im normalen Umfang genutzt werden und auch die Vorteile daraus können nicht genutzt werden. So wird diese Region internetmäßig nicht profitieren. Genauso ist es mit Regionen, die zwar auch durch Handel usw. in die Globalisierung eingebunden sind, sie aber nicht in vollem Umfang nutzen können. Diesen Regionen, zum Beispiel in landwirtschaftlichen Gebieten oder in den Waldgebieten der Entwicklungsländer, bringt die Globalisierung keinen Nutzen sondern eher noch Nachteile. Die Regionen können nicht mit der weiteren Entwicklung stand halten und bleiben zwangsläufig zurück.

Eigentlich gar nicht so neu

Ein Blick in die Geschichte jedoch zeigt, dass die weltweiten Verflechtungen gar nicht so neu sind. Bereits die alten Pharaonen in Ägypten importierten im 2. Jahrtausend vor Christus wertvollen Bernstein von den Gestaden der Ostsee. Die Liste von Rohstoffen und Handelsgütern, die weltweit unterwegs waren, ist lang. Ein Beispiel dafür ist das asiatische Porzellan, das bis zur Erfindung des Meissener Porzellans im 18. Jahrhundert an die Höfe der europäischen Herrscher geholt wurde. Wichtig bei diesen Geschichtsfakten ist jedoch, dass die Waren so eigentlich nicht nötig waren. Jedenfalls nicht Lebens- und funktionsnotwendig für eine einheimische Wirtschaft. Heute ist es so, dass unter anderem die deutsche Wirtschaft nicht mehr ohne wichtige Einfuhren aus anderen Ländern arbeiten kann und umgekehrt. Man ist weitaus stärker als einst aufeinander angewiesen. Dieser Umstand verbindet und muss im Unterrichtsmaterial unbedingt stärker beleuchtet werden. Unterrichtsmaterial sollte aber auch verstärkt die historische Dimension der weltweiten Verflechtung aufgreifen und zeigen, dass die Globalisierung nichts Neues ist.

Erste wissenschaftliche Benennungen bereits vor 1950

Die Sozialwissenschaften benannten den Begriff der Globalisierung bereits 1944. 1961 wurde der Begriff „Globalization“ erstmals in einem englischsprachigem Lexikon verwendet. In dem 1982 erschienen Buch „Megatrends“ beschreibt der englische Trendforscher John Naisbitt die Globalisierung anhand der Autoindustrie. Hier ist sie auch noch heute gut nachvollziehbar. In Thüringen kam es zum Beispiel jüngst zu Gerichtsverhandlungen, weil ein großer Autohersteller seinem thüringischen Zulieferer einen Millionenvertrag gekündigt hat. Er vergab die Aufträge an einen Auftragnehmer aus dem asiatischen Raum. Hier wird die Bedeutung weltweiter geschäftlicher Beziehungen deutlich. In Deutschland verloren wegen des Vertragsbruchs viele Arbeiter ihre Anstellung. Sie müssen sich neue Arbeit suchen oder werden auch eine Zeit lang aus der Arbeitslosenversicherung bezahlt. In diesem Falle griff die Globalisierung ganz hart in persönliche Schicksale ein. Bis zum Jahre 2000 wurde die Globalisierung ein großes Thema auch bei deutschen Autoren. Die Politik griff die Bezeichnung schnell auf und heute ist sie aus diesem Bereich menschlichen Handelns kaum mehr weg zu denken.

Indikatoren sind umstritten

Wie stark die Welt globalisiert ist, zeigen verschiedene Faktoren an. Die Wissenschaft ist sich aber noch lange nicht einig, welche dieser Faktoren besonders wichtig sind. Als Indikatoren gelten:
– das Welthandelswachstum
-ausländische Direktinvestitionen
– globale Unternehmenskooperationen
-Zunahme der Transnationalen Konzerne (Global Player)
– Finanzmärkte
-die Verschiedenheit der Verteilung globaler Ressourcen

Vergangenheit ist Gegenwart und wird Zukunft

Die Globalisierung muss heute für viele Dinge die Begründung liefern. Oft wird dabei geschichtlich gar nicht hinterfragt, was sich dahinter verbirgt. Es ist ungemein wichtig, auch dieses Feld zu beleuchten und hier Handlungen für die Zukunft einzuflechten. Denn die Globalisierung ist so neu nicht und man kann durchaus aus ihrer langen Geschichte lernen.

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