Globalisierung in Fidschi

In Deutschland profitieren wir nahezu täglich von der Globalisierung. Sie sorgt für unseren stetig wachsenden Wohlstand und lässt unsere Volkswirtschaft zu einer hochentwickelten und spezialisierten Weltmacht heranwachsen. Doch wie sieht es in den anderen Ländern aus? In den kleineren und weit weniger entwickelten Ländern, die zwar auch an der Globalisierung beteiligt sind, jedoch in einem völlig anderen Maß als wir in Deutschland? Was ist beispielsweise in Fidschi los?

Ein kleines Südseeparadies im Strudel der Globalisierung

Fidschi ist ein Kleinststaat im Südpazifik, mehr als 16.000 km von Deutschland entfernt und für viele auf den ersten Blick ein wahres Paradies. Unendlich lange Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und die exotischsten Früchte wollen dort genossen werden. Hinzu kommt ein permanent angenehmes Wetter und stetig freundliche Einheimische. Was will man mehr. Doch die Realität sieht etwas anders aus. Zwar ist dieses Land wunderschön und erfreut das Herz eines jeden Europäers, der bei dessen Anblick automatisch die kalten und nassen Wintermonate in unseren Breitengraden vergisst. Doch von Luft und Wärme können auch die Einwohner von Fidschi nicht leben. Und so versuchen sie, wie alle Länder ein großes Stück vom Kuchen der Globalisierung zu erhaschen, um in eine relativ sichere und stabile Zukunft blicken zu können.

Die Fidschi Inseln gehören dem Commonwealth an und genießen dadurch ein gutes Verhältnis zu anderen Ländern des Commonwealth. Die Wirtschaft des Landes ist sehr vielfältig und verlässlich organisiert. Somit ist für Investoren eine gute Basis geschaffen. Obwohl das Land eine sehr gut strukturierte Landwirtschaft hat, werden doch viele Grundnahrungsmittel aus Neuseeland und Australien importiert. Leider hat das Land ein Problem. Im Jahr 2000 gab es einen Putsch, der die Wirtschaft ins Wanken geraten ließ und einige Investoren verschreckt hat. Somit kam das wirtschaftliche Wachstum ins stocken und damit auch die Fortschritte im Bereich der Globalisierung. Nun kämpft sich das Land mit kleinen Schritten wieder an die bereits erreichten Erfolge heran und hofft, dass in Zukunft die Exporte wieder steigen und die Investoren den Weg auf die wunderschönen Südseeinseln zurückfinden.

Die Landwirtschaft in Fidschi

Fidschi setzt bei der Landwirtschaft hauptsächlich auf Produkte, die exportiert werden können. Das sichert die Teilnahme an der Globalisierung und langfristig gesehen einen guten Platz in der Weltwirtschaft. Und so baut das kleine Land hauptsächlich Zuckerrohr, Kokosnüsse, Ingwer, Kaffee, Kakao, Reis, Tabak und Ananas an. Viele der Produkte werden in Fidschi weiterverarbeitet, bevor sie zu ihren Zielländern verschifft werden. Das sorgt für genügend Arbeitsplätze im Land und kurbelt die Wirtschaft zusätzlich an. Hinzu kommt, dass die Fischerei und die Forstwirtschaft weitere Produkte liefert, die zu großen Teilen für den Export bestimmt sind und dem Land einen gewissen Wohlstand sichern. Als Hauptexportgut gilt allerdings das Zuckerrohr, welches veredelt wird und neben dem Fisch seit vielen Jahrzehnten das bedeutendste Exportgut des Landes ist.

Die Textilindustrie in Fidschi

Auch im Bereich der Textilindustrie versucht das Land der Globalisierung gerecht zu werden. Jedoch klappt dies nur in einem sehr geringen Maße, da dem Land schlichtweg die Einwohner fehlen, um in dieser Branche mit den ganz großen Ländern aus Asien und Südamerika mithalten zu können. Und so hat sich Fidschi auf einige kleine Textilstandorte beschränkt, die traditionelle Waren fertigen. Momentan arbeiten rund 15.000 Menschen in der Textilindustrie. Hauptsächlich sind dies Frauen, die für einen geringen Lohn hinter den Nähmaschinen sitzen und die gewünschte Kleidung zusammennähen. Doch der Lohn von etwa 75 Cent pro Stunde ist weltweit gesehen noch nicht der Niedrigste. In China und Indien müssen die Menschen dafür einen Tag arbeiten.

Damit viele Textilproduzenten in dem Land produzieren lassen, hatte die Regierung 1987 damit angefangen, großzügige Steuerbefreiungen für alle Investoren zu garantieren. Diese Steuerbefreiungen gelten jeweils für 13 Jahre. Danach muss der Steuersatz von 30% gezahlt werden. Ein Problem für viele Investoren, da sie diese Summe nicht aufbringen wollen und können. Das Resultat ist die Schließung vieler Fabriken. Meist ohne vorherige Ankündigung. Das kleine Land verfügt über große Goldvorkommen. Diese werden gezielt abgebaut und verschaffen dem Land ein gutes Einkommen. Gold aus dem Südseeparadies ist weltweit gefragt. Pro Jahr werden rund 3.500 Kilogramm davon abgebaut.

Der Tourismus in Fidschi

Besonders der Tourismus des Landes hat eine große wirtschaftliche Bedeutung. Betrachtet man die Touristenzahlen des Landes in Zusammenhang mit den anderen Inselgruppen im Südpazifik, so sind diese in Fidschi am höchsten. Über 400.000 Touristen sind es pro Jahr, die dem kleinen Paradies ein gutes finanzielles Zubrot sichern. Und das auch Dank der Globalisierung. Das Land verfügt über zwei internationale Flughäfen, die von mehreren großen Fluglinien angeflogen werden. Um die kleinen Resortinseln erreichen zu können, nutzen die Touristen kleinere Flugzeuge oder gar Boote. Die beliebtesten Reiseziele sind die Strände der Coral Coast oder die Inseln, Viti Levu, Yasawas, Mamanucas oder auch Taveuni.

Zudem ist der Tauchsport auf den Fidschi Inseln sehr beliebt und verbreitet. Einreisen darf jeder, der ein gültiges Rückreiseticket besitzt, genügend finanzielle Mittel mitbringt und nicht länger als vier Monate bleiben möchte. Fidschi – so klein das Land auch sein mag – ist somit recht gut in die Globalisierung integriert wurden und das Land tut sein Besten, einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Und das nicht nur, um von der Staatengemeinschaft nicht vergessen zu werden. Nein, das Land kämpft mit Hilfe der Globalisierung für ein besseres und abgesichertes Leben. Für einen noch höheren Lebensstandard seiner Einwohner und für die Chance, auch in Zukunft nicht „nur“ das Paradies im Pazifik zu sein, sondern auch ein zuverlässiger Handelspartner, der weltweit anerkannt und geschätzt wird.

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