Schneesturm in den USA 2014

Seit Anfang Januar 2014 sorgt der heftige Wintereinbruch über dem mittleren Westen und der Ostküste der USA für Schlagzeilen: Mehr als 16 Menschen starben bis jetzt aufgrund der eisigen Kälte, der Verkehr auf den Straßen und in der Luft kam teilweise völlig zum Erliegen und mancherorts wurde der Notstand ausgerufen.

Zunächst hatte es schwere Schneefälle gegeben, bis zu 60 cm Schnee waren innerhalb kürzester Zeit gefallen. Die darauffolgende eisige Kälte machte die Situation nicht einfacher: Temperaturen von teilweise 35 Grad unter null und starker Wind ließen alles zu Eis gefrieren. Die extrem niedrigen Temperaturen in Kombination mit dem heftigen Wind führen zu einer besonders niedrigen „gefühlten Temperatur“ und stellen ein großes Risiko für die Bevölkerung dar. Experten warnen davor, bei starkem Wind und Minusgraden das Haus zu verlassen, da die Gefahr besteht, dass innerhalb weniger Minuten ungeschützte Teile der Haut erfrieren.

Härtester Winter seit Jahrzehnten

Für die betroffenen Staaten sind der Schneesturm und die Kälte der stärkste Wintereinbruch seit mehreren Jahrzehnten. Selbst in Bundesstaaten wie Minnesota, wo enorme Schneemassen im Winter zur Normalität gehören, blieben zuletzt 1997 die Schulen aufgrund der Witterung geschlossen. Der Gouverneur von Minnesota beschloss, den Unterricht ausfallen zu lassen, da die Sicherheit der Kinder oberste Priorität habe. Auch in sportlicher Hinsicht erinnern sich viele an die letzte klirrende Kälte: 1967 fand der legendäre „Ice Bowl“ statt, bei dem den Schiedsrichtern die Trillerpfeifen an den Lippen festfroren.

Zwar sind Schneestürme in einigen Teilen der USA nichts ungewöhnliches, jedoch gab es dermaßen niedrige Temperaturen und eine gefühlte Temperatur von bis zu minus 50 Grad seit mehr als 20 Jahren nicht mehr, sodass viele US-Bürger von „Rekordkälte“ sprechen.

Welche Rolle spielen Klimawandel und Globalisierung?

Bei solchen Wetterkapriolen stellt sich unmittelbar sie Frage, ob der Klimawandel die Ursache dafür ist. Hier teilen sich in den USA die Meinungen: Klimawandelskeptiker verhöhnen die Theorie von der globalen Erderwärmung und meinen, dass anscheinend eher eine weltweite Abkühlung des Klimas vorliege. US-Klimaschutzgegner mokieren sich über die Anhänger des Klimawandels, allen voran über Al Gore, der vor dem Klimawandel warnt. Die Skeptiker sehen sich beim Anblick des Thermometers und des Schnees durchaus bestätigt.

Der Hohn gipfelt in den Medien in Form von Blogeinträgen und Werbespots: auf rechten Blogs wird verkündet, dass eine Kongressanhörung zum Klimaschutz aufgrund der Witterungsverhältnisse verschoben werden musste, im Radio umjubelt man das Schneechaos als letzten Sargnagel für die Klimawandel-These und Republikaner wettern in Spots gegen die Demokraten, die ein Klimaschutzgesetz fordern und jetzt doch bitte ihren Wählern beim Schneeschaufeln assistieren sollen. Die Klimaschützer lassen den Spott jedoch nicht auf sich sitzen und kontern. Sie behaupten, dass der Klimawandel und somit die Erderwärmung ein schleichender Prozess über Jahrhunderte hinweg sei. Außerdem wären ihrer Meinung nach einzelne Tiefsttemperaturen und Schneestürme kein Beweis für einen Abbruch des Trends. Diese These untermauern die Umweltschützer mit aktuellen Ergebnissen der Wissenschaftler, die verkündeten, dass es im letzten Jahrzehnt so warm war wie noch nie seit Beginn der Temperaturmessungen.

Wetterextreme außerhalb der USA

Auch außerhalb der USA herrschen momentan extreme und ungewöhnliche Wetterverhältnisse: Temperaturen im zweistelligen Bereich bei uns in Europa mit Hochwasser in Großbritannien, Hitzerekorde in Südamerika und Australien. Auch wenn die Gründe für diese Wetterphänomene verschieden sind, haben sie laut Experten eins gemeinsam: Sie können zwar nicht unmittelbar mit dem Klimawandel in Verbindung bringen, jedoch sind sie ein Vorgeschmack auf das, was im Zuge der weltweiten Erwärmung zu erwarten sein wird. Expertin in Europa sind sich sicher: Extreme Witterungsverhältnisse werden sich auf der globalisierten Welt häufen, besonders in Küstenregionen.

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