Chemtrails

Wenn der Himmel von einem weißen Schleier überzogen ist und die Sonnenstrahlen scheinbar nicht mehr durch diesen Nebel hindurch gelangen können – dann kommen in den Vorgärten mancher Menschen sogenannte Chembuster zum Einsatz. Diese sollen die Schlieren am Himmel und die darin enthaltenen chemischen Substanzen an einen anderen Ort verfrachten.

Die Streifen, die am Himmel haften bleiben

Das Wort Chemtrail stammt aus dem Englischen und setzt sich aus den Begriffen ‚chemical‘ und ‚trail‘ zusammen, welche ins Deutsche übersetzt, so viel wie Chemiestreifen bedeuten. Diese weißen Streifen werden laut Theorie der Chemtrail-Anhänger von Flugzeugen erzeugt und bleiben fast einen ganzen Tag lang am Himmel haften. Dabei sollen sie sich langsam ausbreiten und schließlich den gesamten Himmel vernebeln, sodass das Sonnenlicht nicht mehr ungehindert auf die Erdoberfläche treffen kann. Die Flugzeuge sollen ein Gemisch aus Aluminium, Barium, Arsen, Strontium, Magnesium, Dibromethan und Titan aus ihren Düsen leiten. Bei manchen Flugzeugen sollen für diesen Zweck spezielle Sprühvorrichtungen angebracht worden sein.

Chemtrail-Anhänger meinen, dass die Chemtrails von zivilen als auch von militärischen Luftfahrzeugen erzeugt werden sollen. Aus den ausgestoßenen chemischen Stoffen in der Luft soll sich schließlich ein elektrisches Feld bilden und ein Polymer-Gemisch soll außerdem dazu beitragen, dass Aluminium und Barium in der Luft bestehen bleiben. Mit dem Versprühen der Chemtrails soll die USA bereits Ende der 90er Jahre begonnen haben. In Folge dessen begannen – laut der Theorie der Chemtrail-Anhänger – viele andere NATO Staaten ebenfalls damit, die Chemiekeule in die Atmosphäre zu befördern. Hierzu sollen beispielsweise Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Griechenland, Italien, Norwegen, Belgien und die Niederlande zählen. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass das Versprühen der Chemtrails bereits eine weltweite Verschwörung sei, die unter die höchste Geheimhaltungsstufe fällt. Diese Geheimhaltung soll eine Massenpanik verhindern.

Folgen für die Gesundheit und die Umwelt

Die Chemtrails sollen negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen und Tiere haben sowie die Umwelt mit Giften und Schwermetallen belasten. Dadurch, dass die Feinstaubteilchen in die Atmosphäre eingebracht werden, soll Niederschlag verhindert werden und ganze Landstriche der Trockenheit ausgesetzt werden. Aluminium und Barium sollen den Boden verseuchen und damit die Pflanzenwelt vergiften. Hierzu sollen vermehrte Pilzkrankheiten bei Pflanzen beobachtet worden sein. Außerdem sollen die Chemtrails das Wasser verunreinigen. In Gebieten, wo das Chemtrailing bereits regelmäßig vonstatten gehen soll, soll eine stark verminderte Qualität des Trinkwassers beobachtet worden sein.

Doch die Folgen auf die Menschen seien ebenso schwerwiegend. Der Sprühstoff Dibromethan würde sich als Nervengift überaus schädlich auf die menschliche Gesundheit auswirken. Es war bereits in früheren Jahren Bestandteil von Kraftstoffen und Insektiziden und wurde später, aufgrund seiner gefährlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, verboten. Arsen ist ein allseits bekanntes cancerogenes Gift und auch Strontium wirkt sich in hoher Dosierung – aufgrund seiner Radioaktivität – äußerst toxisch auf die menschliche Gesundheit aus. Barium führt bekanntermaßen zu Übelkeit, Durchfall, Herzerkrankungen und Krämpfen. Aluminium gilt als krebserregend und kann unter anderen Alzheimer, Unfruchtbarkeit und chronische Atemwegserkrankungen hervorrufen. Da alle diese Symptome in den letzten Jahren mehr oder weniger zu sogenannten Volkskrankheiten wurden, bestärkt dies die Anhänger der Chemtrail Theorie.

Des Weiteren soll eine völlig neue Krankheit, die unter den Namen Morgellons bekannt ist, durch die Chemtrails entstanden sein. Hierbei soll es sich um eine Hautkrankheit handeln, die durch ein starkes Jucken der Haut sowie feine Fäden, die sich auf der Haut bilden, gekennzeichnet ist. Mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, wie beispielsweise Chlorella-Algen, soll es möglich sein, sich vor den Chemtrails und deren Auswirkungen schützen zu können. Ebenfalls sollen sogenannte Chembuster den gewünschten Schutz verschaffen. Solch ein Gerät besteht aus mehreren Metallrohren, Kupferdrahtspulen, Acrylharz, Metallspänen und Kristallen – unter anderen Bergkristallspitzen. Der Chembuster soll eine Orgonströmung ausströmen, diese ist eine Energieströmung, die, wenn der Chembuster auf die Chemtrails gerichtet wird, die Fähigkeit besitzen soll, die vermeintlichen Chemtails in eine andere Region zu verschieben.

Vermeintliche Motive und Beweise

Gründe für das Versprühen der Chemtrails gibt es viele, meinen ihre Anhänger. Zum einen sollen sie als Wetterwaffe – besser bekannt als Geo-Engineering – wirken und die Sonneneinstrahlung ins All zurückreflektieren. Damit soll der weitverbreiteten Theorie der Globalen Erwärmung Einhalt geboten werden – der Treibhauseffekt soll mit den Chemtrails also abgeschwächt werden.

Ein anderes Motiv sei es, die Menschen krank zu machen und damit unbewusst zu beeinflussen als auch zu kontrollieren. Hieraus soll auch die Pharmaindustrie ihren Nutzen ziehen, da sie von kranken Menschen nur profitieren kann.
Weiterhin gelten Machtzwecke und eine Bevölkerungsreduktion als Motive für das Ausstoßen der Chemtrails. Ebenso sollen die Chemiecocktails in der Atmosphäre die Ernten in feindlichen Ländern reduzieren. Diese Idee kam bereits im Jahre 1945 vom US-Militär in ihrer Kriegsführung auf. Außerdem sollen durch die vergifteten Böden und Pflanzen aluminium- und trockenheitsresistente, gentechnisch veränderte und patentierte Pflanzen auf den Markt kommen, die den Großkonzernen wie Monsanto und BASF große Gewinne einbringen sollen. Die Chemtrail Theoretiker sollen bereits viele Beweise gesammelt haben, um ihre Theorie zu festigen. Hierzu zählen beispielsweise Polymerfasern, die weltweit aufgefunden worden sein sollen und immer wieder an Pflanzen entdeckt werden können. Weiterhin soll die weißblaue Verfärbung des Himmels am Horizont ein Hinweis dafür sein, dass Chemtrails tatsächlich existieren.

Chemtrails oder Kondensstreifen?

Kondensstreifen und Chemtrails sollen laut Angaben der Chemtrail Anhänger leicht voneinander zu unterscheiden sein. Kondensstreifen sollen nur maximal 20 Minuten am Himmel zu sehen sein. Chemtrails hingegen sollen sich über einige Stunde flächig am Himmel ausbreiten. Des Weiteren sagen die Theoretiker aus, dass die Chemtrails direkt hinter dem Flugzeug erscheinen, während Kondensstreifen erst kurz hinter einem Flugzeug auftreten, da die Temperaturen direkt am Flugzeug – aufgrund der Turbinen – noch zu hoch seien, um Kondensstreifen sichtbar werden zu lassen. Kondensstreifen entstehen nur bei Lufttemperaturen unter -40 °C und bestehen grundsätzlich aus Eiskristallen. Auch analysierte Haarproben sollen Hinweise auf ein erhöhtes Vorkommen von Barium und Aluminium in der Umwelt geben, welches wiederum ein Beweis der Chemtrail Theorie sein soll.

Inzwischen gibt es im Internet zahlreiche Videos, Foren, Blogs und Gruppen zum Thema Chemtrails. Die Anhänger der Verschwörungstheorie sandten bereits einige Briefe an den Deutschen Wetterdienst, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Politiker. Alle diese Stellen nahmen zu den angebrachten Vermutungen Stellung. Laut dessen Meinungen gäbe es jedoch keine Auffälligkeiten am Himmel zu beobachten und alle Beweise seien nicht stichhaltig genug, um dieser Theorie Glauben zu schenken. Aufgrund dessen werden Chemtrails als Verschwörungstheorie angesehen.

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