Treibhauseffekt – was ist das

Ohne Sonne würde es kein Leben auf unserer Erde geben. Sie sorgt dafür, dass das Erdklima so ist, dass ein Leben überhaupt erst möglich ist. Sie liefert ihre Energie durch recht kurze Wellenlängen, die sie durchgehend ausstrahlt. Diese Wellenlängen befinden sich im sichtbaren oder im angrenzenden Spektrum. Etwas ein Drittel der so erzeugten Energie wird direkt beim Auftreffen auf die Oberfläche der Erdatmosphäre wieder in das Weltall zurückgeworfen. Die restlichen zwei Drittel werden von der Oberfläche der Erde und zu kleinen Teilen von der Atmosphäre aufgenommen und absorbiert. Damit diese absorbierte Energie immer etwa gleich viel ist, muss auch die zurückgeworfene Energie, die in das Weltall geleitet wird, relativ konstant sein. Die Erde ist deutlich kühler als die Sonne. Sie strahlt ihre Energie in langen Wellen ab, die zum größten Teil im infraroten Spektrum zu finden sind. Würde die Erde jedoch zu viel Wärme abgeben, dann würde sie erkalten. Und so sorgen reflektierende Gasmoleküle dafür, dass die Erde zwar einen Teil der absorbierten Wärme wieder abgibt, ein Großteil derer aber trotz alledem in der Atmosphäre gehalten werden kann. Diesen Vorgang bezeichnet man als Treibhauseffekt, der einen sehr natürlichen Vorgang darstellt und der somit zu unserem täglichen Leben gehört.

Problematisch und gefährlich wird dieser Treibhauseffekt erst dann, wenn durch die absorbierten Treibhausgase zu viele schädliche Abgase in die Atmosphäre gelangen und durch diesen Prozess zu viel von der Wärme reflektiert wird. Passiert dies, entsteht ein ähnlicher Effekt wie in einem herkömmlichen Treibhaus. Die Temperatur auf der Erde steigt stetig an, was zu verheerenden klimatischen Veränderungen führt.

Der „gute“ Treibhauseffekt

Wie bereits erwähnt, gibt es einen guten und einen weniger guten Treibhauseffekt. Der gute und wirklich wichtige Treibhauseffekt wird von den Wissenschaftlern als natürlicher Treibhauseffekt bezeichnet. Bei diesem wird während eines Tages eine große Menge an kurzwelligen Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre auf die Erdoberfläche geleitet. Diese kurzwelligen Strahlen erwärmen die Erdoberfläche und die warme Erde strahlt ihrerseits die Wärme wieder in Richtung Weltall ab. Einen Teil der zurückgeworfenen Wärme wird in der Atmosphäre von einigen Luftbestandteilen festgehalten und gebunden. Dadurch wird die Lufthülle der Erde erwärmt, die uns noch zusätzlich zur Sonne Wärme spendet. Wäre dies nicht so, hätten wir in den Nachtstunden beispielsweise nur sehr niedrige Temperaturen, die im hohen Minusbereich liegen. Die Luftbestandteile, die die abgegebene Wärme in der Atmosphäre festhalten, werden Treibhausgase genannt. Zu diesen Treibhausgasen zählen unter anderem der Wasserdampf, Ozon, Methan und Kohlendioxid. Doch der Treibhauseffekt ist nur so lange natürlich und gut, wie die Treibhausgase in einer entsprechenden Anzahl vorhanden sind. Steigen diese an, so wird auch der Treibhauseffekt verstärkt, was sich negativ auf unser Klima auswirkt.

Der negative Treibhauseffekt und die Verursacher

Je höher die festhaltenden Luftbestandteile sind, umso höher fällt auch der Treibhauseffekt aus. Die Atmosphäre erwärmt sich über den Punkt hinaus, der eigentlich empfehlenswert ist. Durch unser unkontrolliertes Leben in den letzten Jahrzehnten haben wir alle gemeinsam dafür gesorgt, dass sich der Anteil der Treibhausgase in unserer Atmosphäre etwa verdoppelt hat. Dadurch wurde der natürliche Treibhauseffekt verstärkt. Und so stieg allein im 20. Jahrhundert die Temperatur der Erdoberfläche um rund ein halbes Grad Celsius an. Ein Großteil der Treibhausgase wird durch die Industrie ausgestoßen. Doch auch wir Menschen sorgen jeden Tag aufs Neue dafür, dass der Treibhauseffekt immer weiter ansteigt. Denn wir wollen auf unseren neu gewonnen Komfort nicht mehr verzichten, fahren auch kurze Strecken mit dem Auto, fliegen bevorzugt in den Urlaub und wollen auch zu Hause immer genügend Wärme und Licht zur Verfügung haben.

Als Hauptverursacher des negativen Treibhauseffektes wird an erster Stelle der zu hohe Ausstoß von Kohlendioxid angesehen. Er macht rund 50% des Effektes aus und entsteht unter anderem durch die Abgase von Autos und Flugzeugen und durch die unkontrollierte Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Brennstoffen wie beispielsweise Kohle, Holz, Erdgas oder aber auch Erdöl. Der zweite große Verursacher ist das so genannte FCKW. Hierbei handelt es sich um Fluorchlorkohlenwasserstoffe, welche sich in Kühlmitteln und in Lösungsmitteln befinden. Weiterhin kann man den Ausstoß von Methan und von Lachgas als Verursacher ausmachen. Letzteres ist sehr langlebig und kann sich bis zu 150 Jahre in der Atmosphäre halten.

Die Wende

Auch wenn viele Wissenschaftler seit Jahren vor den Auswirkungen des Treibhauseffektes warnen, konnte noch keine weltweite Linie für das Aufhalten des Effektes gefunden werden. Zwar gibt es viele Länder, die bereits versuchen, einen positiveren Weg einzuschlagen. Einen deutliche Verbesserung lässt sich allerdings nur dann erzielen, wenn alle Länder – vor allen Dingen die Hauptverursacher – die Verantwortung übernehmen und ein deutliches Zeichen setzen. Denn nur wenn vor allen Dingen im Bereich der Industrie einheitliche Regelungen für den Umweltschutz gefunden und angewandt werden, kann eine spürbare Wende stattfinden. Und auch nur dann lässt sich die Erhöhung der Temperaturen aufhalten. Passiert dies nicht, werden die Polkappen weiter schmelzen, der Meeresspiegel steigt an und lässt viele Inseln und Länder im Meer versinken. Zudem wird es zu immer größeren Umweltkatastrophen kommen. Stürme, große Trockenperioden und starke Niederschläge werden sich genauso abwechseln wie Überschwemmungen und starke Temperaturschwankungen. Keine schönen Aussichten für unsere Zukunft.

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