Globalisierung in Kap Verde

Die Ausbreitung einer globalen Verbindung unter den Ländern der Welt, in allen relevanten Bereichen wird als Globalisierung bezeichnet. Zu diesen Bereichen gehören Ökonomie, Sozialismus, Kultur und Ökologie. Die Globalisierung wird durch Politik, Einzelpersonen und die Staaten vorangetrieben. Einen besonderen Einfluss nehmen z. B.; der technische Fortschritt und die Kommunikation auf die Globalisierung. Der Inselstaat Kap Verde findet sich auf dem Globalisierungsindex von 2010 auf einem der weit abgeschlagenen Ränge, mit z. B.; dem Kongo und Niger, entnommen aus dem KOF Globalizationindex.

Der Inselstaat Kap Verde

Die Republik Kap Verde ist ein Inselstaat in Westafrika und ebenso von Gegensätzen geprägt. Neun der kapverdischen Inseln sind bewohnt. Die Inseln befinden sich im Zentralatlantik. Die Landesfläche beträgt ca. 4.033 km², mit einer Einwohnerzahl von ungefähr 523.568. Davon leben ca. 129 Einwohner auf einem km². Die Hauptstadt ist Praia. In Kap Verde gibt es eine Arbeitslosenquote von ungefähr 21 %. Der Staatshaushalt verzeichnet jährlich weniger Einnahmen, als Ausgaben. Die Staatsverschuldung des Inselstaates beläuft sich auf ca. 77, 5 %. Ein zunehmend wichtiges Standbein für Kap Verde ist der Tourismus. Durch die Halbwüsten ähnliche Vegetation und große Trockenheit gibt es wenig landwirtschaftliche Bebauung. Auch die Artenvielfalt der Tierwelt ist recht begrenzt. Die hohe Luftfeuchtigkeit und das milde Klima haben aber auch eine warme Wassertemperatur zur Folge, die den Tourismus fördert. Besonders an den Stränden wächst die Tourismusbranche.

Im Allgemeinen jedoch ist Kap Verde von Armut betroffen. Durch Hungersnöte in den 1940er und 1950er Jahren kam es zu einer starken Abwanderung. Dadurch sind in der heutigen Zeit die meisten Einheimischen sehr jung. Die wenige Landwirtschaft reicht nicht aus um den Eigenbedarf zu decken. Daher müssen ca. 90 % der Nahrungsmittel importiert werden. Der Staatshaushalt finanziert sich durch Einfuhrzölle und indirekte Steuern. Im Jahr 2004 erhob der Staat eine Mehrwertsteuer. Von der gesamten Bevölkerung verteilt sich etwas mehr als die Hälfte auf die Städte und Hauptinsel Santiago. Dies hat mit diversen Hoffnungen auf ein besseres Leben zu tun. Die medizinische Versorgung, auf die Anzahl der Bevölkerung bezogen, ist zu gering ausgeprägt. Ein Faktor der wiederum Kosten verursacht. Dafür ist die Schulbildung des Inselstaates recht gut entwickelt. Im Inselstaat gibt es viele Religionen, die aber einen friedlichen Kontakt pflegen.

Vor- und Nachteile der Globalisierung in Kap Verde

Im Jahr 1999 wurde der kapverdische Escudo an den Euro geknüpft. Seit diesem Zeitpunkt ist es das wichtigste Ziel der Nationalbank des Inselstaates die Stabilität des Geldwertes zu erhalten. Im Jahr 2008 schaffte es Kap Verde die Einstufung als Land mit mittlerer Einkommensklasse zu erreichen. Die Regierung arbeitet stetig daran ein entwicklungspolitisches Standbein zu erschaffen. Allerdings werden die Ziele im Bezug auf die erforderliche Marktlogik verfolgt. Dadurch treten soziale Aspekte oftmals in den Hintergrund. Die strengen, politischen Auflagen machen es den ärmeren Ländern schwer, den wirtschaftlichen Aufstieg zu schaffen. Durch die Globalisierung entstehen dem Staat Vor- und Nachteile. Betrachtet man den Export, so ist zu erkennen, dass der Inselstaat nur wenige Waren zum Exportieren besitzt, z. B.; Fische, Langusten, Bananen und Lederwaren. Zudem besitzt der Staat nur wenige mineralische Ressourcen. Dafür steht der Import im Mittelpunkt, dieser wird benötigt um den Großteil von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung aufzustocken.

Im Bezug auf den Import und die damit verbundenen Staatseinnahmen, durch erhobene Einfuhrzölle stellt sich die Globalisierung in Kap Verde als Vorteil dar. Auf der anderen Seite zeigt sich ein Nachteil im Bereich der Fischerei. Das Vorkommen von Fisch um den Inselstaat ist begrenzt. Die einheimischen Fischer können nur in unzureichender Kapazität davon Gebrauch machen. Dies liegt insbesondere an den schlechten technischen Voraussetzungen, da sie nur über handwerkliche Möglichkeiten verfügen. Beeinflusst durch die Globalisierung wird der größere Anteil der Fischbestände durch ausländische Flotten abgefischt. Der Inselstaat setzt für die Zukunft verstärkt auf den Tourismus. Dieser wird durch die Globalisierung vorangetrieben. Dennoch entwickelt sich die Tourismusbranche in Kap Verde nur langsam und in erster Linie an den Stränden. Auf lange Sicht wichtiger wäre jedoch das Wachstum im Bereich des Bergtourismus, in den kulturellen und historischen Bereichen. Doch durch diverse interne Unstimmigkeiten stagniert das Wachstum der Branche gerade hier. Bisher macht die Tourismusbranche ca. 10 % des Bruttoinlandproduktes aus.

Einen weiteren Vorteil bringt die Globalisierung dem Inselstaat durch die niedrigen Rohstoffpreise, denn dadurch sind die Preise für die dringend benötigten Nahrungsmittel und Genussmittel gesunken. Auch allgemein vereinfacht sich der Warenaustausch weltweit, so auch im Bereich der Technik. Durch seine geringen Einnahmen ist es dem Staat jedoch kaum möglich von neuen Technologien zu profitieren. Im Jahr 2010 beschloss die Regierung jedoch den zukünftigen Bau von vier Windparkanlagen. Diese sollen die Abhängigkeit vom Rohöl mindern. Der Staat Kap Verde ist Teil der sogenannten Parlamentarischen Freundschaftsgruppe, zusammen mit Guatemala und Portugal. Diese Gruppierung setzt sich, bezogen auf die Auswirkungen der Globalisierung, für den wirtschaftlichen und sozialen Ausgleich ein. In jedem Fall erfordert es noch viele wohl überlegte Entscheidungen und Veränderungen, um den Inselstaat durch die Globalisierung in eine bessere Wirtschaftslage zu führen. Die Teilhabe an der Globalisierung bringt zudem auch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mit sich. Die Weltwirtschaftskrise führt z. B. auch zu Rückgängen in der Tourismusbranche. So wird sich auch der Inselstaat Kap Verde mit den Konsequenzen auseinandersetzen müssen.

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