Globalisierung und Ökologie

Die Globalisierung ist eine Erscheinung unserer Zeit, die immer weiter voranschreitet und die zum einen recht positive Aspekte mit sich bringt, die uns das Leben erleichtern und einem Großteil der Menschheit ein besseres Leben ermöglichen, zum anderen aber auch mit einigen negativen Merkmalen aufwartet. Doch wie wirkt sich die Globalisierung auf unsere Ökologie aus? Welche Vor- und Nachteile lassen sich hier aufzeigen?

Das Ökosystem der Erde

Die Bevölkerung der Erde wächst stetig an. Mit ihr wachsen die Müllberge und der Rohstoffverbrauch. Und auch die Nutzung von Energie ist im ständigen Aufwärtstrend. Dies wirkt sich sehr stark auf unsere Luft, unsere Böden und unsere Gewässer aus. Sie leiden unter der stärkeren Verschmutzung und kommen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen. Unser Ökosystem beginnt zu kippen. Und dies kann verheerende Folgen für die Menschheit haben. Viele Industriestaaten haben dies bereits erkannt und versuchen mit den unterschiedlichsten Mittel entgegenzusteuern. Doch dies ist leider nur bedingt möglich. Denn soll ökologisch nachhaltig produziert und angebaut werden, so ist dies nur machbar, wenn sich auch das Konsummuster ändert. Wenn nicht mehr billigste Preise bei jedem Artikel erwartet werden und wenn wir als Kunden und Endverbraucher von der stetigen Verfügbarkeit aller Produkte absehen könnten. Bis dahin ist aber noch ein langer Weg und wir müssen uns mit den Folgen der Globalisierung im Bereich der Ökologie auseinandersetzen.

Die Erderwärmung

Das für die Menschheit am einfachsten zu begreifende Problem der Globalisierung ist die Erderwärmung. Sie betrifft alle und bringt – soweit sie sich nicht mehr aufhalten lässt – verheerende Folgen mit sich, die momentan noch so unwahrscheinlich klingen, dass man sie eigentlich gar nicht begreifen und realisieren möchte. Fakt ist, dass sich seit dem 19. Jahrhundert die Temperaturen auf der Erde um rund 1 Grad erhöht haben. Das klingt nicht viel und betrachtet man dies über den langen Zeitraum, so scheint diese Zahl noch kleiner zu werden. Doch dem ist leider nicht so. Vielmehr ist diese Zahl alarmierend und zwingt uns alle zu einem schnellen Handeln.

Die Hauptschuld an der Erderwärmung liegt bei uns Menschen. Waldrodungen, Massentierhaltung und die Verbrennung von fossilen Energieträgern wird von den Menschen gesteuert. All diese Dinge kurbeln die Erderwärmung an. Wenn diese nicht reduziert werden, kann die Erderwärmung am Ende des 21. Jahrhunderts bei 4 Grad liegen. Das bedeutet, dass die Meeresspiegel um 20 bis 30 cm ansteigen. In einigen Regionen könnte der Anstieg sogar mehr als 1 Meter betragen. Flache Landstriche würden überschwemmt und den Menschen so kostbares Land genommen.

Doch dem noch nicht genug. Durch den hohen CO2-Ausstoß kommt dieses Gas auch unweigerlich mit den Meeren in Berührung. Es wird von ihnen als Kohlensäure aufgenommen und sorgt dafür, dass die Meere schrittweise versauern. Viele Organismen in den Meeren würden dadurch gefährdet sein. Die Fischbestände schrumpfen und viele Arten sterben aus. Doch es gibt noch weitere schlimme Folgen. Naturkatastrophen nehmen zu. Schlimme Überschwemmungen, lange Trockenperioden und eisige Winter sind hier nur der Anfang. Die Folgen wären Ernteausfälle und große Probleme bei der Versorgung mit Trinkwasser. Dies führt dazu, dass sich ganze Lebensräume verändern oder gar nicht mehr zur Verfügung stehen würden.

Die Waldbestände

Schaut man sich einmal die Waldbestände weltweit an, so wird man feststellen, dass momentan noch rund 30% der Landflächen bewaldet sind. Das ist gut so, da der Wald sehr wichtig für unser ökologisches Gleichgewicht ist. Wird dieser durch die Globalisierung nun aber weiter abgeholzt, kann weniger Kohlenstoff akkumuliert werden. Der Treibhauseffekt erhöht sich und treibt dadurch den Klimawandel stetig voran. Beide Dinge hängen also voneinander ab und können nur gemeinsam bekämpft werden.

Doch warum werden immer mehr Waldflächen gerodet?Die immer stetig wachsende Weltbevölkerung und der Drang nach Wohlstand und Unabhängigkeit treibt viele Länder dazu, ihre Waldflächen in Ackerland umzuwandeln. Denn Ackerland bedeutet Nahrung und Teilhabe am weltweiten Handel. Zudem werden vor allen Dingen die tropischen Hölzer für den Möbelbau verwendet. Möbel, die als Luxusgüter gelten und von den reichen Industrienationen nachgefragt werden. Eine Nachfrage, die im Endeffekt unsere Zukunft und die Existenz der Menschheit bedroht.

Der Wasserverbrauch

Schaut man sich einmal die großen Wasservorkommen auf der Erde an, so ist es verwunderlich, dass immer von Wasserknappheit gesprochen wird. Schließlich könnte man meinen, dass es durch die sehr großen Meere genügend Wasser geben müsste. Doch mit der Wasserknappheit wird das Süßwasser – also unser Trinkwasser – bezeichnet. Und hier liegt der Anteil am gesamten Wasservorkommen bei mageren 2,5%. Von diesen 2,5% sind jedoch rund 2/3 in der Schneedecke und im Eis in den kalten Regionen gebunden. Der Rest des Trinkwassers wird zum Großteil in der Industrie und der Landwirtschaft benötigt. Nur rund 10% werden für den häuslichen Gebrauch eingesetzt.

Durch die Globalisierung steigt der Anteil des Trinkwassers in der Industrie ständig an. Die Reserven verringern sich und eine Wasserknappheit droht. Denn allein in den letzten 70 Jahren hat sich der Wasserverbrauch um 600% erhöht. Besonders sichtbar wird diese Knappheit, wenn sich der Grundwasserspiegel senkt und Flüsse und Seen weniger Wasser führen.

Bedrohte Tierarten

Und auch auf unsere Tierbestände wirkt sich die Globalisierung aus. Durch die Reduzierung ihrer Lebensräume sterben pro Tag rund 100 Pflanzen- und Tierarten aus, die wir mitunter noch nicht einmal erforschen durften. Und das aufgrund unseres Lebenswandels, der Globalisierung und der Missachtung der Folgen für unsere Zukunft.

Ein gutes Beispiel für bedrohte Tierarten sind die Bienen. Die kleinen fleißigen Helfer, die in der Landwirtschaft unerlässlich sind und nicht nur einen leckeren Honig liefern, sondern auch für rund 2/3 aller Nahrungsmittel die so wichtige Bestäubung liefern. Doch die Zahl der Imker sinkt immer weiter und somit auch die Bestände an Bienenvölkern. Hinzu kommen Parasiten und Krankheiten, die die kleinen Bienen schwächen und ihr Leben bedrohen. Die Folgen für das ökologische Gleichgewicht sind verheerend. Denn gibt es keine Bienen mehr, gibt es auch viele Nahrungsmittel nicht mehr. Das bedeutet Hunger und Elend für die Menschheit. Aus diesem Grund müssen bedrohte Tierarten geschützt und gefördert werden, damit diese sich vermehren und ihren Teil zu einem ausgewogenen ökologischen Gleichgewicht beitragen können.

Es muss etwas passieren

Die Globalisierung lässt sich nicht mehr aufhalten. Und das ist auch gut so. Denn sie bringt einem Großteil der Menschen viele Vorteile, die niemand mehr missen möchte. Doch damit die Globalisierung unsere Ökologie und Umwelt nicht zerstört, muss nach Mitteln und Wegen gesucht werden, die ein Gleichgewicht zwischen beiden Aspekten ermöglichen. Zwischen der so wichtigen Globalisierung und unserer Umwelt, die ebenso wichtig ist und ohne die wir nicht existieren können. Heute nicht und auch nicht in der Zukunft.

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