Globalisierung der Kultur

Globalisierung ist ein Begriff, der in aller Munde ist, der viel benutzt wird, und der naturgemäß auch stark polarisiert. Was für die einen eine große Chance darstellt, die potentielle Verknüpfung aller Menschen, eine Teilhabe aller auf diesem Globus lebenden Menschen, scheint anderen wiederum als Nivellierung, als unglaubliche Verflachung, und auch als ein „Der Große frisst den bzw. die Kleinen“. So hat natürlich jeder mit der Globalisierung zu tun, und dies in allen Bereichen des täglichen Lebens. Der Spezialaspekt der Globalisierung der Kultur, ist ein Phänomen, das ebenfalls für sehr unterschiedliche Reaktionen sorgt. Für manche ist die Vorstellung, dass sie weltweit über ihren Lieblingsstar auf Facebook oder in anderen Netzwerken kommunizieren können, einfach toll, mehr als nur einfach geteilte Freude, für die „Gegenseite“ ist das weltweite Auftreten der durch sehr starke Marketingmaßnahmen empor gekommenen Superstars ein Zeichen für die Verflachung bzw. sogar den Niedergang jeglicher Kultur.

Wie man einzelne Richtungen der Kultur aber auch beurteilen mag, die Tatsache, dass man jederzeit über bestimmte Internetseiten Lieder oder Videos rezipieren kann, führt natürlich dazu, dass die Kultur auch eine Globalsierung erfährt. Nun ist populäre Musik nicht der einzige Bereich der Kultur, sondern es gibt ebenfalls Beispiele dafür, dass die Globalsierung der Kultur auch interessant und vielseitig sein kann. Während man früher ein Museum „live“ besuchen musste, ist dies heute auch virtuell möglich. Ein Rundgang durch den Louvre gefällig? Schon passiert, man tritt ein und arbeitet sich bis zur Mona Lisa vor, und das ganz ohne Warteschlangen oder hohe Eintrittspreise.

Globalsierung, Kultur für alle

Um den Gedanken der global und jederzeit möglichen Museums- und Ausstellungsbesuche fortzuführen, kann man sich nun vorstellen, was danach passiert. Ein virtueller Besucher hat den besagten Rundgang hinter sich. Er hat den Louvre von innen gesehen, hat endlich die – oftmals enttäuschende – Mona Lisa betrachtet und möchte sich nun darüber austauschen. Im Freundeskreis befinden sich nur Kulturmuffel, so dass der besagte virtuelle Besucher des Louvre seinen Enthusiasmus eben mit anderen Leuten teilen muss als mit Kumpel X.

Das ist dank der Globalisierung auch kein Problem mehr, denn schon naht der nächste globale Vorgang. Man geht in ein Netzwerk, in dem sich just einige andere Leute darüber äußern wollen, wie ihnen der Louvre gefallen hat. Die Kommentare sind vielleicht nicht immer von allzu großer Sachkenntnis gekennzeichnet, auch hapert es manchem an den richtigen Worten, aber was zählt, ist, dass überhaupt ein Austausch statt finden kann, niemand mit seiner Mona Lisa Enttäuschung bzw. Begeisterung allein dastehen muss. Die Kommentare können dabei auch eine große Hilfe sein, einige Kunstwerke besser beurteilen zu können, denn es verirren sich auf solche Seiten durchaus auch einmal echte Fachleute, die einiges an Hintergrundwissen beisteuern können. Aha, denkt sich manch einer, wenn er alle Kommentare durchforstet hat, so ist das alles zu verstehen.

Die Globalisierung der Kultur bedeutet in dem Beispiel nicht mehr oder weniger als ein weltweites Teilen von Eindrücken, Meinungen und Informationen über kulturelle Phänomene.

Manche Entdeckung wird erst durch das Internet möglich

Die „Ochsentour“, die früher fast jeder Künstler durchlaufen musste, um als Sänger, Maler oder Entertainer überhaupt wahrgenommen zu werden, hat sich heute zu einer sehr netten Kurzmedientour entwickelt. Wer es geschickt anstellt, erhält sogar schon im zarten Alter von 14 Jahren so viel Zuspruch aufgrund seiner Internetpräsenz, dass er voller Selbstbewusstsein an eine Karriere gehen kann.

Justin Bieber, der schon jetzt einige Millionen US Dollar sein Eigen nennt, ist solch ein Beispiel. Den ambitionierten Jungen sahen eben nicht nur seine Landsleute auf Videos oder auch live, und das recht gerne, sondern weltweit alle möglichen, überwiegend weiblichen Fans. Eine wahre Justin Bieber Hysterie machte sich breit, die als Nebenprodukt natürlich auch wieder zu Kommentaren und einer Kommunikation weltweit führte. Dass „Ain´t he cute?“ nicht allzu fachmännisch ist, liegt in der Natur der Sache bzw. im Alter seiner Fans begründet, aber profitiert hat der „cute“ Junge auf jeden Fall von der unglaublichen Verbreitung seiner „Botschaft“.

Womit wir auch bei einem weiteren Thema angelangt wären, nämlich, in welcher Sprache der weltweite Austausch nun statt findet. Da hat sich klar als Gewinner und damit als Lingua Franca die englische Sprache durchgesetzt, die von einigen Gegnern der Globalisierung jeglicher Art ja schon lange als „Imperialistensprache“ gescholten wird. Sei es drum, weltweit wird eben auf Englisch kommuniziert, und das in allen Bereichen des täglichen Lebens!

Wenn man sich den europäischen Grand Prix de La Chanson als ein Beispiel ansieht, der ursprünglich vorsah, dass jedes Land seinen Beitrag in der jeweiligen Landessprache zu leisten hat, nun aber auch englische Texte der Kandidaten aus Aserbaidschan akzeptiert werden, wird deutlich, dass Englisch die all umfassende Sprache ist, die man weltweit versteht. Hierin liegt aber auch eine logische Konsequenz der Globalisierung, dass man sich auf eine Sprache einigen musste, denn Babylon funktioniert hier nicht mehr.

Ein Star werden kann im Internetzeitalter theoretisch jeder

Wer die Spielregeln des Internets kennt und sie gut beherrscht, kann sich heute durchaus den Traum erfüllen, den jedes Kind einmal hatte: „Wenn ich groß bin, werde ich ein Star!“. Die Erfüllung dieses Traums ist heute sehr stark in Reichweite gelangt, denn wer oder was ein Star ist bzw. wird, ist nicht unbedingt eine Frage der Qualität, sondern der Verbreitung über die Medien, der Kenntnisse der aktuellen Trends etc.

Um mit Begriffen aus dem Marketing zu arbeiten, kann sich jeder mit seiner Ware (Singen, Tanzen, Rappen, Comedy) positionieren, sich selbst vermarkten und seinen Marktwert dabei stets erhöhen bis zur absoluten Maximierung. Wem das zu profan klingt, der kann sich das Ganze auch anders vorstellen: Ich habe nun einmal eine großartige Stimme, ich kann toll tanzen oder mich geschickt bewegen, ich sehe großartig aus, und alle, alle sollen es wissen! Die Möglichkeiten sind heute gegeben, auch wenn man eher klein anfängt, sich langsam eine Fangemeinde aufbaut, die eines Tages nach dem Star in spe geradezu schreit.

So fangen viele Karrieren nun einmal heute an, mit selbst gedrehten Videos, mit Gefolgschaften in sozialen Netzwerken, mit Botschaften, die vor allem dies sein müssen: originell, im Trend und auffindbar. Damit lässt sich schon einiges erreichen, und wenn man mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein an seine Fans heran geht, kann der Aufstieg manchmal schnell und unaufhaltsam sein.

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