Globalisierung und Umweltprobleme

Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt ergeben sich durch ein übermäßig tiefes Eingreifen des Menschen in sein Ökosystem. Begründet liegt diese Handlungsweise zum einen in der Unkenntnis über die komplexen Wechselwirkungen des menschlichen Eingreifens in die Umwelt. Zum anderen begründen sich Umweltprobleme in einer bewussten Zerstörung intakter Ökosysteme zugunsten menschlichen Fortschritts oder aus sonstigen wirtschaftlich geleiteten Interessen. Das bedingungslose Schaffen und Vergrößern von Wohlstand gehört ebenfalls zu den Ursachen von Umweltproblemen.

Umweltprobleme sind komplexe Gefüge, die sich einer monokausalen oder ausschließlich naturwissenschaftlich begründeten Erklärung verschließen. Da sie vom Menschen verursacht werden, enthalten sie Komponenten, die nur von den Sozialwissenschaften untersucht werden können. Umweltprobleme entwickeln sich in den überwiegenden Fällen langfristig und in kleinen Schritten. Aus diesen Gründen ist es im Einzelnen schwierig, die Folgen und Wechselwirkungen von Handlungen und Prozessen, die das Umweltproblem konstituieren, genau einzuschätzen. Zusätzlich bedarf es der Kenntnis von Praxisakteuren, um die Folgen auch kleinschrittig erfolgender Prozesse genauer abschätzen zu können.

Globale Umweltprobleme können viele Formen annehmen

Eine Form, die globale Ausmaße annehmen kann, erreichen Umweltprobleme erst seit der Industriellen Revolution und der im Zuge derer folgenden technischen Innovationen. Konnte zuvor der Mensch aufgrund seiner begrenzten Möglichkeiten, in seine Umwelt einzugreifen, keine global zum Tragen kommenden Schäden verursachen, erhält er im Zuge der Industriellen Revolution erstmalig in seiner Geschichte entsprechende Mittel an die Hand, Umweltprobleme globalen Ausmaßes zu verursachen. Die exzessive Nutzung nichterneuerbarer Energiequellen, deren Nutzung als fossile Brennstoffe und die Erhöhung ihres Wirkungsgrades durch technische Innovationen ermöglichen die Industrielle Revolution seit Mitte des 18. Jahrhunderts und von England ausgehend.

Technologischer Fortschritt befähigt den Menschen, so stark in den Naturhaushalt einzugreifen, dass ein Reparieren der entstehenden Umweltschäden nicht möglich ist oder eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen würde. Aus solchem teilweisen Raubbau an den natürlichen Ressourcen können langfristig bedrohliche und weltweit spürbare Umweltprobleme entstehen, es kann in diesem Zusammenhang also durchaus von einer Globalisierung von Umweltproblemen die Rede sein.

Erderwärmung als globales Umweltproblem

Zu denjenigen Umweltproblemen, die mit den Prozessen der Industrialisierung und Globalisierung eng verknüpft sind, gehört zweifelsohne die so genannte anthropogene Erderwärmung. Die ansteigende, durchschnittliche Temperatur der Meere sowie der Atmosphäre in Erdnähe wird seit dem 20. Jahrhundert mit dem Begriff globale Erwärmung bezeichnet. Diese sukzessive Erhöhung der Temperatur unserer Erde kann ebenfalls als Folge der herausgehobenen Rolle der Industrie gelten, denn Industrieabgase verursachen dieses Umweltproblem maßgeblich.

Dies bildet sich auch in der Forschung zu diesem Umweltproblem ab, zu dem bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts wissenschaftliche Arbeiten publiziert wurden – der direkte Zusammenhang mit der Diffusion der Errungenschaften in der Industriellen Revolution und den nun exzessiv genutzten fossilen Brennstoffen erscheint mehr als augenfällig. Allerdings dauerte es noch bis in die Achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, bis auf die, mittlerweile reichlich vorhandene Forschungsgrundlage, tatsächliche Maßnahmen auf politischer und weltpolitischer Ebene erfolgten.

Treibhauseffekt und Entstehung der Erderwärmung

Zu den wohl bekanntesten anthropogenen Umweltproblemen globalen Ausmaßes gehört der so genannte Treibhauseffekt. Er beschreibt, vereinfacht gesprochen, einen Mechanismus, in dessen Folge die Gase Kohlendioxid, Methan und Lachgas eine Wärmeabstrahlung von der Erdoberfläche in das Weltall verhindern. Vom natürlichen Treibhauseffekt wird in diesem Zusammenhang gesprochen, wenn Bezug auf die in unserer Atmosphäre natürlich vorhandene Konzentration der genannten Treibhausgase genommen wird.

Infolge der Industriellen Revolution und ihrem massiven Kohlendioxidausstoß steigt die Konzentration dieser Treibhausgase in der Atmosphäre über Gebühr an. Das dadurch entstehende, durch menschliche Einwirkung verstärkte „Treibhaus“ erwärmt sich daher immer stärker, so lange die entsprechenden Gase in der Atmosphäre im Übermaß vorhanden sind. Aus dem Treibhauseffekt und seiner unumstritten globalen Wirkung resultieren Umweltprobleme, wie beispielweise das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen, ein sich daraus ergebender ansteigender Meeresspiegel sich verändernde Niederschlagsmuster und sich sowohl qualitativ als auch quantitativ steigernde Wetterextreme.

Auch die Bekämpfung von globalen Umweltproblemen muss in der globalen Gemeinschaft stattfinden. Eine entsprechende Klimapolitik zu Begrenzung der auf das Klima und die Erderwärmung bezogenen Umweltprobleme wird daher auf internationaler Ebene von führenden Industrienationen betrieben. Internationale Konferenzen und Beschlüsse legen fest, auf welche Weise und zu welchem Maß der Ausstoß von Treibhausgasen in den daran beteiligten Industrienationen reduziert werden soll, eine Globalisierung der Problemlösung wird gezielt betrieben. Ein Betrachtungsfenster von mindestens 17 Jahren ist nötig, um natürliche Klimaschwankungen von anthropogenen Einflüssen trennen zu können.

Biodiversität und Umweltprobleme

Auch die biologische Vielfalt der Lebewesen, welche die Erde bewohnt, ist von globalen Umweltproblemen bedroht. Durch die weltweite Zerstörung natürlicher Lebensräume durch menschliches Eingreifen in die Umwelt sieht sich die Artenvielfalt einer gravierenden Bedrohung gegenüber. Zu Umweltproblemen kann allerdings auch die Neuansiedelung von Tier- und Pflanzenarten in bisher nicht von diesen besiedelten Ökosystemen führen.

Hierbei kann es sich um einen Vorgang handeln, der gravierende Umweltprobleme und Schwierigkeiten für das jeweilige Ökosystem mit sich bringt, da neu angesiedelte Tierarten unter Umständen keine natürlichen Feinde in ihrem neuen Lebensraum besitzen und sich ihre Population deswegen ungehindert und vermehren kann, mit weiteren, daraus resultierenden problematischen Folgen für das Ökosystem und seine ursprünglichen Bewohner.

Weitere globale Umweltproblematiken

Nicht nur, was die anthropogene Temperaturerwärmung der Erde betrifft, muss im Zeitalter der Globalisierung nach einer weltweit greifenden Lösung gesucht werden. Zu den ebenfalls vom Menschen herbeigeführten und das gesamte Ökosystem der Erde betreffenden Problematiken gehören außerdem die Gewässerverschmutzung, Boden- und Luftverschmutzung, Welthunger und Wassermangel. Hier muss die internationale Politik ansetzen, gemeinsam mit einer interdisziplinär angelegten Forschung nach Lösungen zu suchen.

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