Globalisierung und BPB

Kontrovers und viel diskutiert – kaum ein Thema interessiert unsere Gesellschaft heutzutage so sehr, wie die Globalisierung. Diese Entwicklung ist ein Phänomen, das unser Zeitalter zu einem der interessantesten Zeitalter, die die Menschheit je erlebt hat macht. Doch was ist Globalisierung genau, und welche Entwicklungen stehen der Menschheit noch bevor? Ist die Globalisierung positiv oder negativ? Wer profitiert von der Globalisierung und wer leidet darunter? Dies sind nur einige Fragen die sich viele Leute zu dem Thema der Globalisierung stellen. Eine konkrete und klare Antwort auf diese Frage zu finden kann schwierig sein und aus diesem Grund, stellt die Bundeszentrale für politische Bildung ( BPB ) diverse Ressourcen zur Bildung der eigenen Meinung zu diesen Fragen bereit.

Unerwartete Facetten der Globalisierung

Die Dokumente der BPB zeigen, dass die globale Vernetzung oft sehr simpel dargestellt wird und viele ihrer Facetten vernachlässigt werden. So ist es eine weit verbreitete Meinung, dass die Globalisierung vor allem im Rahmen von internationalen Unternehmen auftritt und aus diesem Grund auch nur diese betrifft. Die Ressourcen der BPB zeigen, dass dies ein Trugschluss ist. Während die strenge Definition der Globalisierung lautet, dass es sich hierbei um einen Prozess der fortschreitenden weltweiten Arbeitsteilung handelt, ist nicht nur die Arbeitsteilung und die Weltwirtschaft von diesem Prozess betroffen.

Hilfsorganisationen als Akteure einer globalen Politik

Die Statistiken, die von der BPB publiziert werden zeigen so zum Beispiel auch klar auf, dass Hilfsorganisationen und gemeinnützige Vereine zu wichtigen Akteuren der Globalisierung werden. So führt die globale Vernetzung und die globalen wirtschaftlichen Beziehungen dazu, dass die Arbeit von Hilfsorganisationen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Dies liegt einerseits an der wachsenden Vernetzung, andererseits jedoch auch an der wachsenden Schere zwischen den Armen und den Reichen und den Ungleichheiten in den finanziellen Ressourcen der Staaten. Jeder dieser Aspekte hat jedoch einen direkten Zusammenhang mit der Globalisierung und der internationalen Arbeitsteilung.

Steigende Armut als Folge der Globalisierung?

Interessant ist es so zum Beispiel zu beobachten, inwiefern eine Kausalität zwischen der Globalisierung und der Entwicklung der Armut in der Welt besteht. Denn die Globalisierung kann sowohl zu erhöhtem Wohlstand führen, wie auch zu mehr Armut in verschiedenen Ländern. Die Statistiken der BPB suggerieren allerdings, dass die Entwicklung der Armut positiv ist. So ist die Zahl der Personen, die ein Einkommen von weniger als 1,25 Dollar haben, um eine in den Jahren zwischen 1981 und 2005 um halbe Million Personen zurückgegangen. Dies ist sicherlich auch ein Verdienst der Hilfsorganisationen und Vereine, die sich ehrenamtlich einsetzen um eine bessere Welt zu schaffen.

Generell kann man die Vorwürfe, dass die Globalisierung die globale Armut erhöhe, also entschärfen ohne jedoch das Bewusstsein für die immer noch bestehenden Ungerechtigkeiten und sozialen Probleme zu verlieren. So ist ein immer noch bestehendes Problem das der Hungernot. Der BPB zu Folge stirbt ungefähr alle dreieinhalb Sekunden ein Mensch oder Kind an den Folgen von Unterernährung oder Hunger. Dabei sind vor allem die Kontinente Afrika, Asien und Süd-Amerika von diesen schlimmen Zuständen betroffen.

Ökologische Herausforderungen: Going Green?

Die globale wirtschaftliche Integration und Arbeitsteilung führt zu einem vermehrten Bedarf für weltweiten Transport und einer immer weiteren Industrialisierung. Dies führt zu beträchtlichen ökologischen Problemen. Die BPB benennt vor allem die Erderwärmung als eines der wichtigsten Probleme, welche die Menschheit in Zukunft lösen muss. Diese ist eine Folge der Emission von Treibstoffgasen. Doch die Industrialisierung von Ländern der zweiten Welt führt auch zu Wassernot in diesen Ländern. Oftmals gibt es nur wenig sauberes Wasser in diesen Ländern. Allerdings ist das Problem der Wassernot in den Ländern der dritten Welt noch akuter. Hier ist die Wassernot allerdings nicht so klar auf die Globalisierung zurückzuführen, wie in den Ländern, die sich momentan im Stadium der Industrialisierung befinden.

Organisationen und die globale Integration

Die globale Entwicklung der letzten Jahre hat jedoch nicht nur multiple soziale Herausforderungen geschaffen. Auch politisch gesehen entstehen immer mehr Herausforderungen. Die Integration der Nationalstaaten zu einer weltweiten Gemeinschaft führt zu einem Bedarf an neue Formen der Politik und der Interaktion. Dabei sind auch soziale Themen nicht zu vernachlässigen. Vor allem der Wunsch nach einem friedlichen Zusammensein ist in diesem Zusammenhang immer bedeutender geworden und hat zu der Schaffung von Organisationen wie der UNO geführt. So gehören mittlerweile 192 Staaten der UNO an.

Neben der Organisation der Interaktion und Kommunikation wird jedoch auch die Durchsetzung eines globalen Standards für Menschenrechte, so wie andere internationale Rechtsstandards immer wichtiger. So hat die Globalisierung den Bedarf für Internationale Gerichtsbarkeit geschaffen. Somit sind in den letzten Jahren verschiedene internationale Instanzen der Justiz geschaffen worden, welche versuchen den Herausforderungen einer globalen Wirtschaft entgegen zu kommen. Diese haben zumeist im Rahmen des Römischen Statuts ihre Anerkennung bekommen. Mittlerweile haben 110 Länder das Römische Statut ratifiziert und somit die Basis für eine internationale Justiz geschaffen.

Kulturelle Integration: wünschenswert und realistisch?

Im Rahmen einer generellen Globalisierung stellt die BPB fest, dass auch die kulturelle Globalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Doch was ist eine kulturelle Globalisierung überhaupt? Die kulturelle Globalisierung hat zwei unterschiedliche Strömungen, die miteinander interagieren. So gibt es die kulturelle Homogenisierung und die kulturelle Heterogenisierung. Die eine Strömung beschreibt ein Phänomen, bei dem eigene Kulturen an Bedeutung verlieren und eine globale Kultur entsteht. Ein Beispiel hierfür ist zum Beispiel die viel besagte „Amerikanisierung“ der Gesellschaft. Auf der anderen Seite, gibt es jedoch auch die Heterogenisierung. Diese beschreibt ein Phänomen, durch welches andere Kulturen mit der eigenen Kultur vermischt werden. Berlin ist ein gerne zitiertes Beispiel für dieses Phänomen. Hier werden unterschiedliche Kulturen vermischt und auf diese Art und Weise entsteht eine Art von multikulturellem Mikrokosmos.

Diese Entwicklung hat nun verschiedene Folgen. Einerseits können sie zum Verlust der eigenen Kultur führen. So kann man sagen, dass Traditionen, Bräuche und Gesänge verändert werden und so verloren gehen. Ebenso kann man jedoch auch sagen, dass die Kulturen durch diese Entwicklungen bereichert werden und eine neue Eigendynamik entwickeln. So muss man hier das Spannungsfeld zwischen dem Traditionsbewusstssein und dem Fortschritt beachten. Besorgniserregend ist hier allerdings die Feststellung der BPB, dass es starke Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Schichten gibt. So lautet das Fazit der BDP zu diesem Thema, dass die oberen Gesellschaftsschichten von der kulturellen Globalisierung profitieren, während die unteren gesellschaftlichen Schichten darunter leiden und ihre eigene Kultur verlieren.

Wie sieht die Zukunft aus?

Trotz der vielen Informationen die die BPB bereitstellt, findet man nicht unbedingt eine klare Antwort auf diese Frage, oder die anderen Fragen die im Zusammenhang mit der globalen Entwicklung auftauchen. Doch die BPB stellt interessante Ressourcen bereit. Diese erlauben es Menschen sich zu informieren, zu diskutieren und eine eigene Meinung zu formulieren.

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