Weltwirtschaft und Globalisierung

In einer globalisierten Welt herrscht eine verstärkte Verknüpfung zwischen Staaten und Volkswirtschaften. Viele der Waren, die in Europa gekauft werden, kommen aus fernen Ländern. Zu diesen Ländern gehören auch Entwicklungsländer, in denen Waren hergestellt werden, auf die die hoch industriellen Länder nicht mehr verzichten können, da sie mittlerweile zum Alltag gehören. Zu diesen Waren gehören Kaffee, Tee, aber auch Textilien.

Hat die Globalisierung positive oder negative Auswirkungen?

Es kommt darauf an, wen man gerade fragt. Entwicklungsländer, die politisch instabil sind und nicht über eine ausreichende Infrastruktur verfügen, sind trotz unterdurchschnittlicher Löhne kein attraktiver Handelspartner und sind deswegen global nicht gut vernetzt. Die sogenannten Schwellenländer, die relativ niedrige Lebenshaltungskosten und Löhne haben, sind attraktive Handelspartner. Unternehmen, die ihre Produktion in entsprechende Länder auslagern, passen sich in den gezahlten Löhnen dem Schwellenland an. Sie bemühen sich also oft nicht, die Arbeitsbedingungen ihrer Herkunftsländer den dortigen Bedingungen anzupassen. Dies hat zur Folge, dass die Produktionsbedingungen immer noch denen der dortigen Firmen entsprechen, obwohl es oft große und bekannte Firmen sind. Dies führt dazu, dass die Arbeiter wenig Chancen haben, mehr Bildung und mehr Einkommen zu erreichen. Oft reichen die Löhne gerade, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Geld für das Alter oder für eine bessere Bildung zu sparen ist ihnen oft nicht möglich. So entstehen Abhängigkeitsverhältnisse zu der Firma und eine Kündigung ist oft nicht möglich. In manchen Schwellenländern wie in Indien entwickelt sich aber aller Nachteile zum Trotz eine gut gebildete Mittelschicht. Diese Bildungsaufsteiger finden sich oft in den Großstädten. So ist ständig Bewegung in der Weltwirtschaft.

Im Gegenzug bewirkt der Weggang einer Firma in ein Schwellenland eine höhere Arbeitslosigkeit im vorherigen Standort. Die Arbeiter werden entlassen und müssen sich eine neue Arbeit suchen. Darüber hinaus bewirkt die unausgesprochene Drohung, dass eine Firma sich bei zu hoher Steuerlast ins Ausland verlagern werde, zu einer Politik, in der Firmen weniger Steuern zahlen als Staaten in europäischen Ländern eigentlich benötigen. Unter diesen Bedingungen verändert sich auch die Sozialpolitik in den Ländern, aus denen die Firmen sich zurückziehen. Die Globalisierung hat also auch einen großen Einfluss auf politische Entscheidungen und Ausrichtungen. Ein Vorteil und ein Nachteil gleichermaßen ist die Tatsache, dass zum Beispiel in Deutschland Waren des täglichen Gebrauchs, aber auch Lebensmittel für Leute mit geringem Einkommen erschwinglich sind. Ein Beispiel sind bestimmte Mode-Ketten, die billig im Ausland produzieren lassen, sodass ein T-Shirt bereits für fünf Euro zu kaufen ist. Auch Kaffee, Bananen und technische Geräte sind so für alle Gesellschaftsschichten preiswert zu bekommen. Hier ist der Nachteil, dass diese günstigen Preise wieder zu Lasten der Arbeiter in den Produktionsländern gehen. Hier liegen Nachteile für beide Parteien. Besonders Menschen mit geringer Bildung sind von Arbeitslosigkeit betroffen, wenn Firmen ins Ausland gehen. Da Menschen mit geringer Bildung aber oft über wenig Einkommen verfügen, haben sie wenige Auswahlmöglichkeiten bei dem Kauf ihrer Waren. Sie fördern diese eine Politik der geringen Löhne im eigenen und im fremden Land.

Globalisierung und Fairer Handel

Die Weltwirtschaft lässt sich aber durch bewusstes Konsumieren in der westlichen Welt steuern. Fairer Handel ist ein durch Organisationen kontrollierter Handel, der den Erzeugern einen über dem Weltmarktpreis liegenden Mindestpreis für ihre Produkte garantiert. In der Produktion werden andere Bedingungen in Bezug auf Umweltschutz und Löhne eingehalten. Oft sind mit der Produktion auch Bildungsmöglichkeiten für die Arbeiter verbunden und auch eine bessere Gesundheitsvorsorge. Durch partnerschaftliche Beziehungen zwischen Händler und Produzenten werden die dortigen Arbeitsbedingungen verbessert. Die Produkte aus fairem Handel sind mit bestimmten Labels bezeichnet, die allgemein bekannt sind.

Der Nutzen des Fairen Handels

Fairer Handel, so ist das Ergebnis mehrerer Studien, verbessere das Leben der Produzenten und deren Familien. In Entwicklungs- und Schwellenländern bewirke Fairer Handel einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung des Landes. Ein häufigerer Besuch von Schulen, eine verbesserte Gesundheit und eine verbesserte Nahrungssituation gingen mit dem Fairen Handel einher. In der Regel haben die Produzenten auch eine höhere Chance einen Kredit zu bekommen und so Verbesserungen in ihrer wirtschaftlichen Lage zu erreichen. Da es in der Weltwirtschaft aber immer Wechselbeziehungen gibt, ist es für Konsumenten von Vorteil, Produkte aus Fairem Handel zu kaufen. Solidarität mit Arbeiterin in anderen Ländern wird in Zeiten der Globalisierung immer nötiger, da unser Handeln direkte Auswirkungen auf Menschen anderer Länder hat. Auch unser Klima verändert sich, wenn in anderen Ländern billig, aber nicht nach den nötigen Umweltstandards produziert wird. Ist der Verbraucher bereit, mehr für Produkte zu bezahlen und übt er wirtschaftlichen Druck auf die entsprechenden Firmen auf, kann er bewirken, dass Menschen ein angemessener Lohn gezahlt wird. Aber auch der Druck auf ihn selbst sinkt, indem er sich mit anderen Menschen solidarisiert. Fazit: In Zeiten der Globalisierung sollte man seine Handlungen stets reflektieren. Es gibt klare Nachteile, aber auch viele Vorteile. Die Welt ist eindeutig kleiner geworden, aber das eröffnet auch Chancen, indem man voneinander lernt und miteinander kommuniziert. Es liegt in der Hand der Weltbevölkerung, ob die Vorteile auf Dauer überwiegen werden.

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