Folgen der Globalisierung für Unternehmen
Technischer Fortschritt in den Bereichen der Politik, Wirtschaft, Kultur u. Ä. auf den Ebenen der Information, Kommunikation, Transport, Verkehr, sowie die zunehmende Liberalisierung des Welthandels haben zu einer zunehmenden globalen Verflechtung der Märkte und Gesellschaften geführt. Dies ist der Ursprung der Globalisierung. Sie geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten. Populär wurde der Begriff ‚Globalisierung‘ durch den US-amerikanischen Trendforscher John Naisbitt, welcher 1982 in seinem Buch Megatrends, die Funktionsweise der Globalisierung, am Beispiel der Autoindustrie beschrieb. Der deutsche Theodore Levitt prägte den Begriff ‚Globalisierung‘ in der Wissenschaft mit dem Artikel „The Globalization of Markets“.
Rudimentär betrachtet entwickelte sich der Prozess der Globalisierung schon im ausgehenden Mittelalter. So erkannte der Augsburger Kaufmann Jakob Fugger erste Ansätze der übergreifenden Handelsvorsätze, innerhalb des Handels- und Finanzimperiums. Indikationen der wirtschaftlichen Globalisierung sind unter anderem das Wachstum des Welthandels, die Zunahme globaler Unternehmenskooperationen, die Globalisierung der Finanzmärkte und die Ungleichverteilung globaler Ressourcen.
Globalisierungen in der Wirtschaft
Zwischen 1960 und 2008 stieg der weltweit statische nachweisbare Warenexport um mehr als das 15-fache. Während dessen die statisch dokumentierte Produktion von Gütern nur um das 4,5-fache stieg. In der Zeit von 1970 und 2008 stieg die direkte Auslandsinvestition von 13 Milliarden US-Dollar auf 1.800 Milliarden US-Dollar. Das Welthandelsvolumen stieg von 1980 bis 2007 auf 17 Billionen US-Dollar, von ursprünglich 2,4 Billionen. 13.600 Milliarden US-Dollar, das ist der Wert der Waren die 2007 weltweit exportiert wurden. Außerdem 3.300 Milliarden US-Dollar für Dienstleistungen. Grund für diese Steigerungen sind verschiedene Einflüsse.
So zählen Industriestaaten, Schwellenländer, Entwicklungsländer sowie Banken und Finanzwesen zu den Haupteinflüssen der globalen Anstiege innerhalb der Wirtschaft. Des Weiteren sind produzierende Unternehmen, welche weltweit herstellen lassen und dadurch unterschiedliche Kosten vorweisen, ein Grund für die ansteigenden globalen Ausgaben. Außerdem verstärkt die Globalisierung den Druck auf einzelne Länder sich zusammenzuschließen, um als regionaler Wirtschaftsraum zu agieren. Dadurch entstehende Freihandelszonen sind unter anderem die Europäische Union oder NAFTA.
Profitierende Unternehmensbereiche innerhalb der Globalisierung
Unternehmen stehen in einem stetigen Druck zu ihrer jeweiligen Konkurrenz, das sind die Folgen für Unternehmen. So sind sie gezwungen, stetig neue Angebote zu unterbreiten und somit neue Kunden anzulocken und bestehende zu festigen. Dies hat weitere Folgen für Unternehmen.
Innerhalb des Transports und des Personenverkehrs, sowie der Kommunikation und des Internets ist diese Entwicklung für den Kunden sichtbar. Seit 1950 haben sich die Personenkilometer, innerhalb des internationalen Flugverkehrs, sowie die Transportmenge der Luftfracht mehr als verhundertfacht. Im Jahr 2008 wurden weltweit täglich über 6,7 Millionen Personen befördert. Die Luftfrachtmenge lag im selben Jahr bei über 25 Millionen Tonnen. So ist auch der Umfang der auf Seewegen transportierten Güter stark angestiegen. 2007 wurden über 4100 Seemeilen 8 Millionen Tonnen Ware transportiert.
Mit der Ausweitung des Verkehrs in den Bereichen des Zug-, Automobil und Luftverkehrs weiten sich sowohl der Tourismus wie auch der Personenverkehr aus. Die Zahl der Telefonanschlüsse, welche am direkten Telefonnetz angeschlossen sind, hat sich seit 1960 verzehnfacht. Die Kommunikationsindustrie hat ihren Kundenkreis durch Objekte, wie das Mobiltelefon, der VoIP-Telefonie, dem Fax und dem Internet vervielfacht. Insbesondere das Internet ist eines der global meist verwendeten Kommunikationsdienste, wenn es auch weltweit sehr unterschiedlich verteilt ist. Anfang der 90iger Jahre waren gerade einmal ein paar Tausend Computer miteinander über das Internet verbunden. Heute sind es allein in Deutschland weit über 30 Millionen Rechner. Und weltweit steigt die Zahl stetig.
Globalisierung in der Politik
Die politische Globalisierung ergibt sich aus den Folgen der wirtschaftlichen und kulturellen Globalisierung. Dies bringt national übergreifende Probleme mit sich, welche nur durch eine grenzüberschreitende Kooperation gelöst werden können. Solche Probleme sind die expandierende Weltwirtschaft, durch welche die einzelnen Nationalstaaten zunehmend in wirtschaftliche Konkurrenz geraten. Durch solches Handeln entsteht ein Standortwettbewerb, welcher zu Spannungen zwischen den Staaten führt. Dadurch wird verstärkt eine höhere, multilaterale Instanz gefordert, welche die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen einzelnen Wirtschaftsobjekten regelt.
Als zweites Problemfeld gilt die Natur, da durch die Steigerung der globalen Produktionen zunehmend die Umwelt belastet wird. Da ein Staat allein die Umweltprobleme nicht lösen kann, wird eine Staatsgemeinschaft gefördert, welche zur Verbesserung der Umweltsituationen veranlasst wird.
Als drittes und letztes Problemfeld gelten die globalen und sicherheitspolitischen Probleme. Diese befassen sich mit Verbrechen, wobei Hauptaugenmerkmal Tätergruppen sind, welche global agieren und jeweils aus verschiedenen Ländern stammen. So wird eine weltweit übergreifende polizeiliche Zusammenarbeit gefordert, da es sonst nahezu unmöglich ist, Verbrecher effizient zu ergreifen und vorbeugende Maßnahmen einzuleiten. Mit der wachsenden globalen Verflechtung steigt auch der Druck, global politische Regelungen zu finden, um den genannten Problemfeldern vorzubeugen.
So versucht man Strukturen und Regelungen zu installieren, um aktuelle und kommende Probleme zu lösen. Eine häufige Forderung ist hierbei von dem Uniliteralismus abzukommen und multilaterale Prinzipien einzuführen. Die politische Globalisierung vollzieht sich auf drei Ebenen. Das ist die Zunahme von internationalen Vereinbarungen und Verträgen, die Zunahme von internationalen Organisationen und die Zunahme einer internationalen Öffentlichkeit.
Folgen für Unternehmen durch die Globalisierung
Durch die globale Verflechtung der einzelnen Märkte besteht die Konkurrenz nun nicht mehr nur aus den Betrieben und Geschäften in der näheren Umgebung, sie umfasst nun mehr die ganze Welt. Somit steigt der Wettbewerbsdruck enorm an. Um sich gegen diesen Druck zu behaupten müssen Unternehmen ihre Kosten so weit es geht niedrig halten. So greifen viele Unternehmen zur Rationalisierung der Arbeitskräfte und ersetzten sie durch Maschinen.
Ein anderer Weg die Kosten zu verringern ist, im Ausland zu produzieren. Durch die Auslagerung von einzelnen Unternehmensbereichen kann so auf billigere Arbeitskräfte, bessere Standortbedingungen und andere Vorteile zurückgegriffen werden. So haben viele Firmen ihre Call-Center oder Programmierungsstätten in Indien angesiedelt. Die Folgen für die Unternehmen sind in diesem Rahmen positiv, da sie durch diese Wege ihre Ausgaben innerhalb der Personalkosten verringern.
Die Globalisierung bietet aber auch explizite Vorteile für Unternehmen. So können Zwischenprodukte und Rohstoffe weltweit zum günstigsten Preis eingekauft werden. Dieses Vorgehen hat in alten Industrieländern zu einem Wandel der Struktur geführt. So haben sich technologisierte Sektoren entwickelt, welche den Einsatz von mehr qualifizierten Arbeitern erfordern. Eine Erweiterung des Absatzmarktes und die Öffnung der Märkte erfahren insbesondere Unternehmen, welche stark auf den Export angewiesen sind. Durch die Möglichkeit global zu exportieren, erweitert sich automatisch der Kundenkreis. Dies steigert den Verkauf und somit den Gewinn. Kleine Unternehmen haben es jedoch schwer, sich in Zeiten der Globalisierung dem steigenden Konkurrenzdruck zu beweisen.
Vorteile der Globalisierung
Aus ökonomischer Sicht ist die Globalisierung nur zu begrüßen. Durch eine verstärkte Außenorientierung der Handelspolitik sind wirtschaftlich schwache Länder, wie Indien, China und die asiatischen Tigerstaaten in die Lage gekommen, ihre eigene Wirtschaftsleistung zu vergrößern und so die bestehende Armut zu bekämpfen. Durch den technischen Wandel und zum Teil durch die Globalisierung wurde die lohntechnische Ungleichheit, auf mittelständischer Verdienstweise, leicht verbessert.
Die häufig vorgebrachte Kritik, dass die politische Gestaltungsfähigkeit von der Globalisierung untergraben werde, kann zurückgewiesen werden. Unternehmen suchen sich ihre Standorte vermehrt frei aus und handeln weniger nach politischen Vorgaben. Durch die politischen Veränderungen ist die Zahl bewaffneter Konflikte, in der Zeit von 1992 bis 2005 um 40 % zurückgegangen. Des Weiteren hat die wirtschaftliche Globalisierung, laut einer empirischen Untersuchung, einen positiven Effekt auf die Lebenserwartung.
Nachteile der Globalisierung
Grundlegende Ursache für Kritik an der Globalisierung sind Konflikte, welche sich prinzipiell aus Globalisierungsprozessen ergeben. Ursache hierfür ist die Unterschiedlichkeit der Geschwindigkeit und der Intensität der dieser Prozesse, in den einzelnen variablen Kategorien, welche für die Lebensbedingungen der Menschen wichtig sind.