Philadelphia-Experiment

Am 12. August im Jahre 1943 fand das wohl berühmteste und umstrittenste Experiment in der Geschichte Amerikas statt. Die US-Marine soll an diesem Tag auf dem Kriegsschiff U.S.S. Eldridge ein Experiment durchgeführt haben, welches ursprünglich unter dem Namen ‚Rainbow‚ gelaufen sein soll. Dieses Experiment sollte das Schiff vor Angriffen von Außen schützen, wobei es vor allem dem magnetischen Eigenschutz dienen sollte. Die amerikanischen Schiffe sollten sich durch eine neue Technologie vor den mit Magnetzündern arbeitenden Torpedos der deutschen U-Boote schützen können – dieses Verfahren hieß ‚Degaussing‘ – zu Deutsch ‚Entmagnetisierung‚. Seit nunmehr Jahrzehnten ranken sich Legenden um dieses Experiment, welches das Kriegsschiff unter anderen in Luft aufgelöst haben soll.

Ein Augenzeuge erschafft eine einzigartige Legende

Die einen behaupten, dass das Kriegsschiff daran experimentierte, den Torpedos der deutschen U-Boote auszuweichen. Diese arbeiteten mit Magnetzündern, welche auf das Magnetfeld des Schiffes reagieren, die bekanntlich hauptsächlich aus Eisen bestehen. Die Torpedos zünden also erst dann, wenn sich das Schiff über ihnen befindet. Andere Theoretiker behaupten, dass die Amerikaner an einer Antiradartechnologie feilten, die es schließlich möglich machen sollte, dass das jeweilige Schiff auf den Radaren der feindlichen Kriegsschiffe nicht mehr zu sehen war. Erst zwölf Jahre nach dem Experiment ging ein Matrose mit einer unglaublichen Behauptung an die Öffentlichkeit. Carlos Miguel Allende alias Carl Meredith Allen verbreitete die Theorie, dass dieses Experiment stattgefunden haben soll. Dies erläuterte er detailliert in öffentlichen Briefen – den sogenannten Allende-Briefen, die er an den damaligen Buchautoren Morris K. Jessup richtete. Dieser Autor hatte zuvor ein Buch über die Ufoforschung, unter anderen über Antriebstechniken für die Raumfahrt, herausgebracht. Allen, der dieses Buch gelesen hatte, schrieb Morris K. Jessup nun fünf Briefe, in denen er den Autoren darauf hinwies, dass seine im Buch erwähnten Vorstellungen längst Realität seien. Kurz darauf starb der Autor, was Raum für diverse Verschwörungstheorien gab. Daraufhin wandte sich Allen mit seinen Behauptungen an einen weiteren Ufo-Forscher namens Jaques S. Vallee. Über den weiteren Verlauf ist nicht viel bekannt, nur, dass ein wenig später die Briefe von Carl Meredith Allen veröffentlicht worden. In diesen Briefen wird unter anderen beschrieben, wie sich das sogenannte Philadelphia-Experiment zugetragen haben soll.

Der Ablauf des Experiments

Laut den Ausführungen von Carl Meredith Allen, der laut eigenen Angaben ein Matrose auf der SS Andrew Furuseth gewesen sein soll, die direkt gegenüber der U.S.S. Eldridge gelegen haben soll, trug sich am 12. August 1943 ein schier unfassbares Ereignis am Hafen von Philadelphia zu. Allen will dieses Ereignis von dem anderen Schiff aus beobachtet haben. Er gab an, die U.S.S. Eldridge hätte sich für 15 Minuten in Luft aufgelöst. Während dieser Zeit sei lediglich der Kielabdruck des Schiffes im Wasser sichtbar gewesen, das Kriegsschiff selbst sei jedoch verschwunden gewesen. Zwischenzeitlich sei das Kriegsschiff im etwa 500 Kilometer entfernten Norfolk, einer Stadt im Staat Virginia, aufgetaucht, so wie es andere Quellen berichteten. Als sich die U.S.S. Eldridge in Philadelphia rematerialisierte, kam es zu Komplikationen, die sich darin äußerten, dass einige Gegenstände sowie die Besatzung mit dem Schiff verschmolzen waren. Die Schiffsbesatzung der U.S.S. Eldridge soll teilweise verbrannt, mit dem Schiff verschmolzen, verschwunden oder geistig krank geworden sein. Manche sollen sich bis zu einem Jahr nach dem Unglück sogar buchstäblich in Luft aufgelöst haben oder an schweren Erkrankungen verstorben sein. Allen begründet seine persönliche Sichtung damit, dass während des Zweiten Weltkrieges eine Tarnkappentechnologie in Philadelphia ausgetestet wurde, welche die amerikanischen Kriegsschiffe vor den deutschen U-Booten schützen sollte und sie für das Radar unsichtbar machen sollte, indem die amerikanischen Schiffe unsichtbar worden bzw. sogar die Fähigkeit besaßen sich zu teleportieren. Hierzu sollen am Deck der U.S.S. Eldridge große Generatoren installiert worden sein, die riesige Magnetfelder erzeugen sollten. Ganz genau beschrieben, sah dies laut Angaben von Allen wohl so aus, dass das Schiff rundum mit Kabeln versehen wurde, durch welche Strom floss, wodurch ein Schwingungsmagnet rund um das Schiff ein elektromagnetisches Feld erzeugte. Dieses elektromagnetische Feld sollte das Licht sowie Raum und Zeit biegen. Das Biegen der Raum und Zeit wiederum sollte dazu führen, dass das Kriegsschiff unsichtbar wurde.

Dieser Theorie lag Albert Einsteins Feldtheorie zugrunde. Diese besagt, dass wenn das Licht gebogen wird, sich dadurch auch Raum und Zeit biegen und Teleportationen sowie Dimensionssprünge möglich seien. Den Aussagen von Allen zufolge, soll ein gewisser Dr. Franklin Reno das Experiment angeregt als auch geleitet haben.

Hinweise und Fakten – alles nur Augenwischerei?

Offiziellen Angaben nach, soll das Experiment nie stattgefunden haben. Es sei lediglich eine Verschwörungstheorie und Produkt der lebhaften Phantasie von Carl Meredith Allen, der die Geschichte erfunden haben soll, um damit seine finanzielle Lage aufzuwerten. Allen soll überdies bei seinen Kameraden als leicht verwirrt gegolten haben. Aus Einträgen des Logbuchs der U.S.S. Eldridge soll hervorgehen, dass sich das Schiff nie in Philadelphia befunden haben soll, sondern zu der angegebenen Zeit im weit entfernten New York gewesen sein soll. Weiterhin sollen am Experiment Albert Einstein als auch Nikola Tesla beteiligt gewesen sein und ihre Forschungsergebnisse dabei mit eingebracht haben. Die Amerikaner machten sich schließlich Einsteins einheitliche Feldtheorie zunutze. Die Theoretiker gehen davon aus, dass die Regierungen die neue Technologie vor der Bevölkerung verheimlichen will und deshalb alle Beweise als falsch dargestellt. Doch hierbei wird missachtet, dass es keinerlei Beweise sondern lediglich Indizien gibt. Alle Beobachtungen am Tage des Experiments stützen sich auf den Aussagen eines einzigen Augenzeugen und seien somit nicht haltbar. Keine andere Person bestätigt seine Aussagen und einige Jahre später soll Allen seine eigenen Aussagen sogar widerrufen haben.

Des Weiteren wies das Schiff nach der Innendienststellung keinerlei Schäden auf. Außerdem soll ein Magnetfeld keine Unsichtbarkeit und erst recht keine Teleportation verursachen. Trotz zahlreicher Wiedersprüche halten Verschwörungstheoretiker nach wie vor daran fest, dass das Philadelphia-Experiment tatsächlich am 12. August 1943 stattgefunden haben soll. Filmemacher machten sich dieses Interesse zu Nutze und so wurde im Jahre 1984 sogar ein Film über das Philadelphia-Experiment gedreht.

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