Beispiel für Globalisierung: England

Um Ihnen ein Beispiel der Globalisierung zu geben, ist es notwendig einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Warum konnte England bis zum Beginn des 20. Jahrhundert 1/5 der Welt beherrschen?

England 1558-1603

Das elisabethanische Zeitalter 1558 -1603, war die Regierungszeit von Elisabeth I und für viele Historiker ein Wendepunkt in der englischen Geschichte. Mit dem Aufbau der Königlichen Flotte wurde der Grundstein für eine Expansion der Engländer gelegt. Kaperbriefe die von der Königin ausgestellt worden sind, brachten der Krone ohne viel Aufwand viel Gold in die leeren Staatskassen. Als Philip II König von Spanien, einen Großteil seiner Flotte bei einem Angriff auf
England verlor ( durch einen Sturm), war Spanien zwar nicht geschlagen, doch stärkte es in erster Linie die Englische Flotte. Mit Geschick und Weitsicht läutete Elisabeth I “ das Goldene Zeitalter“ von England ein.

Expansion in Nordamerika und der Karibik

Schon 1586 gründeten die Engländer ihre erste Kolonie in Nordamerika scheiterten aber ein Jahr später. 1606 wurde die Virginia Company gegründet, im Verlauf der nächsten 50 Jahre wurde ein Großteil von Nordamerika und den Karibikinseln von den Engländern besiedelt. Die erste Globalisierung hatte stattgefunden. Im Gegensatz zu den Spaniern, denen es in erster Linie um das Gold in Süd und Mittelamerika ging, versuchten die Briten mit ihren Handelsrouten
Güter zwischen dem Mutterland und Amerika/ Karibik zu tauschen.

Sicherlich darf man anmerken, das ein reger Sklavenhandel zwischen den Staaten stattgefunden hatte. Hier wäre ein Beispiel der Modernen Globalisierung zu erwähnen, es ging um billige Arbeitskräfte im weitesten Sinne. Kriege in Europa zwangen die Engländer zum Umdenken, es wurde begonnen die Kolonien unter Druck zu setzen. Keine Exporte, höhere Steuern, Währungsbeschränkungen, sorgten für Unmut unter der Bevölkerung die sich darauf hin zur Wehr setzten. Es war der Beginn des „Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges“. Das Paradoxe an diesem Krieg war, das größtenteils die eigenen Landsleute gegen das Mutterland rebellierten, auch wenn sie sich zum Teil Amerikaner nannten. Das Vermächtnis der Engländer an die Amerikaner, waren die vier Säulen der Globalisierung, Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.

Das Viktorianisches Zeitalter 1837 -1901

Mit Beginn der Industriellen Revolution, begann die Wirtschaft von Großbritannien zu wachsen. Die Erfindung der Eisenbahn machte es möglich Güter und Waren, schneller an die Umschlagplätze zu befördern. Auch das Militär konnte gezielter eingesetzt werden, wenn Eisenbahn Strecken vorhanden waren. Mit dem Bau des Suez-Kanals 1869 und der Kontrolle über Ägypten, gelang den Engländern ein strategischer Sieg, Frachtschiffe waren um einiges schneller auf ihrer Route nach Indien oder Süd-Ost-Asien.

Spätestens jetzt wurde das Wort „Imperialismus“ neu definiert, im positiven wie im negativen Sinne. Wirtschaftlich und Politisch in der Höhe, regierte eine kleine Insel in Europa 1/5 der Welt. Dies wurde durch die Industrialisierung möglich, was auch den technischen Fortschritt beinhaltet. England verfügte über eine sehr großen Handelsflotte und Kriegsmarine. Vor allem war Englands Militär sehr diszipliniert und konnte mit modernsten Waffen ausgestattet, viele Aufstände in den Kolonien zu niederschlagen. Zu Beginn des 20. Jahrhundert verlor England langsam seine Vormachtstellung in der Welt. Gerade das Deutsche Reich fing an aufzurüsten, was sicherlich auch ein Grund für den Beginn des 1. Weltkrieges gewesen ist.

Zusammenbruch des British Empire

Wenn viele Flammen an verschiedenen Orten lodern, so kann die Feuerwehr unmöglich alle gleichzeitig löschen. So könnte man den Bruch des British Empire auch verdeutlichen. Als bestes Beispiel ist hier Indien zu nennen, Mahatma Gandhi war ein Rechtsanwalt, der in England Jura studiert hatte, er war maßgeblich an der Unabhängigkeit Indiens beteiligt. Er kannte das britische Recht und an dieses hat er sich zu großen Teilen auch gehalten. Das kuriose an dieser Geschichte ist, dass der Lehrer wurde durch den Lehrling ersetzt wurde.

In der Folgezeit spalteten sich viele der Kolonien vom Mutterland ab, das neue Wort hieß Autonomie. Viele der einstmals besetzten Gebiete, forderten ihre Selbständigkeit. Für eine Vielzahl der Staaten, fingen die Probleme erst nach der Spaltung richtig an, doch waren sie zum Teil gelehrige Schüler gewesen. Und wieder sind wir an einem Beispiel für Globalisierung. Politik, Wirtschaft und Technologie waren für viele der Kolonialstaaten Fremdwörter gewesen. England verhalf ihnen ob gewollt oder ungewollt, ähnliche Strukturen wie sie in England praktiziert wurden, in ihrem Land aufzubauen.

Commonwealth oft Nations

Geblieben sind bis heute 54 Mitgliedsstatten die zwar unabhängig, aber freiwillig 1949 einen Staatenbund gegründet haben, der bis heute noch Bestand hat. Alle zwei Jahre treffen sich Vertreter der einzelnen Mitgliedstaaten um aktuelle Probleme zu diskutieren. Elisabeth II eröffnet symbolisch als Oberhaupt des Commonwealth den Gipfel.

England als ein Beispiel der Globalisierung in der Welt

Ob in der Luftfahrt oder in der Seefahrt, es wird Englisch gesprochen. Die meisten Länder der Welt, lernen es als Zweitsprache. In vielen Kolonien ist Recht und Ordnung nach britischem Muster kopiert worden. Viele der heutigen Handelsrouten sind von den Engländern entdeckt worden. Transportwesen und Logistik sind wichtige Faktoren gewesen, die es den Briten ermöglichte, ihre Kolonien schnell zu beliefern und das Mutterland mit Erzeugnissen aus aller Welt zu beliefern.

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