Zweiter Weltkrieg

Die imperialistisch ausgeprägte Machtausübung Hitlers war eine der Ursachen, die zum Ausbruch des 2. Weltkrieges führten. Da vor allem in den konservativen und bürgerlichen Kreisen eine Menge Unmut über den Versailler Friedensvertrag herrschte, wurden Hitlers Versprechen eines besseren Deutschlands aufgenommen und führten dazu, dass viele Menschen sich seiner Bewegung der NSDAP und anderen rechten Gruppierungen anschlossen. Die nach dem ersten Weltkrieg proklamierte und durch die Weimarer Republik beschlossene Demokratie konnte viele Deutsche nicht mitnehmen. Vor allem bei ehemaligen Kriegsveteranen und deren Familien galt der durch den Versailler Friedensvertrag geregelte Frieden nicht als das Ziel, welches sich mit ihrer Ideologie deckte und auf Akzeptanz stieß.

So war die junge Demokratie keinesfalls von friedlichen Gedanken geprägt, sondern wurde von Bürgerkriegen und Straßenkämpfen immer wieder eingedämmt. Im Jahr 1923 wurde die Weimarer Republik von einer Inflation heimgesucht, welche praktisch über Nacht Sparguthaben auflöste und die vollständige Geldentwertung mit sich brachte. Nur eine kurze Phase der Entspannung erlebte die Weimarer Republik in den sogenannten Goldenen Zwanzigern, ehe sie durch die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 1929/1930 vollständig in den Abgrund gerissen wurde. Der amerikanische Börsencrash ließ die industrielle Produktion um 40% sinken, sowie notwendige Budgetierungen aus den USA ausbleiben. Mit einer Arbeitslosigkeit von 6 Millionen Menschen, damit einhergehender Obdachlosigkeit und Wut auf die Machtlosigkeit der Politik, stiegen die Akzeptanz und Befürwortung faschistischer und autoritärer Ideologien, sowie die Wählerstimmen für radikale Parteien. Hitler taktierte politisch überlegt und versprach der Bevölkerung, die Armut und Hoffnungslosigkeit zu beenden.

Aufstieg Hitlers

In Kombination mit der Ablehnung der Demokratie und dem Traum vom besseren Leben verfielen selbst Intellektuelle den Versprechungen Hitlers und glaubten, auf diesem Weg der Armut zu entkommen. Hitler stieg innerhalb kürzester Zeit zum angesehenen Menschen auf und fasste Fuß in der Politik, wo er im Jahre 1932 mit 37,3 Prozent der Wählerstimmen bei der Reichstagswahl als eindeutiger Gewinner zu erkennen war. Mit Hilfe Hindenburgs stieg Hitler zum Reichskanzler auf und saß nun in der Position, von der aus er die Machtausweitung Deutschlands plante und ab 1935 die allgemeine Wehrpflicht wieder einführte. Mit vorgetäuschten Zugeständnissen und weiteren politischen Schachzügen schaffte es Hitler zunächst, selbst die Alliierten an seinen Friedenswillen glauben zu lassen, so dass es ihm nach Kriegsausbruch innerhalb Deutschlands gelang, diese als die eigentlichen Kriegstreiber darzustellen, die sich nicht an Friedensverträge gehalten hätten.

Der Verlauf des 2. Weltkriegs

Am 01.09.1939 marschierte die Wehrmacht in Polen ein und legte mit dem Überfall den Grundstein für alle Auswirkungen, die der Krieg mit sich bringen und nach sich ziehen würde. Resultierend aus dem Übergriff auf Polen erhielt Deutschland am 03.09.1939 die Kriegserklärung von Frankreich und Großbritannien. Auch Russland überfiel Polen und traf dort mit Hitlers Wehrmacht aufeinander. Es folgten in dieser Phase noch weitere Angriffe, bei denen Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Frankreich von Deutschland angegriffen, sowie Jugoslawien und Griechenland ebenfalls überfallen wurden. Diese wurden auf Grund ihrer Schnelligkeit und ihrer durchschlagenden Zerstörungskraft auch als „Blitzkriege“ bezeichnet. Doch die Blitzkriege reichten Hitler nicht aus, der seine Macht ausweiten und das alte Ziel der Eroberung des „Lebensraums im Osten“ verfolgen wollte.

Die Menschen leiden unter dem Krieg

Im Juni 1941 lief unter dem Namen „Mission Barbarossa“ der Angriff auf die UdSSR, welcher im Winter 1942 bei Stalingrad sein Ende fand. Der Überfall mit geplanter Machtübernahme der UdSSR scheiterte und war zugleich der Wendepunkt des 2. Weltkrieges. Zudem markierte es das Scheitern von Hitlers Größen- und Eroberungswahn, welche zuvor noch innerhalb der deutschen Bevölkerung auf Grund der gefeierten Erfolge ihre Zustimmung fanden. Im Dezember 1941 erklärte Deutschland nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor den USA den Krieg und im Juli 1942 kam der deutsche Eroberungszug in Afrika zum Stehen. Durch die zahlreichen und aufreibenden Blitzkriege war Deutschland geschwächt und im Volk breiteten sich immer mehr Zweifel aus. Nach der kurzen Zeit des Aufschwungs und des kleinen Wohlstandes in der Zeit nach Hitlers Machtübernahme, litten die meisten Menschen jetzt unter den Auswirkungen des Krieges, wie der Zerstörung, des Verlusts von Freunden und Familienangehörigen und der Lebensmittelknappheit.

Der Drei-Mächte-Pakt

Die von Deutschland ausgehenden Angriffe auf ihre Nachbarn galten hauptsächlich als Eroberungskriege, in denen die Wehrmacht eroberte Länder besetzte und diese dem Deutschen Reich angliederte. Länder die nicht direkt eingegliedert wurden, erhielten eine vom Deutschen Reich abhängige Regierung. Morde und Zwangsarbeit, Gefangenschaft und Folter hatten die Menschen hier zu erwarten, wenn sie sich den Besatzern widersetzten. Als der Krieg von Deutschland aus begann, befanden sich Japan und China bereits im Krieg. Ohne den Kriegsbeginn in Europa wäre die enorme Ausweitung nicht erfolgt. Durch den sogenannten „Drei-Mächte-Pakt“ zwischen Deutschland, Japan und Italien sah sich Japan jedoch in seinen Bestrebungen, den Pazifikraum und Ostasien beherrschen zu wollen, bestätigt und unterstützt. Im Januar 1943 wurde Deutschland zum ersten Mal bei Tag aus der Luft angegriffen. Daraus resultierend und als letzter Mobilisierungsversuch erklärte Joseph Göbbels, Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, am 18.02.1943 den „Totalen Krieg“, ehe Deutschland am 08.05.1945 bedingungslos kapitulierte und am Folgetag die Kapitulation schriftlich fixierte. Namhafte Städte wie Dresden und Berlin, aber auch viele weitere deutsche Städte waren von Bombenangriffen zerstört, die Wirtschaft am Ende und unzählige Männer, Frauen und Kinder getötet, verschleppt oder in Gefangenschaft.

Ausmaß des Holocaust wird sichtbar

Zudem wurde den meisten Menschen erst jetzt das wahre Ausmaß des Holocaust an den europäischen Juden, welcher sich parallel zum 2. Weltkrieg vollzogen hatte, durch die Aufklärungsarbeit der Alliierten deutlich. Eindeutige Anzeichen waren zuvor stets ignoriert, heruntergespielt oder schlicht verleugnet worden. Die Kriege in Asien dauerten jedoch noch fort und wurde erst nach dem Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki und durch deren verheerende Auswirkungen am 2. September mit der Kapitulation Japans beendet.

Deutschland nach dem Kriegsende

Der 2. Weltkrieg forderte nicht nur unzählige Opfer, sondern führte insbesondere in Deutschland und den von Hitler unterdrückten Ländern zum wirtschaftlichen Erliegen. Deutschland bestand nun aus vier Besatzungszonen. In der östlichen Besatzungszone sowie in Ost-Berlin und Osteuropa baute die UDSSR ihren Macht- und Einflussbereich aus. Österreich wurde ebenfalls in 4 Besatzungszonen unterteilt, kurze Zeit später jedoch unter der Auflage, Neutralität zu bewahren, in die Unabhängigkeit entlassen. Auch wenn die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki allgemein als letzte Bomben des Krieges galten, werden sie gleichermaßen als erste Bomben des kalten Krieges bezeichnet. In Deutschland entwickelte sich auf Grund des Aufeinandertreffens der beiden weltanschaulichen Systeme eine Spaltung, die zu Entstehung des eisernen Vorhangs und der Errichtung der Berliner Mauer führte.

Globalisierung stoppt vorerst

Der kalte Krieg dauerte bis zur sogenannten Wendezeit und der damit einhergehenden Grenzöffnung der kommunistisch regierten DDR an, wobei für die Länder unter kommunistischem Einfluss im Bezug auf die Globalisierung im westlichen Sinne enormer Nachholbedarf bestand. Nach dem Mauerfall und der Beendigung des kalten Krieges konnte Deutschland sich als vereinigtes Land wirtschaftlich etablieren und von den Vorzügen der Globalisierung profitieren. Eine schnelle Annäherung beider Landesteile war, sowohl wirtschaftlich als auch vom Lebensstandard der Menschen her, jedoch nicht so einfach zu vollziehen, wie es vorher von politischer Seite versprochen worden war. Dieser Prozess dauert bis heute an. Die in den 1920er Jahren begonnene zarte Globalisierung war durch die Weltwirtschaftskrise und den 2. Weltkrieg beinah vollständig zum Erliegen gekommen.

In der Nachkriegszeit wurde dieses Modell wieder aufgenommen und durch stärkere Vernetzungen, zumindest in der westlichen Welt, noch weiter gesteigert. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs konnten schließlich auch die osteuropäischen Länder in diesen Prozess mit eingeschlossen werden, was der Globalisierung einen erneuten Schwung gab, der bis heute anhält.

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