Erderwärmung & Meeresspiegel

Wasser gefriert bei einer Temperatur von 0 °C – das hat noch jedes Grundschulkind gelernt. In der Umwelt mag das etwas anders aussehen, da Wasser dort Salz oder andere Stoffe enthalten kann, die diese Faustregel verändern. Fest steht jedoch, dass Wasser in der Umwelt auch nur dadurch gefrieren kann, dass die notwendige Temperatur dafür gegeben ist. Durch die Erderwärmung könnte diese gefährdet sein, das Wasser schmilzt: Und es kommt zu verheerenden Folgen, die sich durch die Veränderung des Meeresspiegels ergeben.

Wasser und seine Eigenschaften

Beim Meerwasser handelt es sich immer um Salzwasser. Der Grad des Salzgehaltes wird als Salinität bezeichnet und ist nicht nur in der Geographie, sondern auch in der Ökologie und in der Chemie ein Begriff. Je höher die Salinität, desto kälter muss es sein, damit das Wasser gefriert. Wenn diese Temperatur nicht mehr gegeben ist, schmilzt das Wasser und vermischt sich mit dem flüssigen Meerwasser. Sind die geschmolzenen Wassermengen groß genug, kommt es langfristig zu einem Anstieg des Meeresspiegels.

Wenn Wasser gefriert, wird es außerdem dichter: Das bedeutet, dass in festem, gefrorenem Wasser mehr Wassermoleküle enthalten sind als in flüssigem Wasser. Und daraus wiederum ergibt sich, dass geschmolzene Eismassen mehr Wasser ins Meer ablassen, als man vielleicht vermuten würde.

Der steigende Meeresspiegel

In den Alpen und anderen Gebirgsregionen wird man vom gestiegenen Meeresspiegel vermutlich nicht viel bemerken. Anders ergeht es jedoch den Küstenregionen oder Ländern, die über viele Flächen verfügen, die unter dem aktuellen Meeresspiegel liegen. Diese würden überflutet, wenn der Meeresspiegel auch nur um wenige Meter steigt. Passieren könnte das, indem die Eismassen an den Polen sowie die großen Gletscher durch die globale Erwärmung schmelzen. In Europa betrifft der steigende Meeresspiegel weite Teile der Niederlande und Englands, aber auch die deutschen Nord- und Ostseeküsten. Diese würden überflutet und es steht nicht fest, ob man sie mithilfe von Dämmen oder anderen künstlichen Methoden langfristig retten könnte.

Soziologische Folgen des steigenden Meeresspiegels

Die Abschätzung der Folgen für die Gesellschaft, wenn der Meeresspiegel steigt, lassen sich derzeit nur vermuten. Fest steht, dass die Überflutungen bei ausreichend großer Wassermenge auch Städte betreffen würde, die nahe an der Küste oder in einer Landschaft liegen, die bereits jetzt unterhalb des Meeresspiegels liegt. Die darin lebenden Menschen hätten keinen Wohnort mehr, wichtige Stätten des Landes gingen verloren und die Betroffenen müssten langfristig umgesiedelt werden. Wenn sie in ihrem eigenen Land keinen Wohnort mehr finden, müssten sie auswandern, was weitere politische Probleme nach sich zöge.

Ökologische Folgen

Steigende Meeresspiegel bedeuten, dass der Lebensraum für Wassertiere zunehmen könnte. Was für eine Tiergruppe gut ist, bedeutet für andere jedoch, dass sie ihre Lebensräume aufgeben müssten. Europäische Arten finden vermutlich neue Lebensräume, denn sie sind anpassungsfähig und haben einige Ausweichmöglichkeiten. Ob es zum Artensterben kommt, lässt sich heute noch nicht sicher sagen. Brisanter wird die Frage, wenn man Tierarten aus dem australischen oder Südseeraum betrachtet. Diese sind teilweise auf ihren Inseln einzigartig und kommen nirgends sonst vor.

Wenn nun die einmaligen Bedingungen ihres Lebensraums verschwinden, ist es sehr wahrscheinlich, dass der Mensch sie nicht retten kann. Eine Zoohaltung unter simulierten Bedingungen wäre denkbar, doch auch dann würde die Art in der freien Wildnis fehlen und man könnte sie auch nicht wieder auswildern, da sie nicht überleben würde – das Aussterben stünde also nach wie vor im Raum.

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