Globalisierung heute

Wenn man der Definition zum Begriff Globalisierung glauben darf, dann bezeichnet dieser den mit der weltweiten Verflechtungen zusammenhängenden Prozess, welcher hauptsächlich in den Bereichen Kultur und Wirtschaft seit geraumer Zeit stattfindet. Besonders in den letzten Jahrzehnten hat die Globalisierung deutlich an Dynamik zugenommen. Der Handel wurde immer weiter liberalisiert, technische Fortschritte haben den Transport und die Kommunikation vereinfacht und erlauben es nun, einen weltweiten Handel zu treiben. Doch nicht alle sind über die Globalisierung erfreut. Und so gibt es seit den 90er Jahren auch die so genannten Globalisierungskritiker, die den weltweiten Fortschritt als Gefahr für die Menschheit und die Umwelt ansehen.

Wo und wie Globalisierung heutzutage stattfindet

Die Globalisierung findet heute nicht mehr nur in der Industrie statt. Vielmehr trifft man sie in der Politik, der Kultur und der Wirtschaft im Allgemeinen an. Wenn man nach Lösungen für Probleme in den Bereichen Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft sucht, dann schaut man nicht nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen, sondern wagt vermehrt einen Blick über den Zaun. Ein Grund, warum wir heute von der Globalisierung reden können, sind die stetig sinkenden Transportkosten. Denn diese haben es erst möglich gemacht, einen intensiven Warenverkehr und auch Personenverkehr zu ermöglichen. Dies wurde möglich, da neueste Technologien eine schnelle Abfertigung der Waren ermöglichen und moderne Containerhäfen und Flughäfen eine zügige und kostensparende Abfertigung der Waren garantieren. Und so sind allein die Transportkosten sein 1930 um ganze 65% gesunken.

Auch die Liberalisierung des Weltmarktes trägt einen großen Anteil zur heutigen Globalisierung bei. Durch die Verringerung oder Abschaffung teurer Zölle können sich nationale Märkte für internationale Kunden und Interessenten öffnen. Die Einfuhrbeschränkungen wurden zudem gelockert, sodass auch große Mengen ohne Schwierigkeiten aus- und eingeführt werden können. Neue Freihandelszonen sind entstanden, die durch transnationale Abkommen einen freien und einfachen Handel ermöglichen. Zudem arbeiten viele Länder heute in einem Staatenbund zusammen. Das beste Beispiel ist hierfür die EU, in deren Rahmen alle Länder politisch wie auch wirtschaftlich eng miteinander kooperieren.

Die Konkurrenz aus den Schwellenländern

Doch nicht nur innerhalb in der EU wird die Globalisierung heute vorangetrieben. Vielmehr bekommen die Länder immer mehr die starke Konkurrenz aus den Schwellenländern zu spüren. Denn diese Länder, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch zu den Entwicklungsländern zählten, sind mittlerweile zu einer wichtigen Größe auf dem Weltmarkt geworden. Sie sind die wahren Gewinner bei der Globalisierung und können durch ihre dynamische und schnell anpassungsfähige Wirtschaft ohne großen Aufwand auf Veränderungen und Neuerungen reagieren und sind für Auftraggeber daher besonders lukrativ und interessant.

Zu den Ländern, die in der heutigen Zeit am meisten von der Globalisierung profitieren, gehören unter anderem China, Mexiko und Brasilien. Zudem kann Saudi-Arabien mit seinen großen Erdölvorkommen einen großen Erfolg im Bereich der Globalisierung vermelden.

Die „Global Players“

Doch eine anpassungsfähige Wirtschaft eines Landes reicht heute nicht mehr allein aus, um ganz oben mitzuspielen. Es müssen auch die entsprechenden Unternehmen für den Handel vorhanden sein. Die so genannten „Global Players“ sind die Unternehmen, die weltweit agieren. Sie investieren, verkaufen und produzieren ihre Produkte weltweit, kurbeln den Handel an und können einen reibungslosen und schnellen Transport garantieren. Heute zählen etwa 80.000 Unternehmen zu den „Global Playern“. Eine Zahl, die sich erst in den letzten Jahren gebildet hat. Denn schaut man einmal in das Jahr 1970, so hatte man damals lediglich 10.000 Unternehmen, die international tätig waren. Die Globalisierung hat diesen starken Anstieg erst in den letzten Jahren möglich gemacht.

An der Spitze dieser „Global Players“ steht das Unternehmen ExxonMobil. Es handelt sich dabei um einem Ölmulti, der mit einer starken Finanzkraft den internationalen Geldmarkt lenkt. Selbst die internationale Staatengemeinschaft kann hier nicht mehr mithalten und muss sich hinter ExxonMobil einreihen. Diese herausragende Position bringt allerdings auch einige Nachteile mit sich. Denn der Konzern lässt generell dort produzieren, wo die Arbeitskräfte am billigsten sind und wo die Länder am wenigsten auf den Umweltschutz und den Verbraucherschutz achten. Für unsere Zukunft, den Klimawandel und die Entwicklung der Globalisierung in den nächsten Jahrzehnten ist dies nicht unbedingt hilfreich.

Die Globalisierung heute

Bis vor ein paar Jahren kannten viele Deutsche den Begriff „Globalisierung“ überhaupt nicht. Das ist heute anders. Inzwischen ist er nahezu jedem geläufig und jeder schwingt sich auf, sich eine eigene Meinung darüber zu bilden. Und das ist auch gut so. Denn die Globalisierung ist heute nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Vielmehr bestimmt und beeinflusst sie dieses. Manchmal sehr bewusst – manchmal aber auch völlig unterbewusst. Zwar wissen wir alle, dass ein Großteil unserer Kleidung aus fernen Ländern kommt. Damit haben wir uns auch arrangiert und nehmen die billigen Preise und die manchmal auch geringere Qualität gerne in Kauf. Wir leben heute in einer Wegwerfgesellschaft, in der weniger Wert auf Langlebigkeit, sondern auf den schnellen und somit auch preiswerten Konsum gelegt wird. Was nicht mehr gefällt, wird einfach ausgetauscht. In diesem Falle nehmen wir die Globalisierung sehr intensiv wahr.

Doch es geht auch anders herum. So wissen viele Menschen nicht, dass auch immer mehr frische Lebensmittel einen sehr langen Weg zu uns haben. Ob das nun die Erdbeeren aus China sind oder aber auch die Krabben, die zwar in der Nordsee gefangen werden, zum herrichten aber erst einmal nach Marokko oder Tunesien gebracht werden, um im Anschluss wieder in Deutschland auf dem Markt als frische Ware verkauft zu werden.

Vorteile für den Menschen

Doch die Globalisierung betrifft nicht nur die Wirtschaft und den Handel. Sie begegnet uns heute in vielen Bereichen des täglichen Lebens. So ist auch die Bildung immer mehr davon betroffen. Bereits im Kindergartenalter lernen heute viele Kinder Englisch, um im späteren Leben eine gute Kommunikationsmöglichkeit zu haben. Denn wie allseits bekannt sein dürfte, gilt Englisch immer noch als Weltsprache und ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation mit anderen Menschen und Ländern. Und auch die guten Internetmöglichkeiten, die heute jeder nutzen kann, sind auf die Globalisierung zurückzuführen. Vor 20 Jahren war es noch nicht möglich, vom Computer aus den Urlaub zu buchen, Bankgeschäfte abzuwickeln oder aber für einen Schulaufsatz auf ausländischen Internetseiten zu recherchieren. Die Globalisierung hat dies alles möglich gemacht und eröffnet uns dadurch viele neue Möglichkeiten.

Auch wir haben es der Globalisierung zu verdanken, dass wir beispielsweise Autos oder Möbel kaufen können, die aus den unterschiedlichsten Ländern kommen oder wenn wir Livebilder über eine Internetkamera aus der ganzen Welt empfangen können. Globalisierung hat also nicht nur etwas mit Wirtschaft und Handel zu tun, sondern betrifft auch unser ganz persönliches Leben und kann dieses deutlich angenehmer und interessanter machen. Es kommt immer nur darauf an, was wir aus den uns gebotenen Möglichkeiten machen und ob wir dieses Thema positiv oder kritisch sehen.

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