Umweltschutz und Globalisierung

Wenn man an Globalisierung denkt, kommen in erster Linie die wirtschaftlichen Vorteile und das Wohlstandswachstum in den Sinn, das man sich heute von der Globalisierung erhofft. Jedoch sollte man auch daran denken, dass Umweltschutz heute eine wichtige Aufgabe ist. Es fällt uns heute anheim, die Umwelt zu retten, so dass unser Planet auch für zukünftige Generation noch bewohnbar ist. Die Globalisierung kann viel dazu beitragen, internationale Abkommen zu treffen, durch die sich die Länder aller Welt in dieser Bemühung vereinen.

Realität des Umweltschutzes heute

Heute ist jedoch nur wenig von einem gemeinsamen Bemühen um die Umwelt zu verspüren. Im Gegenteil scheint es, als ob die globalisierte Wirtschaft die Erde als ihr persönliches Rohstofflager betrachtet und dazu ständig größer werdende Mengen schädlichen Mülls produziert, der dann irgendwo auf der Erde gelagert werden muss. Das hat natürlich eine ganze Reihe von Umweltschäden zur Folge, denen wir uns heute gegenübergestellt sehen. Boden, Wasser und Luft sind verschmutzt, Lebensmittel gentechnisch umgewandelt. Das Ozonloch und der Klimawandel lassen schon heute zukünftige Katastrophen befürchten. Was weiteren Anlass zur Besorgnis gibt, ist die Tatsache, dass die Industrieländer im Begriff sind, ihren Produktions- und Konsumstil auch auf Schwellenländer zu übertragen. Würden jedoch alle Länder den gleichen Umweltverbrauch haben, der zur Zeit in den Industrieländern vorzufinden ist, reicht die Welt bald nicht mehr aus.

Der Klimawandel – ein Problem, das uns bereits erreicht hat

Der Klimawandel ist längst keine trübe Zukunftsaussicht mehr. Er hat uns vielmehr bereits erreicht und die Konsequenzen beginnen sich abzuzeichnen. Der Temperaturanstieg vollzieht sich wesentlich schneller, als das ursprünglich vorausgesehen wurde. Während zunächst angenommen wurde, dass die Temperatur von 1990 bis 2100 um 1,4 Grad ansteigen würde, scheint es tatsächlich aber heute wahrscheinlicher, dass der Temperaturanstieg 5,8 Grad betragen wird. Schon heute schmilzt das Polareis ab, was immer schwerere Überschwemmungen und Unwetter und den Anstieg des Meeresspiegels zur Folge hat. In vielen Ländern sind die klimatischen Veränderungen zu spüren. Starke Unwetter finden in viel häufigerer Folge statt, als noch vor Jahren und haben oft katastrophale Auswirkungen. Das Ansteigen des Meeresspiegels ist für viele Städte, die kaum über dem Meeresspiegel liegen, zu einer echten Gefahr geworden.

Der ökologische Fußabdruck prägt die Welt

Beim Thema Globalisierung wird immer wieder vom Umweltdumping gesprochen. Industrieländer gehen immer mehr dazu über, die sogenannten ¨Schmutzindustrien¨, wie beispielsweise die metallverarbeitende Industrie in arme Drittländer zu verlegen. Das prägt natürlich diese Länder und macht die Lebensbedingungen für Slumbewohner oft nahezu unerträglich. Auf gleiche Weise wird Giftmüll heute in Schwellenländer verschifft und dort eingelagert. Die Konzerne genießen dadurch den Vorteil, strengeren Umweltverordnungen entgehen zu können. Jedoch verschiebt sich das Bild lediglich und die Gefahr für die Umwelt wächst ständig mehr. Das gleiche passiert auch in der Landwirtschaft.

Global operierende Firmen lassen immer mehr Urwald in Schwellenländern roden, um große Rinderzuchtbetriebe anzulegen oder auch Ernten, wie Soja einzubringen. So kann der Platz in den Industrienationen anderweitig genutzt werden. Doch die Rodung des Urwaldes beschleunigt die Klimakatastrophe und die wichtige grüne Lunge der Welt wird langsam aber sicher zerstört. In den Schwellenländern gibt es immer mehr negative Spuren der Globalisierung, welche die einst intakte Natur zerstören. Der ökologische Fußabdruck macht sich überall breit. Gleichzeitig erkranken weltweit immer mehr Menschen durch die Umweltprobleme. Allergien und auch ein erhöhtes Krebsrisiko gehört heute zu dem Preis, den jeder Einzelne für die Globalisierung zahlt.

Umweltschutz zum Fortbestand der Globalisierung

Immer stärker zeichnet sich die Tatsache ab, dass die globale Wirtschaft in ihrer heutigen Form nur dann weiter Bestand haben kann, wenn einschneidende Umweltschutzmaßnahmen getroffen werden. Unser Planet befindet sich heute in einer Situation, die nur als bedrohlich bezeichnet werden kann und einschneidende Maßnahmen müssen in nächster Zukunft getroffen werden. Internationale Vereinbarungen müssen nicht nur getroffen sondern auch durchgesetzt werden. Dazu gehören der Schutz gemeinschaftlicher Ressourcen wie Luft, Wasser, Boden, Meere, Wälder und Klima.

Dazu sollten die internationalen Umweltorganisationen besser unterstützt werden, damit sie als effektives Kontrollorgan agieren können. Soll die Weltwirtschaft auch weiterhin Bestand haben, müssen einige Aspekte neu überdacht werden. Dazu gehören insbesondere das Transportwesen und die Bereitstellung von Energie. So wäre zum Beispiel die Weiterentwicklung von Hybrid oder Erdgasautos ein großer Fortschritt. Ebenso müssen wir uns weitgehend von fossilem Brennstoff unabhängig machen. Erneuerbare Energien sind der Weg der Zukunft und die einzige Möglichkeit, die den Fortbestand der Wirtschaft garantieren kann. Auch in der Landwirtschaft und der chemischen Industrie sind große Veränderungen notwendig. Insgesamt gesehen, muss in künftigen Jahren in einer Weise Fortschritt erzielt werden, der geringeren Materialverbrauch und eine verminderte Verkehrsleistung benötigt.

Einschneidende Maßnahmen sind nötig – aber wer ist verantwortlich

Trotz der Kenntnis, die man heute über die Bedrohlichkeit der Situation hat, ist es nach wie vor schwer, ausreichende Umweltschutzmaßnahmen durchzusetzen. Große Konzerne haben heute umfassende Machtstrukturen aufgebaut, die nationale Regierungen immer wieder unter Druck setzen. Gesetzesvorschläge zu verschärften Umweltschutzmaßnahmen werden von den Konzernen nur allzu oft mit massiver Produktionsverlegung begrüßt, was Arbeitslosenzahlen in die Höhe treibt. So geben nationale Regierungen immer wieder dem Druck nach. Die Lösung scheint der Vorschlag zum global governance zu sein. Hierbei würde nationale Politik auf einer internationalen Basis koordiniert. Auf diese Weise könnten in allen Ländern gleiche Produktionsbedingungen in puncto Umweltschutz geschaffen werden und die Konzerne würden sich verpflichtet sehen, diese Bestimmungen einzuhalten. In der EU gibt es heute bereits politische Ansätze, die zum Ziel haben, Mindeststandards einzuführen, die zur Reduzierung des Umwelt Dumpings führen könnten. Viele internationale Umweltschutzverträge sind in den letzten Jahren erarbeitet worden.

Einige Beispiele dafür sind das Washingtoner Artenschutzabkommen und die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Jedoch liegt das Problem dieser Verträge immer wieder darin, dass viele Länder sie einfach nicht ratifizieren. Viele Basisgruppen und Bürgerinitiativen leisten heute vermehrt Druck auf die Regierungen. In Deutschland sind in diesem Zusammenhang der BUND, Greenpeace und Attac zu nennen, die immer wieder viele Initiativen ins Leben rufen, die zum einen dazu dienen, die Bevölkerung zu informieren, gleichzeitig aber auch dafür sorgen, dass die Regierung zum Handeln veranlasst wird. Heute gibt es auch viele internationale Beispiele für solche Organisationen, die in Ländern wie Indien und Brasilien gegen die negativen Folgen der Globalisierung kämpfen. Anzumerken sei, dass heute jeder einzelne verantwortlich ist, um seinen Beitrag zum Umweltschutz beizutragen. Das Problem betrifft uns alle und schon beim Stromsparen oder der Lösung des persönlichen Transports kann viel zum Umweltschutz beigetragen werden.

Die Weichen zum Strukturwandel sind gestellt

Die letzten Jahre haben eindeutig gezeigt, dass ein Wandel endgültig nötig ist. Naturkatastrophen sind immer häufiger aufgetreten und haben den Vorhersagen der Wissenschaftler recht gegeben. Zahlreiche Taifune in Japan, verheerende Hurrikane in den Vereinigten Staaten, sowohl als auch das Abschmelzen des Polareises haben die Aufmerksamkeit aller geweckt. Katastrophale Unwetter haben viele Menschenleben gefordert und die Zahl der Umweltflüchtlinge ansteigen lassen. International hat man heute erkannt, dass Umweltschutz integraler Teil einer voranschreitenden Globalisierung sein muss, damit diese faktibel bleibt. Erfreulicherweise haben sich in den letzten Jahren somit auch viele Umweltschutzmaßnahmen durchsetzen lassen. Zwar hat es oft Jahre gebraucht, bis die einzelnen Maßnahmen etabliert wurden, doch konnten sie sich letztlich durchsetzen. Dazu gehört der Katalysator, die Schwefelfilter in den Schornsteinen der Industrie, der Wandel zu Energiesparhäusern, die vermehrte Ausnutzung von Solarenergie und auch die Energiesparlampen. Durch den Beitritt Russlands darf man nun auch darauf hoffen, dass das Kyoto Protokoll erfolgreiche Auswirkungen auf die Umwelt haben wird. Es bleibt zu hoffen, dass diese Maßnahmen den Anfang zu einer Wandlung bilden, die von allen Ländern gleichermaßen unterstützt wird.

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