Die geschichtliche Ursache der Globalisierung

Vor noch wenigen Jahren steckte der Prozess der Globalisierung noch in den Kinderschuhen. Heutzutage ist die gesamte Welt in sämtlichen Prozessen des alltäglichen, sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Lebens miteinander verknüpft. Prozesse, die vielleicht ihre Wurzeln in einem Land haben, wirken sich direkt auf alle Länder aus. Auf diesem Wege wird die Zusammenarbeit und Kooperation zwischen den verschiedensten Ländern gestärkt. Politische und wirtschaftliche Systeme wie die Demokratie und die Marktwirtschaft verbreiten sich immer mehr auf der ganzen Welt und sorgen für liberalere und menschenfreundlichere Zustände als noch vor ein paar Jahren.

Zudem ist die Zahl der weltweiten bewaffneten Konflikte seit 1992 um über 40 % gesunken.Für manch einen, der nur mit den unmittelbaren Auswirkungen der Globalisierung konfrontiert wird, stellt sich jedoch die Frage, in welchen politischen und wirtschaftlichen Prozessen, Vorgänge oder sogar revolutionären Ereignissen die Globalisierung ihre Ursachen hat. Im Allgemeinen kann die Globalisierung in einem vereinfachten Prozess anschaulich dargestellt werden. Laut Friedman stellt die erste Globalisierung einen Prozess dar, in dem die Welt von groß auf ein Mittelmaß zusammenwuchs.

Im zweiten Prozess der Globalisierung schrumpfte die Welt auf eine überschaubare, kleine Größe zusammen. Der erste Schritt auf dem Weg zu einer globalen Welt ist vor dem ersten Weltkrieg zu verzeichnen, während die zweite Welle der globalen Entwicklungen mit dem Fall des eisernen Vorhangs ihren Lauf nahm.

Die Ursachen der ersten Globalisierungswelle

Als erster wichtiger Faktor, der die wirtschaftliche Globalisierung deutlich begünstigt hat, ist die industrielle und technische Revolution zu nennen. Gewürze aus Indien sowie Stoffe aus Asien waren vor nicht allzu langer Zeit noch quasi unbezahlbare Kostbarkeiten, die sich nur die Angehörigen einer bestimmten gesellschaftlichen Schicht leisten konnten. Mit der voranschreitenden Technik wurde es möglich, größere Schiffe zu erbauen, die dementsprechend größere Mengen der seltenen und kostbaren Güter transportieren konnten, sodass die Preise für diese sanken. Mit dem revolutionären Durchbruch der Frachtcontainer war die Versorgungssicherheit mit diesen begehrten Gütern für einen Großteil der Bevölkerung gewährleistet.

Weitere Erfindungen, die einen nicht zu verachtenden Beitrag zu der Verbreitung von Lebensmitteln und anderen Produkten über die Welt beigetragen haben, sind die Europalette (eine Vorrichtung aus Holz, die es ermöglicht auf kompakte und platzsparende Weise möglichst viele Güter über weite Strecken zu transportieren) sowie der Hubwagen (so wird die Verschiffung und Verteilung der oftmals schweren Europaletten erleichtert). Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer globalen Gesellschaft, wie wir sie heutzutage vorfinden, war die Entwicklung in den verschiedenen Kommunikationsmitteln.

Durch die verbesserte Kommunikation über schnellere Postwege und gute Telefonverbindungen in die gesamte Welt wurde die Kooperation zwischen Firmen und Ländern deutlich erleichtert. Medien wie Radio und Fernseher, die sich langsam zumindest in den westlichen Ländern etablierten, hielten die Bevölkerung auf dem Laufenden über die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft, aber auch in der gesamten Welt. Auf einmal war es möglich, dass auch Zeitungen Informationen aus der ganzen Welt ihren Lesern zukommen lassen konnten.

Die Ursachen der zweiten Globalisierungswelle

Natürlich gehen die Ursachen für den zweiten Globalisierungsprozess ebenfalls auf technische und industrielle Fortschritte zurück. In diesem Fall sind diese Fortschritte jedoch eng mit den geschichtlichen Ereignissen verknüpft. Denn nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Öffnen der verschiedensten Grenzen weltweit, wurden neue Weltmärkte zugänglich gemacht und die Globalisierung erlebte vor allem im wirtschaftlichen Bereich eine außerordentlich bemerkbare Revolution.

In diesem Fall sorgte vor allem die Liberalisierung und Deregulierung vieler Märkte für das deutliche Wachstum und die rasante Ausdehnung der Wirtschaft über die gesamte Welt. Die Zollgebühren, die zu verschiedenen Zeiten einmal über 40 % des Warenwerts betrugen, sind mittlerweile auf lediglich 5 % gesunken, sodass die Wirtschaft der verschiedenen Märkte zusätzlich angereizt wurde.

Aufgrund von technischen Fortschritten, die die Einführung von Computern und Internet zur Folge hatte, war die internationale Kommunikation noch mehr begünstigt, als dies ohnehin der Fall war. Die Kosten für die Kommunikationsmittel befinden sich heutzutage auf einem Minimum, sodass heutzutage Telefon, Radio, Fernseher und einen internetfähigen Computer für die Menschen in vielen Ländern erschwinglich sind. Dieser Fortschritt sorgte vor allem für die soziale Revolution, die zu einem Zusammenwachsen der Menschen verschiedenster Kulturen führte und den kulturellen Austausch in einem besonderen Maße fördert. Auch die Wirtschaft profitiert von den neuen Möglichkeiten der Kommunikation.

In unserer heutigen Welt ist es mittlerweile kein Problem mehr, Arbeitsprozesse aufzuteilen und über verschiedene Standorte ablaufen zu lassen und zu integrieren. Die Verlagerung der wirtschaftlichen Produktionsstätten in die Niedriglohnländer in Asien findet ihre Ursachen in den niedrigen Produktionskosten, die in diesen Ländern erzielt werden können. Zu einem vergleichbaren Preis wäre die Herstellung dieser Produkte in den USA oder in Europa nicht möglich gewesen. In dieser Entwicklung haben weitere Prozesse ihre Ursachen, beispielsweise wurzelt der Verlust von Arbeitsplätzen in den westlichen Ländern genau in diesem Phänomen der Auslagerung der Wirtschaft in die billig produzierenden, asiatischen Länder.

Ein Ausblick in die Zukunft

Die Ursachen, die zur Globalisierung geführt haben, führen letztendlich in gleichen Teilen zu positiven und negativen Entwicklungen. Generell ist die Globalisierung als ein äußerst positives Phänomen zu betrachten, dass die Welt zusammenwachsen lässt, viele Prozesse vereinfacht und neue Impulse in beinahe jedem Lebensbereich setzt. Dennoch sind einige Vorgänge, wie beispielsweise die Verlagerung der Wirtschaft nach Asien, nur um billig produzieren zu können, als kritisch zu betrachten.

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