Globalisierung in Schweden

Das Königreich Schweden befindet sich auf der skandinavischen Halbinsel im Norden Europas. Es ist eine parlamentarische Monarchie und seit 1995 Mitglied der Europäischen Union. Weiterhin ist es auch noch ein Mitglied des Nordischen Rates. Mit einer Fläche von 450,295 km² und gerade einmal ca. 9,5 Millionen Einwohnern ist das Land eher dünn besiedelt. Aufgrund seiner Lage am Rande von Europa musste sich Schweden jeher für den Handel aus aller Welt öffnen. Somit konnte die Globalisierung in diesem Land stark angekurbelt werden.

Globalisierung – Begriffsklärung

Doch was ist Globalisierung überhaupt? Unter diesem Begriff werden Prozesse verstanden, bei denen die weltweiten Beziehungen zwischen verschiedenen Ebenen verstärkt und ausgebaut werden. Diese Ebenen können die Gesellschaft im Allgemeinem, Institutionen, Staaten oder auch nur einzelne Individuen umfassen. Sie wirken sich also auf unterschiedliche Bereiche wie zum Beispiel die Wirtschaft, Politik, Kultur und Kommunikation aus. Es lässt sich erkennen, dass Globalisierung ein Versuch ist, wichtige Prozesse der Gegenwart aus der Gesellschaft und Ökonomie zu beschreiben. Auffällig ist, dass der Begriff Globalisierung oftmals jedoch nur in Zusammenhang mit der Wirtschaft verwendet wird, was im ursprünglichen Sinne nicht exakt ist, da die Wirtschaft nur ein Teil der Globalisierung ist. Abhängig des Bereiches, aus dem die Person kommt, die dieses Wort definiert, wird sich meist nur auf einen der vielen betreffenden Bereiche spezialisiert, was zur Folge hat, dass der Begriff Globalisierung vor allem in den Sozialwissenschaften stark verbreitet ist.

Die handlungsfreudigen Schweden

In Schweden ist die Globalisierung schon seit Jahren vor allem in der Wirtschaft spürbar. Da Schweden stark vom internationalen Handel abhängig ist, findet ein reger Import und Export in diesem Land statt. Bereits im Mittelalter wurden die reichen Rohstoffvorkommen und Bodenschätze abgebaut und für Handelszwecke verwendet. Die wichtigsten Exportländer sind dabei mit 11,9% die USA, mit 10,2 % Deutschland, Norwegen mit 8,3 % und Großbritannien mit 7,8 %. Auch wichtigste Produkte für den Export sind erkennbar. Zu diesen zählen Maschinen, Elektro- und Elektronikprodukte und KFZ. Des Weiteren zählen zusätzlich noch KFZ-Bestandteile zu diesen Produkten.

Außerdem ist Schweden der zehntgrößte Rüstungsexporteur der Welt. Jedoch ist nicht nur der Export in Schweden stark ausgeprägt. Auch im Import lässt sich solch eine intensive Vernetzung erkennen. Zu den wichtigsten Importländern zählen mit 19 % Deutschland, Dänemark (8,8%) und Großbritannien (8%). Die wichtigsten Importprodukte sind dabei ähnlich solcher Waren wie beim Export. Zu den Importgütern gehören Elektro- und Elektronikprodukte, Maschinen, KFZ sowie KFZ-Bestandteile. Diese ausgeprägte Handelsvernetzung führt zu einer internationalen Öffnung Schwedens. Diese hat gleichzeitig positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation in diesem Land. Schon seit Mitte der 90er-Jahre liegt dadurch die schwedische Inflation beinahe stets unter der durchschnittlichen EU-Inflation. Dies macht sich auch für die schwedischen Bürger bemerkbar, da sie somit durch sinkende Lebenskosten mehr Geld zur Verfügung haben, was wiederum für unterschiedlichste Produkte ausgegeben werden kann.

Welthandel

Es ist erkennbar, dass der Welthandel für Schweden im Laufe der letzten Jahre immer wichtiger wurde. Machten Anfang der 90er-Jahre Importe in etwa 20 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, so sind es heute sogar fast 30 Prozent. Um die Produktionen der Waren optimal gewährleisten zu können, werden eine Vielzahl an Fachkräften benötigt. Diese werden mitunter auch aus anderen Ländern abgeworben. Sie werden gezielt durch zum Beispiel steuerliche Unterstützungen oder die Übernahme der Schulkosten für die Kinder durch die schwedische Regierung in das Land gelockt. Auch dieser Prozess trägt zu einer Globalisierung bei. Des Weiteren lässt sich die Vernetzung an den Standorten von Firmen erkennen. Ein Prozess dieser ist die Auslagerung von Produktionsstandorten in das Ausland, um so Kosten zu sparen. Das ist auch in Schweden erkennbar, da einige Teile der Produktion nach Osteuropa oder Belgien ausgelagert wurden. Da dort die Löhne und Lohnnebenkosten im Vergleich zu denen im eigenen Land geringer sind, können Kosten gespart werden.

Die Globalisierung Schwedens macht sich jedoch nicht nur innerhalb der Wirtschaft bemerkbar. Ausgelöst durch den technischen Fortschritt lassen sich in vielen Bereichen Intensivierungen der Beziehungen erkennen. So ermöglicht zum Beispiel die Erfindung von Flugzeugen und Schiffen den Besuch von ausländischen Touristen in Schweden. Ein weiterer wichtiger Zuwachs ist innerhalb der Kommunikation zu finden. Durch Entwicklungen wie Fernsehen, Radio und Internet ist es möglich, dass die Schweden weltweit mit Menschen kommunizieren können. Das nimmt nicht nur Einfluss auf die Wirtschaft, in der zum Beispiel Geschäfte mit ausländischen Handelspartnern ermöglicht werden, sondern beeinflusst ebenso die Kultur, die Gesellschaft und die Politik. Vor allem innerhalb der Gesellschaft wird es dadurch ermöglicht, dass Einflüsse anderer Kulturen nach Schweden gelangen. Genauso funktioniert es andersherum, das schwedische Bräuche, Traditionen, Ansichten, usw. sich über die ganze Welt verbreiten können.

Der Globalisierungsindex

Heutzutage gibt es verschiedene grundlegende statistische Daten, mit denen versucht wird, den Grad der Globalisierung eines Landes zu messen. Diese werden als Indikatoren bezeichnet. Es zählen der Wachstum des Welthandels und der Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen zu diesen. Vor allem der zweite Punkt ist in Schweden stark ausgeprägt und nimmt immer mehr zu. Des Weiteren zählen zu den Indikatoren noch die Zunahme globaler Unternehmenskooperationen, die Zunahme der Global Player und die Globalisierung der Finanzmärkte. Einer der wichtigsten Anzeiger ist außerdem die Ungleichverteilung der globalen Ressourcen, denn durch die wird globales Handeln erst hervorgerufen, was zur Folge hat, dass die Globalisierung zunimmt. Anhand dieser Punkte lässt sich ein Land mithilfe eines Globalisierungsindexes bewerten. Nach dem Stand von 2012 befindet sich Schweden mit einem Globalisierungsindex von 88,23 auf Platz 6.

Zurück zur Hauptseite: Länder
Permalink dieser Seite zur Zitation auf Webseiten & in Hausarbeiten: