Konsequenzen der Globalisierung

Die Globalisierung stellt eine der tiefgreifendsten Veränderungen in der Menschheitsgeschichte dar. Die Arbeitsteilung, die Erfindung des Rades, die Entdeckung der Elektrizität, die Globalisierung, dies sind Einschnitte im Geschichtsverlauf der Menschheit, die solch nachhaltige Wirkungen haben, dass sie die Art, wie die Menschen leben, komplett veränderten. Die Veränderungen in dem Bereich der Globalisierung finden auf vielen verschiedenen Ebenen statt; von sozialen Veränderungen über wirtschaftliche Konsequenzen bis hin zur kompletten Umstellung der Zukunft des Menschen.

Konsequenzen für die Umwelt

Die Konsequenzen der Globalisierung für die Umwelt sind heutzutage nur schwer abzusehen. Viele Prozesse, die durch die Globalisierung in Gang kommen, werden sich erst in vielen Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten bemerkbar machen. Dennoch sind die Medien schon heute durch die Diskussionen über Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften geprägt, denn viele Probleme deuten sich schon jetzt an und die Wissenschaft schlägt Alarm. Die Ursachen für die bevorstehenden Probleme liegen in dem großen Wirtschaftswachstum, das die Globalisierung verursacht und benötigt, um weiter zu funktionieren. Außerdem stützt sie sich auf den Handel von Waren auf der ganzen Welt, was wiederum unglaublich viele Ressourcen für Logistik in Anspruch nimmt. So ist es nicht zu bestreiten, dass früher oder später die natürlichen Ressourcen der Erde nicht mehr ausreichen werden. Vorher jedoch werden andere Phänomene der Globalisierung für Probleme sorgen.

In Folge der Globalisierung werden riesige Mengen von Waren über die ganze Welt geschickt, um Arbeitskosten zu sparen. Ohne wirkliche Notwendigkeit werden Millionen Tonnen Güter, die ebenfalls lokal produziert werden könnten, über tausende Kilometer auf Schiffen und mit Flugzeugen transportiert. Die anfallende Luftverschmutzung ist enorm. Der entstehende Ausstoß an CO² kombiniert mit der zunehmenden Abholzung von Wäldern zur Schaffung landwirtschaftlich nutzbarer Flächen wird, schenkt man den Experten Glauben, während des nächsten Jahrhunderts zu Katastrophen führen. Die Experten sagen Fluten voraus und gehen von heftigeren Naturerscheinungen wie Hurricanes und Wirbelstürmen durch die steigende Temperatur der Atmosphäre aus. Zusätzlich werden Naturlandschaften zum Bau von Straßen und Fabriken zerstört, Meere überfischt, um der weltweiten Nachfrage nachzukommen sowie Süßwasserreserven verschmutzt. Statistiken sagen außerdem voraus, dass die natürlichen Ressourcen der Erde in spätestens 100 Jahren komplett aufgebraucht sein werden, wenn das momentane Wachstum der Weltwirtschaft und der Weltbevölkerung anhält.

Wirtschaft profitiert

Die Wirtschaft ist der bislang größte Profiteur der Globalisierung. Durch die Öffnung der Märkte hat sie die Möglichkeit bekommen, weltweit zu expandieren. Durch den steigenden Welthandel konnte die Wirtschaft enorme Wachstumsraten vorlegen, da sie die Vorteile bestimmter Gebiete miteinander kombinieren konnte. Es sind Unternehmen entstanden, die weltweit agieren und mit Hilfe von billigen Arbeitskräften in zum Beispiel China und großen Ressourcen in zum Beispiel Brasilien in der Lage sind, auch in Deutschland Produkte ständig billiger und in größerer Menge anbieten zu können. Der Wohlstand steigt und die Wirtschaft wächst. Zudem gewinnt die Wirtschaft durch die zunehmende Zentrierung des Marktes auf immer weniger transnationale Unternehmen an Einfluss. Wenige Unternehmen binden eine riesige finanzielle Kraft in sich und können dadurch die Gesetzgebung der Welt beeinflussen, indem sie Druck auf einzelne Länder ausüben. So kann die Wirtschaft leichter ihr Ziel erreichen, größeres Wachstum zu erzielen.

Fortschritt der Technologien

Dieses Wachstum ist allerdings nicht dem System der Globalisierung zu verdanken, sondern dem Fortschritt der Technologien und dem Wachstum der Märkte. Neue Technologien ermöglichen es, Produkte mit immer geringerer Arbeitskraft herzustellen. Die Tatsache, dass in Ländern wie China erst langsam begonnen wird, im westlichen Umfang zu konsumieren, sorgt für einen enormen Anstieg des Konsumbedarfs. Dass Waren jedoch in China produziert werden, um in Deutschland verkauft zu werden zu können, ist eine Verschwendung von Arbeitskraft und nützt der Wirtschaft augenscheinlich nur deshalb, weil in China mehr Arbeit für weniger Geld verrichtet werden kann. Real hat die Arbeitskraft aber in beiden Ländern denselben Wert. In diesem Fall verliert die Wirtschaft also durch den Transportaufwand Effektivität. Somit kann als Konsequenz der Globalisierung für die Wirtschaft festgehalten werden, dass die verschiedenen Märkte auf der Welt sich zwar gegenseitig befruchten, dies aber auf Kosten der Effizienz unseres Wirtschaftens geht. Nach der Sättigung des Konsumbedarfs in Entwicklungsländern wird die Wirtschaft erst dann von der Globalisierung profitieren, wenn die Märkte der Welt ausgeglichen sind.

Soziale Konsequenzen

Die sozialen Konsequenzen der Globalisierung sind vielfältig. Generell ist der Wohlstand auf der Welt seit Beginn der Globalisierung stark angestiegen und erreicht auch ärmere Länder, die zunehmend in das globale Wirtschaftssystem eingebunden werden. Problematisch ist allerdings, dass durch die oben angesprochene Machtkonzentrierung in der Wirtschaft, dieser Wohlstand weniger bei der allgemeinen Bevölkerung ankommt, als bei der Wirtschaft. Dies sorgt dafür, dass trotz wachsenden Wohlstands noch immer viele Menschen auf der Welt Hunger leiden. Da die Konkurrenz zwischen den multinationalen Unternehmen enorm ist, werden sozial schwache Gegenden nach Möglichkeit ausgenutzt. Viele Arbeiter in Entwicklungsländern arbeiten zu Hungerlöhnen und können kaum ihren Lebensunterhalt erwirtschaften. Zudem zerstört die Globalisierung wirtschaftliche Strukturen in ärmeren Ländern, ohne diese adäquat zu ersetzen. Bis diese Ungleichheiten bei der Vermögensverteilungen ausgeglichen sind, schlägt sich der steigende Wohlstand also nur bedingt auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen der allgemeinen Erdbevölkerung nieder.

Kulturelle Veränderungen

Ein weiterer Effekt der Globalisierung ist die kulturelle Veränderung, die sie hervorgebracht hat. In gewisser Hinsicht hat sie die verschiedenen Kulturen, die sich Jahrtausende lang voneinander isoliert entwickelt haben, zusammengebracht. So vermischt sich beispielsweise die Tradition der westlichen Welt mit dem Weltbild des Ostens, zwei zuvor vollkommen unterschiedliche Systeme. Teilweise kommt es zur Übernahme bestimmter Aspekte, zum Beispiel die Verbreitung von Fast Food auf der Welt oder die weite Annahme westlicher Werte, teilweise jedoch ebenfalls zur Ablehnung neuer Aspekte. Da jede Kultur auch einen Stolz in sich trägt, gibt es viele Menschen, die ihre Kultur durch eine andere bedroht sehen. Dies hat zu weltweiten Spannungen geführt, wie zum Beispiel den Hass islamistischer Extremisten auf die westliche Welt. An anderer Stelle belebte es die Pflege alter Traditionen, die nun bewusst von den Menschen erhalten werden, damit sie unter dem Einfluss der vorherrschenden Weltkultur nicht in Vergessenheit geraten.

Zukünftige Entwicklungen

Die Entwicklung der Globalisierung ist kaum noch aufzuhalten und wird in Zukunft viele weitere Konsequenzen mit sich bringen. Es ist abzusehen, dass der Aspekt nachhaltigen Wirtschaftens an Bedeutung gewinnen wird. Früher oder später wird ein ständiges Wachstum der Wirtschaft nicht mehr möglich sein, und das, noch bevor die Entwicklungsländer den Lebensstandard der westlichen Welt erreicht haben. Auch die Wirtschaft wird weitere Konsequenzen aus der Globalisierung ziehen. Sie wird sich internationalisieren und zu einem weltweiten Wirtschaftsraum zusammenfließen. Die Zusammenarbeit zwischen den Staaten und Wirtschaftszonen auf der Welt wird zwangsläufig ausgebaut werden. Wenn es dem Menschen gelingt, soziale Ungleichheiten abzuschwächen und das Bevölkerungswachstum zu lindern, wird dies auch eine Verbesserung des Wohlstandes der Weltbevölkerung nach sich ziehen. Kulturell ist die Bildung einer Hyperkultur abzusehen, in der die einstigen Kulturkreise als Gruppierungen bestehen bleiben, in denen sie ihre Traditionen und Werte pflegen.

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