Globalisierung im Unterricht

In diesem Artikel werden Möglichkeiten beschrieben, das Thema Globalisierung im Unterricht zu behandeln. Er enthält Informationen für Schüler und Lehrer. Im ersten Teil wird beschrieben, welche Relevanz das Thema für Schüler hat und warum es sich für den Unterricht besonders in höheren Klassen anbietet. Dann wird darauf eingegangen, wie Texte für eine Hausarbeit zu diesem Thema erarbeitet werden können. Dieser Teil richtet sich besonders an Schüler, die einen Aufsatz schreiben sollen. Schließlich wird dargelegt, wie weiterführende Hilfsmittel in der Einzel- und Gruppenarbeit sinnvoll eingesetzt werden können. Am Ende wird noch einmal auf die Bedeutung des Themas für den Unterricht, aber auch im Allgemeinen kurz zusammengefasst.

Was bedeutet überhaupt Globalisierung?

Das Thema Globalisierung ist heute allgegenwertig. Seine Bedeutung wurde im Lauf der letzten zwanzig Jahre ausgeweitet. Ursprünglich bedeutete Globalisierung die grenzüberschreitende Geschäftspolitik internationaler Konzerne und der schwindende Einfluss nationaler Regierungen auf das Verhalten solcher Großunternehmen. Sie beschreibt eine zunehmende übernationale Verflechtung der wirtschaftlichen Beziehungen. Das führte in den letzten Jahrzehnten zum Problem der Abwanderung von Arbeitsplätzen ins Ausland.

Besonders viel Beachtung fand auch die Nutzung von Arbeits- und Produktionskapazitäten in ärmeren Ländern durch ausländische Konzerne. Schließlich wurde auch der maßlose Ressourcenverbrauch, die Umweltzerstörung, soziale Ungerechtigkeit durch Globalisierung, die Erderwärmung und auch der internationale Kapitalverkehr unter diesem Begriff verortet. Heute umspannt der Begriff einen Komplex, der eng verbunden ist mit der Notwendigkeit, global zu denken und lokal zu handeln.

Hat Globalisierung auch positive Seiten?

Aber Globalisierung hat auch positive Seiten. Sie bedeutet freien Wettbewerb, den Aufstieg ehemaliger Schwellenländer zu Industriestaaten, Modernisierung, Verbesserung der Lebensverhältnisse in Wachstumsstaaten, das Abnehmen von nationalstaatlichem Denken im europäischen Raum, Innovationsschübe im technischen Bereich und medizinischen Fortschritt in Ländern mit bisher schlechter Versorgung.

Kurz: Globalisierung bedeutet die Internationalisierung wirtschaftlicher Interessen und Beziehungen, der sich die Politik anschließen muss, wenn sie ihren Einfluss weiterhin geltend machen will. Wobei auch nicht staatliche Organisationen zunehmend an politischen Einfluss gewinnen.

Wie kann ein Schüler mit dem Begriff umgehen?

Kein Wunder, dass der Begriff längst auch die Schulen erreicht hat und in vielen Fächern behandelt wird. Auch wenn sich „Globalisierung“ auf abstrakter Ebene gut definieren lässt, ist er sehr dehnbar. Er hat die Qualität eines Legobausteins. Lego lässt sich mit anderen „Steinen“ beliebig verknüpfen und kombinieren. Wer Sprachkompetenz besitzt, kann mit diesen Begriffen hantieren, wie er möchte. Das erfordert lediglich den richtigen Sprachgebrauch.

Und oft geht das auch ohne besonderes Verständnis oder viel Wissen. Die Anforderungen eines Aufsatzes oder einer Hausarbeit sind aber anders. Hier soll vor allem die Fähigkeit verbessert werden, einen solchen abstrakten Begriff zu konkretisieren und durch einen einzelnen Fall oder griffige Beispiele zu belegen, dass der Verfasser verstanden hat, worum es im Einzelnen geht. Auch wenn es sinnvoll ist, eine allgemeine Begriffsdefinition an den Anfang der Arbeit zu stellen, sollte dann zu einem konkreten Beispiel der Globalisierung übergeleitet werden. Ob dabei der Begriff positiv oder negativ beleuchtet wird, steht im Ermessen des Verfassers. Meist wird eine ausgewogene Arbeit besser bewertet, als eine sehr einseitige Darstellung.

Wie lassen sich abstrakte Begriffe z. B. im Aufsatz behandeln?

Um die entsprechenden Begriffe zu finden und zu definieren, können sich Schüler oder Lehrer hier informieren. Wer eine Hausarbeit zu dem Thema schreiben muss, kann diese Informationen durch geschickte Recherche ergänzen, etwa auf großen Nachrichtenportalen. Auch Fernsehsender wie die öffentlich rechtlichen Gemeinschaftssender bieten fast wöchentlich Reportagen und Dokumentationen zu diesem Thema an. Begriffe und Informationen lassen sich dann montieren, etwa mit einem Textprogramm, sinnvoll ordnen und dann in der eigenen Sprache formulieren.

Im Prinzip ist das die Vorgehensweise eines professionellen Schreibers. Niemand, der aus beruflichen Gründen schreibt, verfasst einen Text vom Anfang bis zum Schluss. Er sammelt die Informationen, die ihm sinnvoll erscheinen und baut darauf Stück für Stück einen Text auf. Einleitung, Hauptteil und Schluss. Wenn das richtige Thema oder Beispiel gefunden ist, dann ist es sinnvoll, zuerst den Hauptteil zu verfassen. Hier wird erklärt, worum es sich dreht, was das Beispiel oder Thema mit Globalisierung zu tun hat und wie die Informationen bewertet werden. Wer möchte, kann dabei sehr ins Detail gehen oder mehrere Beispiele und Themen miteinander zu Streiflichtern kombinieren.

Wenn genügend Beispiele dargelegt und bewertet sind, kann zum Schluss eine kleine Bewertung folgen. Es ist wichtig, hier nicht zu entschieden zu urteilen. Niemand würde erwarten, dass in diesem Rahmen ein Thema oder Problem abschließend bewertet wird. Im Gegenteil: Eine gewisse Skepsis gegenüber eindeutigen Urteilen steht schon für geistige Reife. Erst wenn Hauptteil und Schluss fertig sind, sollte die Einleitung geschrieben werden. Hier werden das Thema und seine Bedeutung kurz zusammengefasst und ein inhaltlicher Überblick gegeben. Das ist auch deshalb wichtig, weil der Leser die Möglichkeit bekommen sollte, selbst zu entscheiden, ob er einen Text zu Ende lesen möchte oder die Einleitung seinen Bedürfnissen genügt. Die Regel, dass wichtige Informationen knapp und verständlich am Anfang eines Aufsatzes stehen sollten, gilt auch für Journalisten oder Wissenschaftler.

Was machen Schüler, wenn ihnen der Begriff fremd ist?

Für Schüler, denen der Begriff Globalisierung wenig vertraut ist, empfiehlt sich das Einlesen in den Begriff. Dabei können auch Skizzen und Diagramme helfen. Um einen Begriff zu verstehen, genügt oft ein Blatt Papier und ein Bleistift. Dort wird der Begriff ins Zentrum geschrieben und alle Unterbegriffe in Form von Ästen eingezeichnet. So gelangt man vom Allgemeinen zum konkreten, denn an die Unterbegriffe können weitere Begriffe angeschlossen werden, bis zu einem einzelnen Beispiel oder einer bestimmten Situation.

Wer Techniken wie Recherche, den flexiblen und freien Aufbau von Texten und Diagramme als Hilfsmittel einsetzt, wird überrascht sein, dass er schneller zu einem guten Ergebnis kommt. Es sind nicht immer die ersten Gedanken und Assoziationen, die zu einem gelungenen Aufsatz führen. Das Thema Globalisierung ist vielschichtig und komplex. Aber wer verstanden hat, dass globale Prozesse Einfluss auf lokale Lebensbedingungen haben, der ist auch in der Lage einen abstrakten Begriff anhand eines konkreten Beispiels zu erörtern.

Wo finden sich Diagramme und Zahlen zum Thema?

Wenn neben dem Text auch ein Referat zu Thema geplant ist, können natürlich auch andere Hilfsmittel herangezogen werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt zu diesem Thema eine ganze Reihe Grafiken und Fakten dar. So illustriert ein Diagramm, dass die ständige Zunahme transnationaler Unternehmen zeigt, gut dar, was Globalisierung für Unternehmer bedeutet und mit welchen Zwängen sie verbunden ist.

Auch die Entwicklung der realen Preise für Rohstoffe und die tatsächlichen Marktpreise bieten Anlass für weiterführende Diskussionen. In einer Diskussionsgruppe kann besprochen werden, wie sich die Interessen des Einzelnen mit denen der Gemeinschaft vertragen. Oder ob der Kauf billiger Kleider beim Discounter im direkten Zusammenhang mit der Armut in Bangladesh oder China steht. Wirtschaftliche Interessen stehen immer im Spannungsfeld von einzelnen Bedürfnissen und denen einer Gemeinschaft. Und Globalisierung bedeutet auch eine zunehmende Anonymisierung der sozialen Beziehungen.

Welche Filme eignen sich?

Zum Thema Globalisierung ist auch eine ganze Reihe von interessanten Dokumentationen entstanden. Einige kürzere Filme zu diesem Thema sind ebenfalls bei der Zentrale für politische Bildung zu finden und können problemlos im Unterricht gezeigt werden. Aber auch Produktionen für das Fernsehen und Kino bieten, sofern es die Lehrmittel zulassen, sehr gutes Anschauungsmaterial. Die weltweite Technisierung bedeutet auch, dass traditionelle Arbeitsformen aussterben. In einigen Fällen mag das gut sein, oft führt es aber auch zum Zerfall gewachsener sozialer Strukturen. Dieses Problem wurde sehr gut im Film „Working Man’s Death“ von Michael Glawogger veranschaulicht.

Die pädagogische Bedeutung des Begriffs Globalisierung

Das Thema Globalisierung bietet also die Möglichkeit die eigene Fähigkeit beim Umgang mit allgemeinen Begriffen zu verbessern und unter Benutzung zahlreicher Hilfsmittel einen ansprechenden und informativen Unterricht zu gestalten, der die Probleme in den Köpfen der Schüler verankert.

Globalisierung ist so bedeutend, dass der Begriff auch in zwanzig oder dreißig Jahren noch weltweit diskutiert wird. Das Wort wird weltweit in vielen Sprachen gebraucht und verändert seine Bedeutung von Land zu Land und von Zeit zu Zeit. Auch das kann mit den hier geschilderten Mitteln bei einer Hausaufgabe dargestellt werden. Die Fähigkeit mit solchen Begriffen richtig umzugehen wird in einer globalen Welt auch benötigt.

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